Die Welt ist in Unordnung, vielleicht ist deshalb der Hype um die Adventszeit und Märkte so groß, gleich ob es Weihnachts- Christkindles-, Lichter- oder „sonstwie“ Märkte sind. Ein Anziehungspunkt für Touristen wie Einheimische.
Memories of Heidelberg
Am Montag, 25. November 2024, um 18 Uhr, eröffnet Oberbürgermeister Eckart Würzner den Heidelberger Weihnachtsmarkt offiziell auf dem Marktplatz. Das Heidelberger Christkind, begleitet von seinen Engeln und dem Kinderchor des Bildungshauses für Musik aus Ziegelhausen, stimmt mit seiner Botschaft von Liebe und Hoffnung, mit Gedichten und Weihnachtsliedern auf die schönste Zeit des Jahres ein.
Sechs Plätze laden zum Bummeln und Feiern ein
Auf dem Bismarckplatz laden bis Mittwoch, 1. Januar 2025, festlich geschmückte Hütten mit süßen und herzhaften Spezialitäten sowie ein rollstuhlgerechtes Kinderkarussell zum Verweilen ein.
Im Anatomiegarten präsentieren sich Handwerkskunst und winterliche Köstlichkeiten vor dem Denkmal des Chemikers Robert Bunsen.
Auf dem Universitätsplatz ist das Angebot so vielfältig, dass der Geschenkekauf garantiert erfolgreich wird. Außerdem laden kulinarische Spezialitäten zum Probieren ein, das über 100 Jahre alte Springpferdchen-Karussell ist die Attraktion für die Kleinen und die Weihnachtspyramide dreht sich imposant über den Dächern der Weihnachtshütten.
Auf dem Marktplatz beeindruckt das Heidelberger Fass mit der Heidelberger Symbolfigur Perkeo. Es ist 10 Meter hoch und hat ein Fassungsvermögen von 120.000 Litern. Im Inneren des Fasses befindet sich über dem Ausschank ein Raum mit 30 Sitzplätzen, die Glühwein im Warmen bieten.
Weitere Attraktionen sind das Winterwäldchen auf dem Kornmarkt, mit über hundert funkelnden Tannenbäumen, einer Weihnachtskrippe und einer Kindereisenbahn.
Einen fantastischen Blick auf die berühmteste Ruine der Welt hat man auf dem Karlsplatz samt Eisbahn. Romantischer als am Fuße des Schlosses kann man wohl nirgendwo seine Pirouetten drehen.
Nürnberger Klassiker und fränkische Geheimtipps
In Nürnberg und um Nürnberg rum, letztlich in ganz Franken gibt es wundervolle Advents- und Christkindlesmärkte. Klar, Nürnberg gehört zu den berühmten Weihnachtsmarktstädten. Der Christkindlesmarkt zieht in jeden Jahr zigtausende Besucher auf den Nürnberger Markt und die dran angrenzenden Plätze. Die Eröffnung bestreitet alljährlich am Freitag vor dem 1. Advent das Nürnberger Christkindl. Zwetschgenmännla zur Dekoration und „3 im Weckla“ auf die Hand sorgen für die vorweihnachtliche Stimmung.
Der Christkindlesmarkt ist ganz Tradition und die Marktstände sind seit Jahrzehnten in gleicher Hand. Um mit einem Werbeclaim zu sprechen: Nürnberg bietet Weihnachtsromantik im Zeichen der Burg, Lebkuchen und Brotwörschtla inklusive.
Fränkische Tipps und Geheimtipps
Geht es romantischer? Das Käthe Wohlfahrt Weihnachtsdorf hat die Rothenburg ob der Tauber zu einer der Metropolen der deutschen Weihnachtsromantik gemacht. Besonders sehenswert ist auch das „Deutsche Weihnachtsmuseum“.
Lauscha in der Region Coburg steht im Zeichen des Christbaumschmucks, wegen der vielen Glashütten der Umgebung. Der Kugelmarkt findet am 30.11 bis 8.12. Ein Geheimtipp für Freunde der Dekoration.
