Dann warten wir mal auf die Verlängerung. 7. März? 14. März? Das ist dann wohl die Frage. Was ist besser für Gesundheit, Nerven und wirtschaftliche Absicherung? Clemens Fuest, Chef des IFO-Instituts in München trat gestern bei einem Interview im ZDF-heute-Journal für die schmerzhafte Verlängerung ein. Begründung: 80 Prozent der wirtschaftlichen Schäden löse das Virus aus und nur 20 Prozent die Lockdown-Maßnahmen. Allerdings forderte er auch verstärkte Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens: Mehr Tests, mehr und schnellere Beschaffung von Impfstoffen. Es geschehe während des Lockdowns zu wenig, um die Infektionsgefahr einzuschränken. Darüber hinaus müsse man lokal reagieren. Landkreise mit einem Inzidenzwert von 15, dürften nicht an einer geplanten Öffnung gehindert werden. Verhindert werden müsse indes der dann einsetzende „Tourismus“ zwischen den Regionen. Das sei besser, so Fuest, als auf den „letzten Mohikaner auf der Inzidenzkarte zu warten. Das klingt einleuchtend, aber mir leuchtete im letzten Jahr so viel ein, was nicht immer richtig war. Also warten wir mal auf die Verlängerung und hoffen, dass dann nicht auch noch ein „Elfmeter-Schießen“ folgt.
Was noch? Die Branche wartet auf Perspektiven und immer noch auf versprochenes Geld. Und: Umfrageergebnisse sind nicht immer schlüssig und bringen unterm Strich nicht weiter; siehe unten!
Das sind die Reiseradio-NEWS zum Tag!
Umfrage zu Grenzkontrolle und Abschottung
Eine Meinungsumfrage von YOUGOV, im Auftrag der Deutschen Presseagentur, ergab, dass sich 51 Prozent der Befragten für eine Verschärfung der derzeitigen Reisekontrollen aussprechen. 29 Prozent plädierten gar für eine Verschärfung. Die Frage bezog sich auf die Einreise nach Deutschland aus Hochinzidenzgebieten. Nur 8 Prozent der Befragten plädierten für eine Lockerung. – Sollte dies repräsentativ sein, wundert es nicht, wenn selbst Buchungen für Sommerurlaube stagnieren. Nicht gefragt wurde, ob umfangreiche Tests und Quarantänemaßnahmen diese Gefahr reduzierten. Sicher scheint aber, dass Angst die wirtschaftliche Erholung verhindert.
Corona-Management an Bord
Die festgestellten Corona-Infektionen an Bord der „Mein Schiff 2“ von TUI Cruises wurden offenbar gut in den Griff bekommen. Kurz vor Ende einer Cruise war es zu Infektionen an Bord gekommen. Infizierte und direkte Kontaktpersonen wurden isoliert und befinden sich jetzt in einer Quarantäne auf Gran Canaria. Alle weiteren Passagiere seien negativ getestet und haben die Heimreise angetreten. Nachdem es auch bei den Mitarbeitern an Bord keine Infektionsfälle gab, wurde die nächste Kreuzfahrt gestartet. Test- und Isolierungsstrategien haben offensichtlich funktioniert.
Delta Air Lines mit freiem Mittelsitz
Der US Carrier praktiziert diese Regelung, erfolgreich, schon seit April des letzten Jahres bei den Inlandsflügen. Um Passagieren mehr Sicherheitsgefühl an Bord zu geben, wurde diese Regelung bis 30. April 2021 verlängert. Delta ist die einzige amerikanische Fluggesellschaft, die dies konsequent durchgezogen hat. Andere Airlines setzen hauptsächlich auf umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen und ausgedehnte Maskenpflicht an Bord, die natürlich auch von Delta Air Lines durchgeführt werden.
Delta engagiert sich zusätzlich im Bereich von Corona-Tests und fördert die Erweiterung der Schnelltestzentren an seinen Drehkreuzen in Atlanta, Boston, Detroit, Minneapolis, New York (JFK) und Seattle.
Lufthansa Group bleibt kulant
Es wird weiterhin keine Umbuchungsgebühren bei Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings geben, teilte die Airline-Gruppe heute mit. Unabhängig vom Tarif lassen sich alle Flüge bei einer Ticketausstellung bis zum 31. Mai 2021 beliebig oft gebührenfrei umbuchen. Ursprünglich galt dieses Angebot nur bis Ende Februar. Danach ist noch eine weitere gebührenfreie Umbuchung möglich.
Mehrkosten können allerdings entstehen, wenn bei einem Wechsel auf ein anderes Datum oder zu einem anderen Reiseziel die ursprüngliche Buchungsklasse nicht mehr verfügbar ist. Auch die Umbuchung von Tickets, die bis einschließlich 31. August 2020 ausgestellt wurden, können nun bis zum 31. Mai 2021 erfolgen.
Winterwetter
Schneefälle, extrem niedrige Temperaturen und daraus entstandene Schäden behindern auch heute noch den Reiseverkehr innerhalb Deutschlands. Bei der Bahn gibt es nach wie vor auf einigen Strecken Zugausfälle.
Der Flughafen in Dortmund, der wegen vereister Runway geschlossen werden musste, hofft jetzt auf eine Wiederinbetriebnahme am morgigen Donnerstag.
Home-Office im Hotel
Das, was auch im Entwurfspapier der heutigen Corona-Verhandlungen in Berlin steht, wird offensichtlich noch komplizierter. Wenn es dabei bleibt, sollen Arbeitgeber verpflichtend dazu aufgefordert werden, das Arbeiten von zuhause zu ermöglichen.
Dies ist mitunter auch für Arbeitnehmer nur schwer realisierbar. Die Alternative, für diesen Zweck ein Hotelzimmer anzumieten, bot die Sicherheit des ruhigen Arbeitens und garantierte einigen Hotels zumindest einige Grundeinnahmen.
In Baden-Württemberg geht dies seit gestern nicht mehr. Dort wurde diese Nutzung von Hotelzimmer untersagt. Die Begründung ist zumindest strittig. Die Nutzung eines Hotelzimmers als Home-Office verstoße gegen die eng auszulegende Corona-Verordnung. Bei den Hoteliers herrscht Unverständnis. Viele Hotels warten zusätzlich immer noch auf November- und Dezembergeld, sowie Überbrückungshilfen. Außer Abschlagszahlungen sei nichts passiert, so die Betroffenen. Die Hotel- und Gaststättenvereinigung (DEHOGA) bedauerte die Entscheidung aus Stuttgart.
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