D-RR News 04.02.21 – Flex-Raten / AA-Kritik / Impfpass / Schweden / Airbnb

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Flex-Tarife, Gratis Storno – was taugt was?

In der derzeitigen Tourismuskrise sind viele der großen und auch einige mittlere Veranstalter von Pauschalreisen dazu übergegangen, zusätzliche Reisetarife anzubieten. Diese sind teurer als das Normalangebot, ermöglichen aber unterschiedliche Möglichkeiten zum Reiserücktritt ohne dass Stornogebühren berechnet werden. Wer auf „Nummer Sicher“ gehen will, ist hier zunächst gut beraten. Allerdings unterscheiden sich Angebot, Preis und Bedingungen der Anbieter zum Teil erheblich. Die Deutsche Presse Agentur hat den Vergleich gemacht und Reisefachmann Philipp Laage bringt es auf den Punkt. Dieser Vergleich ist jetzt bei „Spiegel.de“ nachlesbar. Hier sind jetzt die wichtigsten Anbieter, Angebote und Preise zusammengefasst. Wer einen solchen Tarif in Erwägung zieht, ist sicher gut beraten, diesen Vergleich vor der Buchung zu lesen.

Unbescherter Buchen mit Flextarifen?

Kritik am Auswärtigen Amt

Sie wird geäußert von den auf Afrikaspezialisierten Reiseveranstaltern. Konkret geht es um die Einstufung von Namibia und Botswana als Corona-Hochinzidenzgebiete. Dies geschah bereits am 29. Januar. Das Robert-Koch-Institut hatte die beiden Länder als Hochrisikogebiete eingestuft. Der Vorwurf gegenüber dem Auswärtigen Amt: Willkür. Weder Namibia noch Botswana würden den Wert von mehr als 200 Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschreiten.

Südliches Afrika (D-RR-Archivbild)

Auf Anfrage der Fachzeitung „touristik aktuell“ erläutert das Auswärtige Amt, dass neben den quantitativen Inzidenzdaten auch qualitative Aspekte, wie Bevölkerungszahl und Testkapazitäten spielten. In der Erklärung heißt es:

Zur Einordnung der von Land zu Land unterschiedlichen Bevölkerungszahlen und Testkapazitäten werden hierbei insbesondere auch die Anzahl der Testungen relativ zur Bevölkerungszahl, die so genannte Positivrate der durchgeführten Tests, die Möglichkeit einer verlässlichen Sequenzierung von Virusvarianten sowie die Belastbarkeit der veröffentlichten Zahlen insgesamt (vor allem hinsichtlich der flächendeckenden Erhebung und etwaigen Verzögerungen bei der Meldung) berücksichtigt.

Die Einstufung gebe das Ergebnis einer solchen Gesamtbewertung wieder.

Digitaler Impfpass

Seit Beginn der Impfungen ist auch die Frage in der Diskussion, nach Öffnung von Angeboten für bereits Geimpfte. Selbst Verfassungsrechtler streiten um die Gesetzmäßigkeit. In den Argumenten stehen Wirtschaftsrettung und Anspruch auf freie Entfaltung der Argumentation von der Gleichbehandlung gegenüber. Die Diskussion wurde jetzt zusätzlich angefacht durch die Mitteilung des Impfstoffherstellers Astra-Zeneca, dass ihr Serum nicht nur schütze, sondern offensichtlich auch die Übertragung auf noch nicht Geimpfte verhindere.

Mehr Öffnung durch Impfpass? – Foto: Visit Denmark

Dänemark hat, ungeachtet dieser Diskussion, bereits mit den Vorbereitungen für einen digitalen Impfpass beginnen. Wie die FAZ berichtet, bereite man eine solche Impf-APP vor, die zur schnelleren schrittweisen Öffnung des Landes beitragen soll. Zunächst soll der Impfpass aber an Geschäftsreisende ausgegeben werden. Diese könnten dann mit dem digitalen Impfpass ihren Schutz beim Überschreiten von Grenzen schneller und einfacher belegen. Aktuell befindet sich Dänemark noch in einem strengen Lockdown.

Schweden ändert Einreiseregeln

Ab dem kommenden Samstag gilt auch in Schweden für ausländische Bürger die Vorlagepflicht eines negativen Corona-Tests bei der Einreise ins Land. Damit will man hauptsächlich die Einschleppung von Virus-Mutationen verhindern. Vorgeschrieben ist ein PCR-Test. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein. Ausgenommen von der Testpflicht sind Kinder und Jugendliche, Ausländer, die einen festen Wohnsitz in Schweden haben, sowie Einreisen für nachgewiesene wichtige Familienangelegenheiten. Diese Regelung gilt zunächst bis zum 31. März.

„Frieden“ auf dem Ferienwohnungsmarkt?

Lange Zeit war von unüberbrückbaren Differenzen die Rede. Zwischen klassischen Ferienimmobilienanbietern und der Digitalplattform Airbnb soll jetzt Frieden und Kooperation einkehren. Der deutsche Airbnb-Ableger wird Mitglied im Deutschen Ferienhausverband. Die Coronakrise hat offensichtlich dazu geführt, dass jetzt Gemeinsamkeit bei gemeinsamen Interessen angesagt ist. Airbnb will, nach Aussage von Kathrin Anselm, der General Managerin u.a. für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Lösungen für die Erholung des Tourismus zu finden und den Austausch innerhalb der Reisebranche fördern. Göran Holst, der Vorsitzende des Deutschen Ferienhausverbands wird folgendermaßen zitiert:

Der Tourismus befindet sich im Wandel, und Individualreisen rücken stärker in den Blickpunkt. Damit verbunden sind viele neue Herausforderungen für traditionelle Ferienwohnungsvermieter, Vermittler und Plattformen wie Airbnb.

Insbesondere mit Städten, die bisher oft im Clinch mit Airbnb lagen, sollen jetzt, zusammen mit dem neuen Mitglied, gemeinsame Regelungen gefunden werden, um den Markt auszubauen.

Ferienhäuser bei Pelzerhaken / Ostsee

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