Sommer-Badeurlaub nur zögerlich gebucht
Die inzwischen wieder zugänglichen Lieblingsurlaubsländer Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei hatten sich große Hoffnungen gemacht und stehen jetzt aus unterschiedlichen Gründen akutem Gästemangel gegenüber. Eine Touristikerin aus Süditalien wird zitiert mit den Worten:
„Es ist nicht das Problem, dass wir weniger Gäste haben. Das Problem ist, dass wir gar keine Gäste haben.“
Hier spielen natürlich auch die Erinnerung an die hohen Infektionszahlen in Italien und Spanien eine Rolle im Kopf der potentiellen Urlauber. Italien rechnet mit einem Einbruch um die Hälfte, im Vergleich zu den Gästezahlen des Vorjahrs.
Wie das Handelsblatt heute berichtet, ist die Anfangsbilanz für die meisten Länder eher ernüchternd. Spanien sage, das „Pilotprojekt Balearen“ sei nur von einem Bruchteil der genehmigten 10.900 deutschen Besuchern genutzt worden sei. TUI gibt beispielsweise die Zahl der Gäste auf Mallorca mit 4.200 Urlaubern für diese ersten beiden Wochen an. Die Hotelbelegungen auf dem spanischen Festland lägen, nach der Öffnung, zwischen 20 und 33 Prozent.
Griechenland kämpft gegen mangelnde Nachfrage. Hier rechnet man mit einem Umsatzeinbruch von über 60 Prozent für das Gesamtjahr, hofft aber auf steigende Buchungen für September und Oktober.
Die Türkei sieht sich politisch bestraft, da die Reisewarnung der Bundesregierung für die Türkei, nach wie vor, bis Ende August gelten soll. Die EU wiederum weist auf die mangelnde Transparenz der türkischen Infektionszahlen hin. Da es keine regionale Bezifferung gäbe, habe man nur die Zahlen für das gesamte Land.
EU-Ausnahmeregeln von Österreich
Nach dem starken Anstieg von Corona-Infektionen warnt Österreich seine Bürger vor Reisen nach Rumänien und Bulgarien und zusätzlich in die Republik Moldau. In Sachen Einreise nach Österreich wurden die Grenzkontrollen an den Grenzen zu Ungarn und Slowenien verschärft. Für Rückkehrer aus den Risikogebieten verhängt Österreich eine 14-tägige Quarantäne. Die Reisewarnung von letzter Woche für West-Balkanstaaten wie z.B. Serbien bleibt aufrecht.
Nach Oberösterreich hat gestern auch das Bundesland Kärnten die Maskenpflicht wiedereingeführt. Sie gilt allerdings nur am Abend (21 Uhr bis 2 Uhr) und hauptsächlich an touristischen Hotspots wie zum Beispiel dem Wörthersee.
Seychellen öffnen
Flugverkehr zu den Inseln im Indischen Ozean ist ab 1. August wieder möglich. Für die Einreise gibt es strenge Vorschriften. Es muss eine negativer Corona-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden ist. Zusätzlich muss eine Reisebuchung durch ein staatlich anerkanntes Reiseunternehmen oder ein entsprechendes Hotel vorgelegt werden.
USA – Luftfahrtkrise Teil 2?
Ende September laufen die staatlichen Unterstützungen für die Flugindustrie aus. United Airlines drohte jetzt Mitarbeitern Zwangsurlaub an. Ab Oktober stehen offensichtlich 36.000 Stellen zur Disposition. Diesen „Überhang“ will die Fluggesellschaft offensichtlich zunächst mit unbezahltem Zwangsurlaub der Mitarbeiter ausgleichen.
Kreuzfahrt
TUI schichtet finanziell um und verkauft die Firmentochter „Hapag-Lloyd Cruises“ an „TUI Cruises“. Letztere wiederum gehört anteilig sowohl der TUI als auch der Reederei „Royal Caribbean Cruises“. Die wettbewerbsrechtliche Genehmigung der EU-Kommission liegt jetzt vor. Auf diese Weise erhält der Mutterkonzern TUI finanzielle Reserven von rund 650 Millionen Euro vom „TUI Cruises“-Anteilseigner „Royal Caribbean“. Der Deal hat nur mittelbar mit der derzeitigen Krise zu tun und war bereits im Februar gestartet worden. Nichtsdestotrotz dürfte TUI nicht unglücklich sein über den finanziellen Zufluss.
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