D-RR News 11.05.22 – Teuer / Schön / Erfolgreich / Langsam

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)  

507,1

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

97.010

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

231

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

136.987

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Reisen ist teurer

Der Spekulation über diese These ist vom Internetportal „Holiday-Check“ mit einer Untersuchung bekräftigt worden.

Danach sei festzustellen, dass die aufgerufenen Preise kräftig angestiegen seien. Die Teuerungen lägen, insbesondere in beliebten Urlaubsregionen im zweistelligen Prozentbereich. Im Detail lägen die Preise in Griechenland und Spanien 16 Prozent über dem Niveau von 2019. Reisen in die Türkei seien rund 15 Prozent teurer geworden. Portugal habe einen Preisanstieg von 14 Prozent. Als Gründe werden u.a. steigende Kerosinpreise bei Flügen, sowie Personalmangel und dadurch bedingte höhere Gehälter in den Urlaubsregionen genannt.

Die Untersuchung widerspricht Reiseveranstaltern, die die steigenden Preise mit der verstärkten Buchung von Pauschalreisen begründen, die mehr Leistung böten und deshalb zu einem höheren Durchschnittspreis führten. Gecheckt wurde die Preisentwicklung im Winter 2021/22. Nicht berücksichtigt sind dabei die seitdem gestiegene Inflationsrate. Die Untersuchung sagt aber auch, dass die gestiegenen Preise bisher keine negativen Auswirkungen auf das Buchungsverhalten gehabt hätten.

Krüger-Park soll herausgeputzt werden

(D-RR-Archivbild)

Trotz der weitreichenden wirtschaftlichen Probleme in Südafrika will man in die touristische Infrastruktur investieren. Der Krüger-Park, eine, um nicht zu sagen die touristische Attraktion des Landes, soll aufwändig renoviert werden. Das gab die Nationalparkbehörde „Sanparks“ bekannt. Aussichtsplattformen, Unterkünfte und Restaurants sollen saniert werden. Geplant ist auch der Ausbau von drei Straßen im Park. Die finanzielle Größenordnung der Arbeiten liegt bei umgerechnet 22 Millionen Euro.

Der Krüger-Park und die angrenzenden privaten „Game-Reserves“ gehören zu den wichtigsten Regionen zur „Wildlife-Beobachtung“ der Republik Südafrika. Der Krüger-Nationalpark alleine zählt mit einer Größe von zwanzigtausend Quadratkilometern außerdem zu den größten Wildtierschutzgebieten der Welt.

Lufthansa: Shoppingtour und Hauptversammlung

Neue Maschinen

Bestellt: Boeing 787-9 – Foto: Lufthansa

Lufthansa kauft insgesamt sieben Dreamliner 787-9 um die verspäteten 777-9 aufzufangen. Seit gestern stehen der Vorstandsbeschluss und die Entscheidung. Vermutlich haben extrem gute Preiskonditionen den Ausschlag gegeben. Boeing ist wegen der Verzögerungen unter Druck und musste deshalb sicher gute Preise für Ersatzmaschinen anbieten.

Die Verspätung des Langstreckenjets Boeing 777-9 (bekanntgeworden als 777X) hatte das LH-Flottenkonzept durcheinandergewirbelt. Längere Wartezeit konnte aber nicht die nochmalige Verlängerung der kostenintensiven Vierstrahler vom Typ Airbus A340 bedeuten. Die bestellten 787-9 verbrauchen rund 25 Prozent weniger Kerosin als die Vorgängermodelle und sind damit auch nachhaltiger. Bereits in der letzten Woche gab es eine Mitteilung, man werde entweder weitere A350 oder Boeing 787 kaufen.

Zusätzlich will Lufthansa Cargo drei Frachtflugzeuge vom Typ Boeing 777-F kaufen und hat darüber hinaus sieben Frachter vom Typ 777-8F bestellt. Letztere basieren auf der in Verzug geratenen 777X und stehen frühestens 2027 zur Verfügung.

