Die Zahlen des Tages (RKI)
553,2
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)
85.073
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
214
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
136.339
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
LH: Klimakompensation und Geschäftsentwicklung
Waren die Angebote bisher relativ gut „versteckt“, geht Lufthansa die CO2-Kompensationsangebote für Flüge jetzt offensiver an, wenngleich sich unterm Strich nicht wahnsinnig viel verändert hat.
Direktkompensation – Klima
In einem Kundenrundschreiben bewirbt die Airline die unterschiedlichen Möglichkeiten offensiver. Der Kunde hat bei der Buchung auf lufthansa.com die Wahl zwischen der Förderung von nachhaltigem Kerosin, der Förderung von Klimaschutzprojekten von „MyClimate“ oder einer Kombination aus beiden Angeboten. Die angezeigten Beträge zeigen die Crux der Kompensation. Zwischen der Unterstützung von Klimaprojekten und der Investition in klimaneutralen Treibstoff liegen erhebliche Unterschiede in der Ausgleichssumme.
Bei der Buchung wird der individuelle CO2-Ausstoß des Fluges direkt angezeigt und eine Kompensation angeboten. Man kann sich dann für eines der Angebote entscheiden und diese der Buchung hinzufügen.
Die weiteren Airlines der LH-Gruppe sind noch nicht eingebunden. Das Angebot soll in den nächsten Wochen auf den Buchungswebsites von Austrian, Swiss und Brussels Airlines eingebunden werden.
Businesszahlen
Bei aller vermeintlicher Bemühung schaut LH geschäftlich wieder in Richtung Erholung und Flugausbau. Die Zahlen des ersten Quartals 2022 waren für die Lufthansa Group mehr als erfreulich. Der Konzern verdoppelte seinen Umsatz im Vorjahresvergleich auf 5,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,6 Milliarden Euro).
Die Zahl der Passagiere hat sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht. Insgesamt begrüßten die Airlines der Lufthansa Group zwischen Januar und März 13 Millionen Fluggäste an Bord (Vorjahr: 3 Millionen).
Aufgrund der hohen Buchungseingänge, insbesondere im Urlaubsverkehr, wurden 780 Millionen Euro erwirtschaftet. (Vorjahr: -953 Millionen Euro). Auch die Nettoverschuldung von 8,3 Milliarden Euro in der Quartalbilanz 1/2022 ist gesunken. Ende Dezember 2021 lag sie noch bei 9,0 Milliarden Euro.
Tickets teurer
Die wachsenden Kerosinpreise machen nicht nur Lufthansa, sondern auch allen anderen Airlines zu schaffen. Die Folge sind steigende Ticketpreise. Durchschnittlich wächst der Preis pro Ticket in der LH-Gruppe (Lufthansa, Swiss, Austrian, Brussels etc.) in der Economy-Klasse um rund 30 Euro. Premium-Economy wird rund 50 Euro teurer. Businesskunden zahlen durchschnittlich 100 Euro mehr pro Flug. Ähnliche Preisanstiege melden auch Air France/KLM und Emirates. Sogar Ryanair könnte demnächst gezwungen sein, die Preise zu erhöhen, orakelt Chef Michael O’Leary.
Condor CEO Ralf Teckentrup ist der Einzige, der einen Blick in die fernere Zukunft wirft. Man müsse mit Teuerungen rechnen, sagte er in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Das sei insbesondere dem Klimaschutz geschuldet. Allerdings gehe er davon aus, dass eine markante Teuerung erst in etwa 5-6 Jahren greifen. Bis dahin bliebe der Urlaubsflug für die meisten Menschen erschwinglich.
Zuversicht wächst
Trotz Kriegs in der Ukraine mit allen Folgen und möglichen Entwicklungen, schaut die Reiseindustrie und vor allem das Gastgewerbe zuversichtlich in die Zukunft. Die Hoffnungen beruhen auf den Erfahrungen mit dem Ostergeschäft und den immer noch wachsenden Buchungszahlen für Reisen auch im April.
Der „ta.ts-Reisebürospiegel“ für den April zeigt eine gute Umsatzentwicklung. Die abenteuerlich hohen prozentualen Wachstumszahlen können getrost vernachlässigt werden, ziehen sie doch den Vergleich zum Vorjahr, wo in der Referenzzeit fast nichts ging. Immerhin verringert sich der Verlust derzeit monatlich um rund 10 Prozent.
Das Ostergeschäft lief insbesondere im Gastgewerbe gut, meldet der DEHOGA Bundesverband nach einer Mitgliederumfrage. 43,2 Prozent der Betriebe sprachen von einem guten bis sehr guten Ostergeschäft. Gleichzeitig heißt es, dass steigende Energiekosten sowohl Hotels als auch die Gastronomie über Gebühr belasteten. Auch wenn der Umsatz zu Ostern noch um 17 Prozent unter dem Vorkrisenniveau gelegen habe, gehe es wieder aufwärts.
9 Euro-Angst
Wie schon berichtet, warten zwar viele Menschen auf den Verkaufsstart der „9 Euro Tickets“ für den Regionalverkehr und die regionalen Züge der Bahn. Dabei gibt es nicht nur das noch in der Diskussion befindliche finanzielle Problem von Ländern und örtlichen Verkehrsträgern. Angesichts der zu erwartenden Verreisenden haben auch Urlaubsdestinationen eine zunehmende Angst überlaufen zu werden.
Wie die Tageszeitung „Welt“ zu Beginn der Woche berichtete, fürchten sich attraktive Urlaubsziele, wie zum Beispiel die Nordseeinsel Sylt, vor einem massenhaften Zuspruch. Gerade in Richtung Sylt werde es keine Erhöhung der Zugfrequenzen geben. Die Überlastung, auch in den Bussen auf der Insel, sei also vorprogrammiert, wird Moritz Luft, Geschäftsführer von „Sylt Marketing“ zitiert. Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Bernd Buchholz spricht gar von der Mutation des Nahverkehrstickets zum Ferienticket. Die Benachteiligten könnten deshalb die Pendler sein, für die das „9 Euro-Angebot“ eigentlich geschaffen worden sei. Schon jetzt bitten die Verkehrsunternehmen ihre Kunden möglichst auf Tagesrandzeiten auszuweichen und auf die Mitnahme von Fahrrädern zu verzichten.
Unterkunft im Ferienhaus wird knapp
Ferienhäuser und -wohnungen waren schon in den beiden letzten Sommern ein knappes Gut. Dies wird sich voraussichtlich auch in der Hauptsaison 2022 nicht ändern.
Wie der Ferienhaus-Anbieter DAN-Center mitteilt, verzeichnet zum Beispiel der Mai 2022 Buchungszahlen, die bis zu 35 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 liegen. Dies geschieht, trotz der Tatsache, dass jetzt auch im nordischen Ausland wieder Kapazitäten zur Verfügung stehen.
Dänemark meldet ein Plus von 30 Prozent, Norwegen eine Steigerung von 35 Prozent und auch die Angebote für Deutschland sind noch einmal um 13 Prozent gestiegen. Den „Buchungsvogel“ schießt allerdings Schweden ab. DAN-Center hat hier eine Steigerung um 79 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau.
Das ist eine gute Ausgangsposition des Anbieters, der in diesem Jahr 65 Jahre alt wird und ein Jubiläum feiern kann.
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