Familiär ist die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt von Hersbruck im Nürnberger Land. Rund ums Rathaus versammeln sich die Besucher vom 28.11. bis zum 23.12. Hier geht es ruhig und familiär zu.
Auch der Weihnachtsmarkt von Forchheim hat seinen Reiz. Das liegt auch am riesigen Adventskalender der Stadt (muss man gesehen haben). Jetzt ist er an der Kaiserpfalz zu sehen, nach dem das Rathaus generalsaniert wird und das könnte noch zwei Jahre dauern.
Beliebt ist auch der Weihnachtsmarkt in Bamberg. Besonderer Tipp für den 14. Und 15. Dezember: Der „Interkulturelle Kunsthandwerker-Adventsmarkt“ im historischen Ambiente des Oberen Stephansbergs. An beiden Tagen wartet auch ein interkulturelles Rahmenprogramm. Eine Attraktion ist die „Lebende Krippe“ mit Esel und Schäfchen.
Vom Schwarzwald bis zum Bodensee
Schlendern, Schlemmen und Genießen heißt es im Hochschwarzwald, darunter der Weihnachtsmarkt am Dom in St. Blasien am zweiten und dritten Adventswochenende. Am zweiten und dritten Adventswochenende werden an 70 Marktständen unter anderem Kunsthandwerk, Weihnachtsschmuck, Holzwaren sowie Hochschwarzwälder Spezialitäten angeboten.
Vom 6. bis 8. Dezember sowie vom 13. bis 15. Dezember 2024 hat der Markt freitags von 16 bis 21 Uhr, samstags von 11 bis 21 Uhr und an den beiden Sonntagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Den stimmungsvollen Rahmen bildet der imposante Kuppelbau des Doms St. Blasius, der zu diesen Zeiten im farbigen Wechselspiel illuminiert wird. Vor der größten Kirchenkuppel nördlich der Alpen bietet sich die Möglichkeit, besondere Geschenke zu finden und die festliche Atmosphäre zu erleben.
Berichtet haben wir bereits über den Konstanzer Winterzauber & Weihnachtsmarkt am Bodensee. Es liegt einfach eine bezaubernde Stimmung in der Kombination aus Bodensee, Konstanzer Hafen und Altstadt.
Festliche Momente auf dem einzigartigen Weihnachtsschiff, WinterSeeLeuchten, rund 170 zauberhafte Hütten und regionale Produkte aus der Vierländerregion Bodensee: Von individuell gestalteten Hütten im Stadtgarten über den Hafen bis auf die Marktstätte erstreckt sich der größte Weihnachtsmarkt am Bodensee mit seinem Lichtermeer und lädt vom 28. November bis 23. Dezember zum Flanieren und Genießen ein.
Köln: Advent unterm Dom
…und an vielen anderen Plätzen in der Stadt. De Kölsche sind früh dran mit dem vorweihnachtlichen Genuss. Aber es wird in Köln ja immer gern und reichlich gefeiert, auch an Weihnachten.
Schon seit gestern ist der erste Markt geöffnet: Um den 18. November herum öffnen sich die Tore der diesjährigen Kölner Weihnachtsmärkte, die mit Köstlichkeiten wie Glühwein und Waffeln locken. An insgesamt 15 Plätzen öffnet sich die Adventsstimmung für die Besucher.
Besonders ist sicher der Weihnachtsmarkt am Dom, mit der entsprechend romantischen Stimmung. Am Neumarkt treffen sich eher die Grüppchen für einen Plausch mit Glühwein in der Hand. Am Schokoladenmuseum (Rheinufer) ist was los. Der Rudolphplatz verwandelt sich in ein Nikolausdorf und auch in vielen Veedeln gibt es größere und kleinere Märkte.
