D-RR News 13.08.24 – Swifties, Bahnies, Arties & Leckerlis

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Kommentar: Stürme, Geschäft & Swifties

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Das klingt wenig optimistisch, ist es aber in Sachen Deutschlandtourismus. Die vielen Gewitter und Unwetter haben sicher in diesem Sommer einige Urlauber verleitet, ins vermeintliche wettersichere Ausland zu reisen. Einige wurde dabei von Sturm und Regen oder übertriebener Hitze heimgesucht. Danach waren sie nicht mehr ganz so glücklich. Wir bleiben im Unwetterdschungel. Heute steht vermutlich die nächste Runde an.

Deutschland als Reiseziel hat sich im ersten Halbjahr trotzdem erstaunlich gut gehalten. Natürlich muss man zugeben, dass die Fußball-EM einige zusätzliche Gäste brachte. Trotzdem, die Steigerung von 0,4 Prozent auf die Zahlen des Rekordjahrs 2019 kann sich sehen lassen. In Zahlen sind das immerhin fast 870.000 zusätzliche Übernachtungen auf der Haben-Seite. Das Statistische Bundesamt hat es ausgerechnet. Der Deutsche Tourismusverband freut sich und strahlt Zuversicht aus, für die zweite Jahreshälfte.

Da fanden ja auch die Taylor Swift – Konzerte bei uns statt. Alte Menschen mögen konstatieren, dass sie es nicht verstehen, warum Menschen aus Costa Rica zum Konzert nach Gelsenkirchen fliegen. Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass zum Beispiel meine Nichte auch zu Taylor geflogen ist: Nach Edinburgh. Ok, klimafreundlich ist die ganze „Hin- und Her Fliegerei“ sicher nicht. Aber wer kann schon Taylor Swift widerstehen?

Sie bewegt was und sei es nur, die kostenfreie Ausstrahlung ihres Konzertspecials der „Eras“-Tour im öffentlich-rechtlichen ORF, statt sehr viel später kostenpflichtig bei „Disney+“ als ausgleichender Trost für die ausgefallenen Konzerte in Wien. Wenn Taylor will, geht plötzlich ganz viel. – Vielleicht sollte sie sich mal in Sachen Klimakrise äußern. Das hätte bestimmt mehr Effekt, als manche Startbahn-Kleberei.

Vorher hat sie aber noch einen ganz anderen politischen Auftrag und Auftritt. Analog zu 2020? In ihrer Heimat. Es mag einige Pop-Stars geben, die denken können. Nur wenige zeigen es auch. Wir setzen auf Dich, Taylor!


Die Bahn kommt wieder…

…denn die Bauarbeiten zwischen Frankfurt und Köln sind seit heute beendet. Der erste Zug ab Köln startete kurz nach 4 Uhr am Morgen. Damit ist die Schnellfahrstrecke zwischen den beiden Metropolen wieder in Betrieb. Rund vier Wochen wurde gebaut und war alles gesperrt.

ICE 3neo Baureihe 408 (Velaro) – Foto: Deutsche Bahn / Volker Emersleben

Die Verspätungen zwischen 40 und 90 Minuten waren lästig und ärgerlich. „Gebastelt“ wurde am Gleisbett. Nach Angaben der Bahn wurden 70 Kilometer Gleise ausgetauscht. Auch 13 Weichen sollen jetzt brandneu sein.

…und geht auch

Die nächste Großbaustelle wartet ab Freitag auf die Bahnkunden mit der Renovierung der Strecke zwischen Berlin und Hamburg. Hier wird bis 14. Dezember gebaut. Fernzüge werden großräumig über Stendal, Salzwedel, Uelzen und Lüneburg umgeleitet. Das kostet 45 Minuten zusätzliche Zeit.

Bis 29. September wird, ebenfalls ab Freitag, auch kein ICE zwischen Hamburg und Schwerin unterwegs sein und die eigentlich Großsanierung steht noch bevor, sagt die Bahn.

Seit Mitte Juli ist auch eine weitere Hauptstrecke im Rhein-Main-Neckar-Raum gesperrt. Die „Riedbahn“ zwischen Frankfurt und Mannheim soll in 5 Monaten generalüberholt werden. Die Umleitung sorgt für etwa 30 Minuten Verspätung. Größere Probleme im Betriebsablauf sind bisher ausgeblieben. Man darf gespannt sein, ob dies nach dem Ende der Sommerferien so bleibt.

Caspar Davids Fest

Anlässlich der Eröffnung der Schau „Caspar David Friedrich. Sehnsuchtsorte“ im Pommerschen Landesmuseum findet am 18. August von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr ein Museumsfest in der Hansestadt Greifswald statt.

Kreidefelsen auf Ruegen © Kunst-Museum Winterthur Stiftung Oskar Reinhart – Foto: SIK-ISEA Zuerich Philipp-Hitz

In der Ausstellung ist ein besonderer Höhepunkt zu bestaunen: Friedrichs Hauptwerk „Kreidefelsen auf Rügen“ wird erstmals in der Heimatregion des Malers gezeigt. Im Rahmen des Caspar-David-Friedrich-Jubiläums werden im Pommerschen Landesmuseum wechselnde Sonderausstellungen präsentiert. Nach den „Caspar David Friedrich. Sehnsuchtsorten“, die bis zum 6. Oktober zu sehen sind, wird ab dem 16. Oktober die „Caspar David Friedrich. Heimatstadt“ dargestellt.

