D-RR News 10.07.23 – Pass, Flug, Cruise, Sleeperoo & mehr

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Kinder-Reisepass soll verschwinden

Foto: Bundespolizei

Ab 2024 wird es keine Kinder-Reisepässe mehr geben. Dies hat der Deutsche Bundestag in seiner Sitzung vom Freitag beschlossen.

Er wird dann ersetzt durch einen elektronischen Reisepass mit längerer Gültigkeitsdauer. Damit steigen die Nutzungsmöglichkeiten. Der bisherige Kinder-Reisepass war nur ein Jahr gültig und hatte auch keinen Chip zur Speicherung von Daten, wie z.B. der Fingerabdrücke. Dies wiederum bedeutete, dass man ihn für Reisen in eine Vielzahl von Ländern nicht nutzen konnte. Damit soll es einheitlich Reisepässe für alle deutschen Staatsbürger, unabhängig vom Alter, geben.

Das Gesetz ist noch nicht gültig, es muss auch vom Bundesrat verabschiedet werden. Von dort gibt es derzeit u.a. noch die Forderung die Abschaffung um ein Jahr auf 2025 zu verschieben.

Wie geht es weiter mit Marabu?

Foto: Flymarabu

Der Ferienflieger hatte seit Startbeginn im April Probleme: Zu wenig eigenes Fluggerät, Probleme mit „Wet-Leasing-Partner“ (andere Fluggesellschaft fliegt im Auftrag). Die Verspätungen und abgesagten Flüge häuften sich.

Die Fluggesellschaft, die dem Condor-Eigner Attestor gehört und verwaltungstechnisch in Estland stationiert ist, wird von der Muttergesellschaft Condor vermarktet. Auch deshalb gab es schon schlechte Stimmung bei der Kundschaft. Wer Condor bucht ist weitgehende Flugplansicherheit gewöhnt und setzt dies voraus. Die Tochter Marabu konnte dies bisher kaum einhalten. Mehr als 10 Prozent aller durchgeführten Flüge waren extrem verspätet oder wurden gestrichen. Die Probleme belegen auch, dass die Aufnahme eines regulären Flugbetriebs mit nur einer einzigen betriebseigenen Maschine ein hohes Risiko ist. Genau diese Maschine fiel dann auch gleich zu Beginn aus. Damit begannen die Schwierigkeiten

Daran arbeitet das Management jetzt und begründet die Probleme mit nicht rechtzeitig ausgelieferten Maschinen und einem dadurch entstandenen stärkeren Einsatz von Maschinen anderer Gesellschaften. Seit Mitte Juni gäbe es jetzt ein täglich tagende Task Force, die Zahl des Fluggeräts sei jetzt stabil. Für die touristische Hauptsaison will man die Lage auf jeden Fall in den griff bekommen. Alles andere wäre auch eine Katastrophe, die allzu früh in eine Pleite führen könnte.

Nichtsdestotrotz warten noch zahlreiche Aufgaben. Von Verspätung oder Stornierung betroffene Passagiere können ihre Ansprüche bei der Airline ONLINE geltend machen.

Last-Minute: Bei Mietwagen wird‘s teuer

Mietwagen (Symbolbild): Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Es war absehbar und geschah trotzdem. Noch ist der pandemiebedingte Mangel an Mietwagen in vielen Reisezielen nicht ausgeglichen, da die Fahrzeugauslieferungen ebenfalls stockten. Mietwagenfirmen, wie Reiseveranstalter hatten schon im Frühjahr auf den Mangel hingewiesen und eine rechtzeitige Buchung empfohlen.

Jetzt, kurz vor der absoluten Hochsaison wird der Mangel massiv. Die Folge: Falls noch Fahrzeuge zur Verfügung stehen, steigen die Preise wieder erheblich. Das Niveau erreicht zwar das Problemjahr 2022 nicht, trotzdem liegen die Preise rund 150 Euro pro Woche über dem Normalangebot. Eine Begebung des Problems wird mit ziemlicher Sicherheit in diesem Jahr auch noch nicht gewährleistet.

Streiks in Italien

Betroffen sind sowohl Bahn- als auch Flugreisen. Die Gewerkschaften der Bahnbetreibergesellschaften und des Bodenpersonals an italienischen Airports haben Warnstreiks angekündigt. Bei Trenitalia und Italo soll am kommenden Donnerstag ab drei Uhr ein Streik von 24 Stunden beginnen.

Das Bodenpersonal an italienischen Airports will am kommenden Samstag von 10 bis 18 Uhr in den Ausstand treten. Falls dies wie geplant stattfindet, ist mit erheblichen Verspätungen bzw. Flugausfällen von und nach Italien zu rechnen.

DEHOGA warnt in Sachen Mehrwertsteuer

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband fordert eine Verlängerung der siebenprozentigen Mehrwertsteuer für Speisen. Sollte dies nicht geschehen, rechnet die DEHOGA mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen in den Betrieben. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick befürchtet ansonsten mit mehr als 12.000 Betriebsschließungen und Preissteigerungen von bis zu 15 Prozent. Er begründet dies mit gestiegenen Gehältern, explodierten Energiekosten und hohen Preisen für Lebensmittel.

Der Verband hatte eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt. Diese ergab u.a., dass 50 Prozent aller Betriebe in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten kämen. Zöllick wird dazu zitiert mit der Äußerung:

Wenn Existenzen vernichtet werden, zieht auch der Staat den Kürzeren.

Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 7% für Speisen war während der Corona-Pandemie eingeführt und noch einmal bis zum Ende des Jahres verlängert worden.

„Hamburg“ auf großer Fahrt

MS Hamburg in London – Foto: Plantours

Der Reiz mit einem kleineren Schiff auf Kreuzfahrt zu gehen wird offensichtlich immer interessanter.

Die MS »Hamburg« geht auf große Fahrt! Das vorgestellte Programm für das kleinste Kreuzfahrtschiff Deutschlands reicht bis Ende Mai 2025 und führt auf sechs Kontinente.

Dabei soll es dreimal über den Äquator gehen. Sowohl Arktis als auch Antarktis stehen auf der Routenplanung. Auch ausgefallene Streckenführungen wie zum Beispiel über den St. Lorenz Strom in Richtung „Great Lakes“ (USA und Canada) stehen auf dem Programm. Wer Kap Hoorn und das Kap der Guten Hoffnung auf einer Reise erleben möchte, wird ebenfalls bedient.

Weitere Höhepunkte im Indischen Ozean, wie die Seychellen und Indien stehen ebenfalls auf dem Programm. Die Reisen werden durch den deutschen Veranstalter Plantours vermarktet.

Sleeperoo „schläft“ weiter

Neue Chance mit frischem Geld und Ideen – Foto: Sleeperoo

Die zeltartigen Übernachtungswürfel waren vor einigen Jahren eine Sensation. Trotzdem musste das Unternehmen im März dieses Jahres Insolvenz anmelden.

Jetzt haben sich neue Investoren aus Dänemark und Österreich gefunden. Sie bringen nicht nur Geld, sondern auch neue Ideen mit. Die Idee kann also weiterleben, zum Beispiel in den „Tiny Seaside Resorts“ in Dänemark und Schleswig-Holstein.

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