D-RR News 01.11.21 – Klima / Risikogebiete / Israel

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Rüdiger Edelmann

Was haben der G20-Gipfel und der Deutsche Reiseverband gemeinsam? Beide haben am vergangenen Wochenende getagt. Beide beschäftigten sich mit dem Thema Klimawandel und Klimaneutralität. Bei beiden Tagungen wurde viel geredet, ernsthafte Vorschläge gemacht und letztlich nicht wirklich beschlossen. Vermutlich waren beide „Gipfelveranstaltungen“ weder klimaneutral noch klimaschonend.

Was unterscheidet G20 vom deutschen Reisegipfel? Die Politiker waren gefordert. Sie sollten einen gemeinsamen Beschluss fassen, das Klimaziel (1,5 Grad) verabschieden. Die Touristiker sind unter der Sonne Griechenlands zusammengekommen und haben, neben dem Hören der guten, wichtigen und notwendigen Ausführungen von DRV-Präsident Norbert Fiebig, weitere Branchenthemen besprochen und sicher auch die Umgebung genossen. Sie mussten keine Entscheidung zum Thema treffen, und die Rede vom Chef war ja auch irgendwann zu Ende.

Vom klimaneutralen Tourismus zu reden ist wichtig. Vermutlich wird man das mit dem Reisen auch nicht hundertprozentig hinkriegen. Allerdings wirklich anfangen sollte man schon. Keine leichte Aufgabe in Krisenzeiten, aber einfach ignorieren funktioniert nicht mehr. Da warten Aufgaben. Da sind dicke Bretter zu bohren.

Das führt wieder zu einer Gemeinsamkeit: Es gibt gute Vorschläge, aber wann fangen wir endlich an?

Klimawandel – Klimakrise

Auch die DRV-Jahrestagung 2021 widmete sich dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit; zumindest mussten die Anwesenden während der Eröffnungsansprache von DRV-Präsident Norbert Fiebig durch ein Grundsatzreferat zum Thema durch.

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands – Foto: DRV

Ob es allen „geschmeckt“ hat? In Zeiten der wirtschaftlichen Krise durch die Corona-Pandemie, mag es auf die Branche anachronistisch wirken, wenn der Chef Klimaneutralität einfordert. Aber, so Fiebig, die Herausforderungen gingen nach der wirtschaftlichen Herausforderung weiter und führten zur Erkenntnis, dass man so nicht weitermachen könne. Wer die Klimaneutralität negiere, säge den Ast ab, auf dem er sitze.

Insbesondere die Fluganreise zum Urlaubsziel und die dazugehörenden Transfers, seien so etwas wie die Achillessehne der Reisebranche. Damit verknüpfte Fiebig auch einen Dorn im Auge der Branche. Billigflüge unter Preis, für kurze Vergnügen, stünden weder Airlines noch der Tourismusbranche. Auch in diesem Zusammenhang forderte er eine größere Transparenz in Sachen Ökologischer Fußabdruck beim Reisen. Diese Aufklärung läge in der Verantwortung des Tourismus und seiner Vertriebswege.

Airbus testet klimaneutrales Kerosin

Test mit A 319neo (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Flugzeug-Hersteller hat gemeinsam mit französischen Airlines den Flug einer Maschine getestet, die mit nachhaltigem SAF-Treibstoff betankt war.

Sustainable Aviation Fuel (SAF) wird hauptsächlich aus Biomasse wie nicht mehr genutzten Pflanzen- und Speiseölen hergestellt. Damit sollen CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Problem ist aktuell der Preis im Vergleich zu handelsüblichem Kerosin. Immerhin: Technisch scheint das Verfahren zu funktionieren.

Klimaschützer fordern schon lange den kompletten Verzicht auf Kurzstreckenflüge bis zu einer Länge von 600 Kilometern.

Neue Risikogebiete seit gestern

Die Hinweise zur Ausweisung von Risikogebieten durch das Robert-Koch-Institut ist kurz und bündig. Seit gestern ist die Slowakei als neues Hochrisikogebiet ausgewiesen. Österreich ist, trotz hoher Infektionswerte nicht als Risikogebiet eingeordnet worden.

Israel und die palästinensischen Gebiete wurden von der Liste der Risikoländer gestrichen.

Israel individuell

Das geht wieder, seit heute. Nun ist es offiziell: Individualreisen nach Israel sind grundsätzlich wieder möglich und erlaubt. Mehr als eineinhalb Jahre war das nicht möglich, nur für Reisegruppen war dies zwischenzeitlich wieder möglich. Voraussetzung dafür sind eine komplette Covid19-Impfung oder Genesung und eine große Zahl von weiteren Bestimmungen.

Als Impfnachweis für Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt das digitale Covid-Impfzertifikat der EU.

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