Hessische Weihnachtsstimmung
Hier kommen die Heimatgefühle ins Spiel. Als Frankfurter liebe ich natürlich den großen Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Platz vor dem Römer. Inzwischen zieht er sich auch bis in die neue errichtete Frankfurter Altstadt hinein. Ein großer Baum, gute Stimmung und nicht nur die Frankfurter lieben ihren Weihnachtsmarkt.
Als Wohnsitz-Nordhesse liebe ich auch den Kasseler Märchen-Weihnachtsmarkt. Märchen spielen im ehemaligen Lebensmittelpunkt der Brüder Grimm eine wichtige Rolle. In diesem Jahr steht das „Sterntaler“-Märchen im Mittelpunkt. Der Markt hat zwei Zentren: Den Königsplatz und den Rand des Friedrichsplatzes. Zentrum ist eine wunderschöne Pyramide, von der am Wochenende auch Bläserklänge ertönen. Seit Jahren ist der fliegende Weihnachtsmann in luftiger Höhe über Opernplatz und Friedrichsplatz eine weitere Attraktion.
Selbstredend haben auch Fulda, Darmstadt und die Landeshauptstadt Wiesbaden schöne Weihnachtsmärkte.
Hervorheben möchte ich den „Weihnachtsmarkt der Nationen“ in Rüdesheim im Rheingau. Es gibt ihn schon seit 30 Jahren. Über 20 Nationen aus 4 Kontinenten bieten Waren, Spezialitäten, Gewohnheiten und Bräuche zur Jahreszeit: Gute und schöne Dinge aus Ost und West, aus Europa und Übersee.
Erfurt – Advent zwischen Domplatz und Krämerbrücke
Die mittelalterlichen Gassen Erfurts, die Krämerbrücke und die historischen Kirchen sind in unzählige Lichtern gehüllt. Nur einen Sprung von der Krämerbrücke entfernt befinden sich die Jüdisch-Mittelalterlichen UNESCO-Welterbestätten, die Besucher dazu einladen, in die jüdische Geschichte der Stadt einzutauchen.
Zum 174. Mal zelebriert Erfurt vom 26. November bis zum 22. Dezember 2024 die Adventszeit mit ihrem Weihnachtsmarkt, der sich quer über die historische Altstadt erstreckt. Vom Domplatz über den Fischmarkt, die Schlösserbrücke, den Anger bis zum Willy-Brandt-Platz bieten Händlerinnen und Händler in mehr als 200 Holzhäusern alles an, was zum Advent und zum Weihnachtsfest gehört.
Vor allem die bekannten Thüringer Spezialitäten wie das Erfurter Schittchen und die Thüringer Bratwurst dürfen auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt nicht fehlen. Aber auch Thüringer Handwerkserzeugnisse – von Christbaumschmuck über Blaudrucktextilien bis hin zu einer breiten Palette an Töpferwaren sind im Angebot.
Kulturelle Vielfalt
In Kooperation mit dem Netzwerk „Jüdisches Leben Erfurt“ ist die Sonderausstellung „Sei a Mensch“ im Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“ entstanden. Sie ist bis zum 30. März 2025 zu sehen und beleuchtet auch die verheerenden Auswirkungen des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 in Israel.
Der Klassiker vom Dresdner Altmarkt
Den (fast) ältesten Weihnachtsmarkt in Deutschland findet man auf dem Dresdner Altmarkt. Es ist der 590. Striezelmarkt in diesem Jahr. Attraktionen gibt es reichlich, wie z.B. die weltgrößte, 14,61 Meter hohe erzgebirgischen Stufenpyramide und den vermutlich weltgrößten begehbaren Schwibbogen.
Überhaupt, das nahe Erzgebirge spielt eine Riesenrolle in Sachen Kunsthandwerks-Originale. Nicht ganz billig, aber soooo schön. Wichtig ist natürlich auch der Dresdner Christstollen. Die Stollenbäcker lassen selbstverständlich das Kultgebäck hochleben.
Riesenstollen im Anmarsch
Das Dresdner Stollenfest feiert am Samstag dem 7. Dezember, den Dresdner Christstollen mit einem Umzug durch die Dresdner Altstadt. Anschließend gibt es den traditionellen Anschnitt des Riesenstollens auf dem Vorplatz des Kulturpalastes in direkter Nachbarschaft zum Striezelmarkt.