Entspannte HV

Digitale Hauptversammlung bei LH – Foto: Lufthansa

Wie die Airline mitteilte, haben rund 2.300 Aktionär:innen die gestrige Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa AG online verfolgt. Acht Tagesordnungspunkte standen zur Abstimmung. Die Aktionär:innen des Unternehmens hätten allen Punkten mit Mehrheit zugestimmt und die Mitglieder des Vorstands entlastet. Der erstmalig zur Billigung vorgelegte Vergütungsbericht sei von den Anteilseigner:innen ebenfalls mehrheitlich angenommen worden. Auch der neuen Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) sowie der Erneuerung des Genehmigten Kapitals A und einer entsprechenden Satzungsänderung hätten die Aktionär:innen mit deutlicher Mehrheit zugestimmt.

Vorstandschef Carsten Spohr sprach von einer guten geschäftlichen Ausgangslage. Bis 2025 könnte LH die coronabedingten Probleme überwunden haben und zum geschäftlichen Vorkrisenniveau zurückgekehrt sein. LH fliegt derzeit mit 75 Prozent des Aufkommens von 2019. Im nächsten Jahr will man bereits 95 Prozent erreichen.

Corona-Erholung sorgt für Chaos

Warteschlange am Airport (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Britische Flughäfen und Airlines sind offensichtlich vom wiedereinsetzenden Reiseboom überrannt worden. Grund dafür ist weitreichender Personalmangel am Boden und in der Luft.

Die Airports in London-Heathrow und -Stanstead, sowie in Manchester und Birmingham kämpfen mit der zügigen Abfertigung. Die fehlenden 40 Prozent Personal sorgen für lange Schlangen bei Abfertigung und Sicherheitskontrolle.

In der Luft ist die Situation nicht viel besser. Sowohl bei British Airways, als auch bei Easyjet fehlt Personal (teilweise auch wegen neuer Covid-Infektionen). Dadurch werden Flüge gestrichen. Easyjet will jetzt die Passagierzahl auf Maschinen reduzieren, um mit einer geringeren Anzahl von Flugbegleitern starten zu dürfen.

Bahn wird wieder unpünktlicher

D-RR-Archivbild – Foto: Rüdiger Edelmann

Die Verspätungsstatistik der Deutschen Bahn nähert sich den schlechten Werten von vor der Pandemie wieder an. Die Zahlen für den Monat April weisen im Fernverkehr nur noch eine Pünktlichkeitsrate von 69 Prozent aus.  Grund dafür, so die Bahn, seien zahlreiche Baustellen auf den stark genutzten Verbindungen.

Der Beirat der DB Netz AG blickt trotz vieler Baustellen pessimistisch in die Zukunft des Schienennetzes. Beklagt wird eine Unterfinanzierung durch den Bund. Dadurch seien Renovierung, wie Ausbau des Schienennetzes gefährdet und der angekündigte „Deutschlandtakt“ der Bahn nicht bis 2030 realisierbar. Der Haushaltszuschuss der Bundesregierung müsse deshalb künftig von bisher geplanten 1,9 Milliarden auf drei Milliarden Euro pro Jahr erhöht werden.

Flixtrain baut aus

Streckennetz weiter ausgebaut – Foto: Flixtrain

Parallel wartet der Bahnkonkurrent mit drei neuen Strecken auf. Es sind die Routen Stuttgart–Hamburg, Berlin–Wiesbaden und Berlin–Basel. Das erweitert das Streckennetz um zwölf Haltepunkte, erstmals auch in der Schweiz.

Auf den bestehenden Routen will Flixtrain zudem die Anzahl der Verbindungen erhöhen.

Der günstige Preis, von teilweise ab 5 Euro, war bisher einer der Haupt-Reiseargumente. Die oft nur einmal pro Tag stattfindenden Verbindungen sprachen für viele potentielle Kunden aber gegen den Privatanbieter auf der Schiene.

Da die Flixtrains aber im selben Schienennetz unterwegs sind, droht auch der günstigen Alternative die eine oder andere Verspätung. Flix-Mobility punktet aber zusätzlich durch das gekoppelte Fernbus-Liniennetz.

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