D-RR News 03.06.25 – Urlaub, Rauch, Strand & Fliegerei

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Weniger Urlaub?

Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hatte angesichts der wirtschaftlichen Lage eine eigene Umfrage in Auftrag gegeben.

Das Ergebnis erscheint deutlich. Es wurden 2.000 Menschen vom Marktforschungsunternehmen YOUGOV befragt. Dabei sagten 20 Prozent, dass sie planen, weniger zu verreisen. Elf Prozent wollen die Reisedauer verkürzen. Lediglich 10 Prozent der Befragten wollen danach in diesem Jahr häufiger verreisen und mehr Geld für Urlaub ausgeben. 44 Prozent gaben an, im Vergleich zum Vorjahr nichts an ihrem Reiseverhalten verändern zu wollen.

Sicherheit

45 Prozent der Befragten sagten, dass auch die politische Lage in Urlaubszielen dafür sorge, ihr Reiseverhalten zu überdenken.

Ätna raucht mehr

Der aktivste europäische Vulkan Ätna auf Sizilien raucht wieder kräftig und hatte in den letzten Tagen auch zahlreiche, zum Teil heftigere, Ausbrüche. Derzeit herrscht Warnstufe Gelb am Berg oberhalb der Stadt Catania.

Am Sonntag und Montag galt, insbesondere für den Flugverkehr sogar Warnstufe Rot. Der Flughafen Catania blieb aber geöffnet.

Gestern ist eine Staublawine aus Asche, Gas und Gestein aus dem Südost-Krater geschleudert worden. Sie sei, so das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV), im Valle del Leone fernab bewohnter Orte niedergegangen. – Seit Anfang Mai hat es bereits mehrere Ausbrüche gegeben.

Frankreich raucht weniger

Ab 1. Juli greift eine Verordnung des Gesundheitsministeriums, die das Rauchen an „öffentlichen Orten an denen sich auch Kinder aufhalten“ verbietet.  Dies gilt damit insbesondere für Strände, Parks, öffentliche Gärten und Anlagen, die Außenbereiche von Schulen, sowie für Bushaltestellen und Sportanlagen.

Kippe bleibt aus – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das Rauchverbot gilt nicht nur für Tabak, sondern auch für elektronische Zigaretten, sprich das Dampfen. Man will, insbesondere zu Beginn, verstärkt kontrollieren. Bei Verstößen gegen das Rauchverbot droht eine Geldstrafe von 135 Euro.

Es müssten aber nicht die Franzosen sein, wenn ein wichtiger „öffentlicher“ Ort von den Verboten nicht ausgenommen ist. Die Außenbereiche von Cafés und Bars sind vom Rauchverbot nicht betroffen.

Comeback: Playa Jardín in Puerto de la Cruz

Nicht dass die Masse der Touristen nicht immer noch in den Süden von Teneriffa fliegt, das Comeback einer der Stadtstrände von Puerto de la Cruz im Norden der Insel ist so etwas wie ein Signal.

Foto: Turismo de Tenerife

Erst war es der Niedergang des Nordens vor einigen Jahren. Die Massen drängten in den Süden, von wegen „richtiger“ Strand. Das machte den Insulanern im Norden Teneriffas ohnehin schon zu schaffen.

Im letzten Jahr gab es den Nackenschlag in Sachen Playa Jardin. Zu geringe Pflege des Abwassersystems. Fäkalien und Aus für den Stadtstrand. Nach umfangreichen Arbeiten soll er im Lauf des Monats wiedereröffnet werden. Die Menschen, die vom Tourismus leben, setzen darauf, dass es mit dem Norden weiter bergauf geht. Andere Klientel (Luxus ist ja angeblich gefragt), neue Zielgruppen, bessere Umweltbedingungen. Könnte was werden.

Schon wieder im Clinch: Condor vs. Lufthansa Group

Europ. Gerichtshof in Luxemburg – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Irgendwie beginnt der Streit zwischen „Ex-Mama“ und ehemaliger „Tochter“ zum juristischen Unterhaltungsprogramm zu werden. Condor gegen Lufthansa: Diesmal geht es um die Übernahme der italienischen „ITA“ durch die LH-Gruppe. Diese hätte so nicht genehmigt werden dürfen, sagt Condor und klagt beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg. 

Worum geht’s?

Foto: Condor

Die EU hatte der Übernahme von ITA durch die LH-Group zugestimmt. Condor wiederum hätte gerne einige Italien-Slots gehabt, sie aber nicht bekommen. Der Ferienflieger wirft LH vor eine Monopolstellung auszunutzen, da viele internationale Verbindungen aus Italien nur noch ab Rom oder Mailand im Angebot sind und einige Fernverbindungen jetzt über Deutschland führen. LH war von den Wettbewerbshütern zwar gezwungen worden, Italienverbindungen zu reduzieren. Diese habe aber allein der Billigflieger Easyjet bekommen. Davon hat  Condor allerdings nichts, da dieses Angebot als Zubringer für ihr Fernangebot (meist aus Frankfurt) nicht geeignet ist.

Reaktionen?

Foto: LH-Group

Bei LH gibt man sich tiefenentspannt. Das sei eine Klage gegen die EU-Kommission und damit habe man nichts zu tun. Ende des Kommentars. Was das Gericht entscheidet, steht derzeit in den Sternen. Gegen die Vergabe der LH-Slots an Easyjet hat vorher bereits die luxemburgische Luxair geklagt.

Ryanair warnt vor Verspätungen

Im Schussfeld ist dabei die Europäische Flugsicherung, die – so CEO Michael O’Leary – ihre Arbeit nicht so mache, wie es von Nöten sei. Der Grund sei Personalmangel und Missmanagement. Dafür wolle man die Verkehrsminister der EU zur Verantwortung ziehen.

Foto: Ryanair

Betroffen seien dabei insbesondere Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Portugal und Spanien. Von Januar bis Mai habe Ryanair rund 35.000 Verspätungen in Europa registriert. Dies wirbelt, aufgrund der ohnehin knappen Bodenzeiten des Billigfliegers natürlich den Flugplan komplett durcheinander. Für den Sommer warnt die Airline vor weiteren Verspätungen, insbesondere an Ferien-Drehkreuzen wie Palma de Mallorca.

Letztlich beklagt O’Leary das parallele Ansteigen der Flugsicherungsgebühren um rund 35 Prozent in den letzten Jahren. Es geht also, wie immer, “nur” ums Geld.

 

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