Seit 1994 lädt der Schutzverband Dresdner Stollen zum Fest nach historischem Vorbild von Kurfürst August des Starken ein. Mit der Route knüpfen die Stollenbäcker an die beliebte Strecke vorheriger Stollenfeste an.
Advent in der Hauptstadt
Darüber haben wir schon berichtet. Problem ist es in Berlin schlicht und einfach den richtigen Weihnachtsmarkt unter vielen zu finden. „Visit Berlin“ ist dabei mit seiner Website sehr hilfreich. Schaut auf jeden Fall erst aufs Angebot, bevor Ihr startet.
Lübecker Weihnachtsmarkt
Die malerische Altstadt der Hansestadt Lübeck erstrahlt ab 25. November 2024 im vorweihnachtlichen Lichterglanz und lädt bis zum 30. Dezember zu einem Bummel über die berühmten Lübecker Weihnachtsmärkte in historischer UNESCO-Welterbekulisse ein.
Ein besonderer Service in der „Weihnachtsstadt des Nordens“ ist in diesem Jahr wieder der Tannenbaumverleih „A Tännchen, please!“, der Übernachtungsgästen und auch interessierten Bürger:innen in Lübeck und Travemünde einen Weihnachtsbaum für die Festtage inklusive Lieferung, Abholung und Wiedereinpflanzung bietet, Buchung ist ab sofort möglich.
Lange Geschichte – Große Vielfalt
Angefangen hat alles schon 1648, als urkundlich belegt erstmalig ein Weihnachtsmarkt am Fuße des Lübecker Rathauses Einzug hielt. Heute verzaubern insgesamt elf Weihnachtswelten.
Das Angebot reicht vom traditionellen Weihnachtsmarkt rund um das Rathaus über die Kunsthandwerkermärkte im Heiligen-Geist-Hospital und St. Petri bis hin zu den liebevoll inszenierten Themenmärkten. Dabei sind wieder der Historische Weihnachtsmarkt an der Marienkirche, der Maritime Weihnachtsmarkt auf dem Koberg, der Sternenwald auf dem Schrangen und das Hafenglühen auf dem Drehbrückenplatz.
Ein besonderer Treffpunkt für Familien mit Kindern ist das Wichtelwunderland auf dem Jakobikirchhof, das mit seinen familienfreundlichen Angeboten und ganz viel Wichtelspaß in die Fußstapfen des bisherigen Weihnachtswunderlandes tritt. Traditionell lädt der Märchenwald mit seinen spannenden Geschichten aus dem Märchenreich am Fuße von St. Marien zum Weihnachtsmarktbummel mit der ganzen Familie ein.
Schwerin feiert Advent
Die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns eröffnet den Weihnachtsmarkt, wie immer, im schönen Ambiente der Schweriner Altstadt rund ums Rathaus. Hier stellt sich schnell eine gemütliche Stimmung ein. Besucher können auch problemlos zu Fuß in wenigen Minuten bis zum Schloss laufen.
Am ersten Adventswochenende wartet ein Geheimtipp, zumindest für Besucher von außerhalb: Das Kulturforum im „Schleswig-Holstein-Haus“ lädt zum Advent im Hof. Der vielseitige Kunsthandwerkermarkt präsentiert Kunst zum Staunen, Verschenken oder auch um sich selbst eine Freude zu machen: Hier gibt es für alle etwas zu entdecken.
Das vielfältige Programm bietet darüber hinaus Puppentheater für die Jüngsten und weihnachtliche Bastelei. Briefe an den Weihnachtsmann können sogar persönlich bei ihm abgegeben werden. Entspannung finden Gäste bei Kaffee und Kuchen oder einer warmen Suppe an der Feuerschale.
Das detaillierte Programm ist auf der Homepage des Kulturforums und auf Instagram zu finden.
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