D-RR News 10.12.20 – Kanaren / TUI / Kundengeldabsicherung / Verkehrswende / Portugal

Kanarische Inseln: Antigen-Test wieder zugelassen

Diskussion abgeschlossen. Vereinbarung unter Dach und Fach. Ab sofort ist die Einreise wieder mit einem Antigen-Schnelltest möglich. Ángel Víctor Torres, Präsident der Kanarischen Inseln, hat das Dekret unterzeichnet, das Urlaubern auch mit einem Antigen-Test ermöglicht. Damit wird die Einreise für Touristen wieder deutlich einfacher. Die kanarische Regionalregierung hat sich damit gegen die Vorgabe der spanischen Zentralregierung durchgesetzt. Auch Veranstalter und Urlauber dürften aufatmen, denn damit werden Einreise und gebuchter Urlaub in der Abwicklung wieder einfacher.

Kanaren wieder per Schnelltest bereisbar Foto: Turismo de Tenerife

Für Reisende innerhalb Spaniens wird es komplizierter. Auch für sie ist jetzt eine Testung vorgeschrieben, die bei Ein- und Ausreise gilt. Damit soll bei Reiserückkehr eine mögliche Ausbreitung von Infektionen in Richtung spanisches Festland verhindert werden.

TUI mit Jahres-Verlust

Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Reisekonzern legt heute seine Jahreszahlen vor. Durch die Corona-Pandemie brachen die Buchungen ein. Und bescherten einen Jahresverlust von über 3 Milliarden Euro. Der Umsatz brach um über 60 Prozent ein. Das Management des weltgrößten Reisekonzerns hofft aber auf eine Erholung im nächsten Jahr. Die Perspektiven seien gut, hieß es in einer Stellungnahme.

Verbraucherschutz und Kundengeldabsicherung

Ein Problem, das mit der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook im letzten Jahr massiv ins Blickfeld gerückt ist, könnte sich mit eventuellen coronabedingten Insolvenzen in der Reisebranche wiederholen. Das befürchtet der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands Klaus Müller.

Die im letzten Jahr auf 110 Millionen Euro gedeckelte Versicherungssumme der Reiseveranstalter nicht ausreichte, musste der Staat einspringen. Das geschah freiwillig, wohlwissend, dass der Fehlbetrag ohnehin auf die Bundesregierung zugekommen wäre. In Deutschland hatte man nämlich die Reform des Pauschalreiserechts verschleppt, das laut EU-Recht eine komplette Absicherung der Kundengelder vorschreibt. – Geschehen ist seitdem nichts, das Gesetz wurde nicht überarbeitet, die Versicherungssumme blieb die Gleiche. Das könnte bei Insolvenzen von Reiseveranstaltern, der Bundesregierung erneut auf die Füße fallen, befürchten die Verbraucherschützer. Der Steuerzahler müsste dann für diese Schäden aufkommen.

Um die Realisierung streiten sich Gesetzgeber und Veranstalter seit langem. Die Regierung möchte einen Fond, der nicht mehr begrenzt ist. Die Reiseindustrie befürchtet, dass insbesondere kleine und mittlere Veranstalter nicht in der Lage sind, die dann erheblich höheren Zahlungen für die Absicherung aufzubringen. In Zeiten der wirtschaftlichen Corona-Krise stellt sich diese Frage, den Reiseveranstaltern noch massiver als ohnehin.

Zukunftsstrategie: EU-Verkehrswende

Ehrgeizige Ziele verlangen strenge Maßnahmen. Die Europäische Union strebt die Klimaneutralität bis 2050 an und hat in einem Strategiepapier konkrete Schritte genannt, die stufenweise realisiert werden sollen.

Verdopplung der Hochgeschwindigkeitsstrecken in Europa Foto: Barteld Redaktion / Deutsche Bahn

Die Strategie erfordert erheblich Investitionen in die Umweltfreundlichkeit des Verkehrs. Zu den Plänen gehören unter anderem die Verdoppelung des europäischen Hochgeschwindigkeitszugverkehrs bis 2030 und die vorrangige Umstellung auf emissionsfreie Flugzeuge innerhalb der nächsten 15 Jahre. Bis dahin soll es saubere Großflugzeuge auf dem Markt geben. Mit diesen Maßnahmen sollen dann in der Folge auch Kurzstreckenflüge innerhalb Europas nicht mehr stattfinden.

EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans sagte bei der Vorstellung des umfangreichen Strategiepapiers, dass insbesondere der Verkehr gefragt sei, da er für fast 30 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen in der EU verantwortlich ist. Er sei sich der Unbeliebtheit dieses Themas bei den Verantwortlichen bewusst, sagte aber:

Ich kann die Tatsache nicht verbergen, dass wir streng sein müssen. (…) Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen die Emissionen des Transportsektors klar nach unten gehen.

Portugal rückt sich ins Blickfeld

Als kleines, attraktives und vielfältiges Ziel versucht sich Portugal aktuell und für den Sommer 2021 zu positionieren. Aktuell verweist man mit Stolz auf die vergleichsweise entspannte Situation der Atlantikinsel Madeira. Wandern auf Strecken entlang der Steilküste und entlang der Levadas, der Wasserwege, die aus den Bergen in sanfter Neigung ins Tal führen, spielt in der Reisewerbung eine große Rolle. Auch Strandurlaub auf der Nachbarinsel Porto Santo erfreue sich großer Beliebtheit.

Insel mit faszinierender Natur: Madeira

Jetzt positioniert sich auch Portugals Norden als Reisedestination. Dies einmal als Badeziel mit einsamen Stränden, auch wenn die Wassertemperaturen selbst im Sommer nie an die der beliebten Algarveküste heranreichen. Darüber hinaus bewirbt man mit der Metropole Porto ein Städtereiseziel das eine ganz eigene und besondere Mischung aus Tradition und Moderne verkörpere. Für Weinliebhaber sei das Dourotal, inklusive der Portwein-Anbaugebiete ein lohnendes Ziel. Es lässt sich als Tagesausflug mit der Bahn oder auch per Flusskreuzfahrt gut bereisen. Historisch und kulturell interessante Städte seien in Ausflugsweite, wie Braga oder Guimaraes, die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2012. Die Tourismuswerber verweisen zudem auf die gute Verkehrsanbindung der Region. Von vielen deutschen Flughäfen existierten Direktverbindungen nach Porto, der zweitgrößten Stadt des Landes.

Eindrücke lieferte das Reiseradio, quasi als Trendsetter, schon in einer seiner ersten Ausgaben. Hier geht es zu den Podcasts über Madeira und Nordportugal mit Porto.

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