D-RR News 25.10.21 – USA-„Explosion“ / Kurzstreckenflug / Öko-Formentera / Hahn

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Rüdiger Edelmann

Irgendwie lässt sich fast sagen, es sei „zum Mäuse melken“. Ich wiederhole mich. Viel wird über die Pandemie diskutiert. Wirklich Aufschlussreiches ist nicht dabei. Lediglich die Inzidenzwerte steigen weiter und die Kliniken werden voller.

Wir stehen auch nicht alleine da. Kroatien und Bulgarien sind seit gestern wieder Hochrisikogebiete. Rumänien, Serbien, Estland, Lettland und Litauen kämpfen gegen astronomisch hohe Inzidenzen. Lettland liegt heute bei 908,4. Da ist unsere dreistellige Zahl von 110,1 fast schon niedlich. Ja, man könnte und muss letztlich auch die Impfquote einbeziehen und sich fragen, ob der „Fast-Ex-Gesundheits-Spahn“ wirklich der Meinung ist, die epidemische Lage von nationaler Tragweite abzuschaffen, wenn alle Ministerpräsident:innen das Gegenteil einfordern.

Mitunter bin ich einfach ratlos. Da hilft auch der Spaziergang in der Herbstsonne nix.

USA-Reise“explosion“?

Florida: Auch ein deutsches Lieblingsziel wieder erreichbar – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Viele deutsche USA-Veranstalter reden inzwischen von „explosionsartiger“ Buchungsnachfrage. Wer genauer hinschaut, sieht allerdings eine hohe Buchungsnachfrage für Reisen im Sommer 2022. Kurzfristige Urlaubstrips in Richtung Florida zum Beispiel, sind wohl kaum ein Problem.

Alle Veranstalter verweisen allerdings auch auf erheblich gestiegene Preise und eventuelle Engpässe durch ein verstärktes Inlandsreiseaufkommen. Die im USA-Tourismus engagierte deutsche Reisebranche stellt sich offensichtlich darauf ein, dass die „wirkliche“ Erholung erst im Frühjahr 22 beginnt. Bis dahin würden vermutlich weniger, aber dafür hochwertige Reisen gemacht.

Eine Erholung bzw. das Erreichen des Vorkrisenniveaus aus dem Jahr 2019 werde vermutlich erst 2023 erreicht werden, so die meisten Reiseanbieter.

Der Einreisestopp in die USA hat für geimpfte Touristen ab 8. November ein Ende.

Ende der Kurzstrecke

Forderung: Kurzstreckenflüge einstellen sorgt für Streit – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Ein Zankapfel macht wieder Schlagzeilen, zumindest von Seiten der Umweltverbände. Mehrere Organisationen forderten in der letzten Woche die sofortige Einstellung aller innerdeutschen Kurzstreckenflüge, bei Streckenlängen bis zu 600 Kilometern.

Werner Reh vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigte sein Unverständnis, wenn bereits jetzt die Hälfte aller innerdeutschen Flüge durch eine Bahnfahrt von maximal vier Stunden ersetzt könnten. Allein dadurch könnten 1,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Der Widerspruch vom Flughafenverband ADV ließ nicht lange auf sich warten. Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass das Verlagerungspotenzial von der Luft auf die Schiene nicht endlos sei. Zudem müssten zuerst Bahnnetz und Taktfrequenz von Zügen deutlich erhöht werden. Er verwies auch auf die Geschäftsreisen. Tagesdienstreisen seien meist nur mit dem Flugzeug umsetzbar. Er verwies weiterhin darauf, dass mindestens ein Drittel aller Fluggäste auf Inlandsstrecken, diese benutzten, um an anderen Airports auf internationalen Routen weiterzufliegen. Gerade bei Umsteigern könnte es sein, dass sich der Schadstoffausstoß bei Benutzung internationaler Flughäfen eher erhöhe als reduziere. Zusätzlich würde die deutsche Flugwirtschaft dadurch extrem geschädigt.

Öko-Formentera mit E-Mobilität

Formentera: E-Mobilität ausbauen (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Balearen wachen auf. In diesem Sommer war es mitunter schwierig einen Mietwagen zu bekommen und wenn, dann oft zu horrend hohen Preisen. Offensichtlich hat der Mietwagenmangel auf Formentera jetzt zu einem zusätzlichen, ökologisch orientierten Umdenken geführt.

Auf der kleinsten, touristisch erschlossenen, Insel soll ab nächsten Sommer der Autoverkehr auf maximal 9.000 Fahrzeuge beschränkt werden. Die Regelung soll in der Hauptsaison zwischen Ende Juni und Anfang September gelten. Zudem soll die Zahl von Elektroautos stark ansteigen. Das Ladenetz soll ausgebaut werden und insbesondere in Hotels will man den „Fahrstrom“ den touristischen Gästen kostenfrei anbieten.

Hoffnung für den Hahn?

Foto: Frankfurt-Hahn Airport

Wie das Handelsblatt mitteilt, wurde am Wochenende ein Sanierungsplan der chinesischen „HNA-Group“ von den Gläubigern akzeptiert. Insgesamt rund fünf Milliarden Euro an Investitionen soll die Luftfahrt- und Tourismusgruppe erhalten. Ob dies auch ein Hoffnungsschimmer für den Airport Frankfurt-Hahn bedeuten könnte, ist (noch) nicht klar. HNA ist dort Hauptanteilseigner.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*