D-RR News 07.06.21 – Entspannung / Nordsee / Jugendherberge / Reiseverhalten

Foto: Bildarchiv Nordseebad Spiekeroog GmbH

Nordsee sucht Mitarbeiter

In Niedersachsen macht sich auf der einen Seite Entspannung breit, auf der anderen Seite suchen Hotels und Gastronomie händeringend Arbeitskräfte. Der Mangel liegt offensichtlich an der Tatsache, dass sich die bisher zahlreich beschäftigten ausländischen Servicekräfte, aufgrund der lange unklaren Situation, nach anderen Jobs umgesehen haben und jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen. Trotzdem freut sich die Region Ostfriesland über den derzeitigen Buchungsboom.

Nordsee sucht Personal – Foto: Bildarchiv Nordseebad Spiekeroog GmbH

Jugendherbergen mit Neustart

Die Häuser des Deutschen Jugendherbergswerks waren von der Pandemie schwer getroffen. Inzwischen entspannt sich die Situation aber auch hier. Nachdem zumindest teilweise auch wieder Klassenfahrten durchgeführt werden dürfen, hofft man aus dem „Tal der Tränen“ herauszukommen.

Das Beispiel der sächsischen Jugendherbergen zeigt, dass wieder etwas geht. Seit einer guten Woche sind die Unterkünfte in Plauen, Schöneck Torgau und Radebeul wieder geöffnet. Heute öffnet auch das Jugendgästehaus in Dresden und die Jugendherberge in Chemnitz wieder. Aufgenommen werden dürfen aber nur Schulklassen und Gruppen, die aus Landkreisen mit „Normalbetrieb“, also entsprechend geringen Inzidenzwerten, kommen. Das sächsische Jugendherbergswerk hofft aber, dass bereits bis Mitte Juni die Mehrheit der Betriebe wieder geöffnet haben werden.

Klassenfahrten vor dem Start – Foto: DJH

Die bundesweite Entspannung lässt aber noch auf sich warten. Weil sich die Bestimmungen in den einzelnen Bundesländern stark unterscheiden, macht sich der Verband jetzt für die Chancengleichheit beim Thema Klassenfahrten stark. Während immer mehr Länder im Ausland wieder bereist werden könnten, fehlten für innerdeutsche und pädagogisch wertvolle Reiseangebote für Kinder und Jugendliche hingegen immer noch einheitliche Regelungen.

DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz sagt:

Wir sind bereit. Heranwachsende brauchen jetzt wieder soziales Miteinander. Deshalb ist es ungemein wichtig, dass Klassenfahrten und andere Formate der außerschulischen Bildung flächendeckend und für alle stattfinden können.“ 

Diesen Appell richtet das Deutsche Jugendherbergswerk als Teil eines bundeweiten Netzwerks von Trägern der Kinder- und Jugendhilfe an die Teilnehmenden der Kultusministerkonferenz, die ab Donnerstag in Potsdam tagt.

Geändertes Reiseverhalten

Ferienhaussiedlung an der Schlei

Der Trend zu Ferienwohnungen und Ferienhäusern ist inzwischen schon keine Neuigkeit mehr. Neu ist allerdings, dass sich Ziele und Aufenthaltsdauer auch dort verändern. Wie der Ferienimmobilienanbieter Airbnb mitteilt, fahren mehr deutsche Gäste in entspannte ländliche Gebiete, hauptsächlich im eigenen Land. Bisher waren die Topbuchungsregionen ganz klar Großstädte. Dieser Anteil habe sich im Jahr 2021 bisher halbiert.

Mit dieser Veränderung ändere sich auch die Aufenthaltsdauer und damit die Buchungslänge. Langzeitaufenthalte nehmen zu. 40 Prozent der Buchungen im „Grünen“ lägen bei 28 Tagen und darüber.

Auslands – Entspannung nimmt zu

Italienurlaub (Symbolbild)

Bereits seit Freitagnachmittag wächst die Zahl der Gebiete und Reiseziele, die wieder ohne Hürde oder sehr viel leichter als Reiseziel zur Verfügung stehen. Robert-Koch-Institut und in Folge davon auch das Auswärtige Amt haben eine große Zahl von Ländern von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Dazu zählen: Ganz Italien (inkl. Vatikanstaat), Korsika und Tschechien.

In Österreich gelten nur noch die Bundesländer Tirol und Vorarlberg als Risikogebiet.

Österreich: Nur noch Tirol und Vorarlberg sind Risikogebiet

In der Schweiz verschwanden die Kantone Aargau, Basel-Stadt, Basel-Land, Graubünden, Solothurn, Tessin, Zug und Zürich von der Risikoliste. Die französischen Auslandsgebiete Mayotte, Saint-Pierre und Miquelon, Wallis und Futuna, Französisch-Polynesien und Neukaledonien wurden ebenfalls gestrichen.

Die Niederlande inklusive Curaçao, Bonaire, Sint Eustatius und Saba gelten ebenfalls nicht mehr als Risikogebiet. Im niederländischen Kerngebiet stehen die Zeichen zusätzlich auf Normalität. Kultureinrichtungen und die komplette Gastronomie dürfen wieder öffnen.

Auch die Liste der Hochinzidenzgebiete wurde kürzer. Schweden, Litauen und die Türkei wurden hier gestrichen und in die Liste der „normalen“ Risikogebiete übertragen.

Spanien-Einreise einfacher

Spanieneinreise leichter – Hier: Costa del Sol

Seit heute gelten neue Einreiseregeln des spanischen Gesundheitsministeriums für Deutsche. Der PCR-Test ist nicht mehr vorgeschrieben, stattdessen genügen entweder ein Antigen-Test oder der Nachweis von vollständiger Impfung oder Corona-Genesung. Damit reicht jetzt bei Hin- und Rückflug ein negativer Antigen-Test aus. Die Online-Registrierungspflicht der Einreise über das Portal Spanish Travel Health bleibt bestehen.

Dänemarkreisen ohne Quarantänepflicht

Dänemark jetzt ohne Quarantäne – Foto: Visit Denmark

Seit Samstag 16 Uhr müssen Urlauber aus Deutschland nach der Einreise in Dänemark nicht mehr in Quarantäne. Bisher war dies nur für vollständig Geimpfte oder Genesene möglich. Die Regelung gilt auch für Dänen, die aus Deutschland zurückkehren. Die Vorlage eines negativen Corona-Tests bleibt aber verpflichtend.

Thailand: Modellregion Phuket doch vor Öffnung?

Noch am Freitag gab es Meldungen über Verschiebungen des thailändischen Modellprojekts, nach dem die Infektionszahlen in Asien wieder überdurchschnittlich angestiegen sind. Jetzt will man, nach Information des Tourismusamts, doch an der Öffnung der Modellregion Phuket festhalten. Wenn das Realität würde, dürften komplett geimpfte Touristen ab 1. Juli dort wieder Urlaub machen. Das Modell soll zudem die Chance bieten, nach einer Wartezeit von sieben Tage in andere Teile Thailands weiterreisen zu dürfen. Möglich machen soll die Öffnung die „Herdenimmunität“ der Bevölkerung auf der Insel. 70 Prozent müssten bis zur Öffnung geimpft sein, derzeit liegt die Quote bei rund 55 Prozent. Das Ziel ist damit in greifbarer Nähe.

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