Feiern gehört dazu

Auf dem Museumsfest, zu dem Gäste auch freien Eintritt in die Schau erhalten, werden Märchen und Sagen von der Insel Rügen erzählt, Kostüme für die Stadtwette am 250. Geburtstag des Künstlers gebastelt sowie Theateraufführungen gezeigt, bei dem Zuschauer auf dem Museumsvorplatz eine Reise durch Friedrichs Bilder verfolgen können.

Idylle: Erste Hochheideblüten

Willingen im nordhessischen Upland lädt ein, denn die Heide beginnt zu blühen und die Beeren werden reif.

Die Hochheide, eine selten gewordene, traditionelle Landschaftsform, ist jetzt Sehnsuchtsort von Naturliebhabern, großen Genießern und kleinen Leckermäulchen.

Heide…

Hochheide – Blüte… – Foto: Willingen-Tourismus

Es geht um sanftes Naturerleben, biologisch gesunden Genuss, nachhaltige Landschafts- und Artenpflege und natürlich süße Beeren.

Von dunklem Purpur über Rotviolett und Blauviolett bis hin zu leichtem Rosa reicht die Farbpalette der Besenheidesträucher. Sie sind Stars des Willinger Hochsommers.

Die süßen Vertreter hängen an Heidelbeersträuchern. Bald sollen auch die Preisebeeren folgen.

…und Beeren

…und Beeren – Foto: Willingen-Tourismus

Früher wurde öfter vor dem Verzehr im Wald gesammelter Beeren gewarnt. Man sagte, es bestehe das Risiko, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren. Dieser Infektionsweg gilt bei Forschern mittlerweile als sehr unwahrscheinlich. Wer ganz sicher sein will, wäscht die Beeren zuhause in Wasser und trocknet sie vorsichtig auf einem Küchentuch. Am besten schmecken sie ganz frisch vom Strauch.

Schwebendes Abenteuer

Und wer den „Wagemut“ mitgebacht hat, begibt sich natürlich auf den Willinger Skywalk, der inzwischen schon etwas älter als ein Jahr ist. An Anziehung hat er aber noch nicht verloren.

Skywalk Willingen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

 Klima- und Hitzeauswirkungen im Süden

Die große Hitze und die noch größere Trockenheit fordern ihren Tribut.

Griechenland

In Griechenland brennt der Wald. Alle Jahre wieder, diesmal noch ein wenig heftiger. Auf etwa 200 Quadratkilometern in der Nähe von Athen brennt es so heftig, dass die griechischen Behörden am Sonntag den Katastrophenfall ausriefen und ausländische Hilfe für die Brandbekämpfung anforderten.

Die Hilfszusagen kamen umgehend aus Moldau, Tschechien, Frankreich und sogar aus der Türkei. Ab heute sollen auch zwei Löschflugzeuge aus Italien eingesetzt werden.

Das Feuer hat die Athener Vorstädte Vrilissia und Penteli gestern Nachmittag erreicht. Die Brände waren zu dieser Zeit nur noch 11 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Sizilien

Eine einzigartige Dürre und Trockenheit beherrscht auch Sizilien an der Südspitze Italiens. Die Wasserknappheit bedroht Ernte und auch den Viehbestand. Viele Seen, die sonst als Wasserspeicher dienen, sind längst ausgetrocknet.

In der Provinz Agrigento wurde inzwischen sogar das Trinkwasser rationiert. Aus der Leitung kommt nichts mehr. Die Menschen stehen Schlange an zentralen Brunnen. Inzwischen werden sogar Tankschiffe eingesetzt, um die Menschen mit Wasser vom Festland zu versorgen.

Die Trockenheit sorgte für immer wieder auftauchende Brände. Auch auf den Tourismus hat die Wasserknappheit Auswirkungen. Behörden sagen zwar, dass die Wasservergabe in touristischen Gebieten priorisiert würden. Einige Hotels im Süden stehen inzwischen aber schon ohne Wasserversorgung da. Das Auswärtige Amt hat inzwischen einen Reisehinweis veröffentlicht. Dort heißt es:

In den mittleren und südlichen Regionen Italiens, insbesondere auf Sizilien, herrscht aufgrund der aktuellen Wetterlage sowie ausbleibender Regenfälle bereits seit einigen Wochen erheblicher Wassermangel, es gelten Dürre-Warnungen der Stufe rot (höchste Warnstufe) für Sizilien sowie orange (zweithöchste Warnstufe) für die Regionen Marken, Latium, Umbrien, Abruzzen, Molise, Apulien, Kampanien, Kalabrien, Basilikata sowie für Sardinien.

Aktuelle Informationen bietet die Webseite von ISPRA

Absturz in Brasilien

Auch wenn das Fliegen immer noch zu den sichersten Verkehrswegen zählt, wenn etwas schief geht, dann in der Regel richtig.

Am Freitag sind alle Passagiere und die Crew des Fluges „2Z 2283“ der brasilianischen Gesellschaft Voepass (von Cascavel nach São Paulo) beim Absturz der Maschine vom Typ ATR 72 ums Leben gekommen.

Die Flugbedingungen waren erschwert. Auf der Route gab es eine Mischung aus Gewitter, Turbulenzen, Rückenwind und Vereisungsgefahr der Tragflächen. Die Unfallursache steht bisher aber noch nicht fest. Die Black Box wurde geborgen. Bis zu verlässlichen Aussagen wird es noch eine Weile dauern. Voepass galt bisher als besonders sichere Gesellschaft am brasilianischen Himmel.

Flugabsagen

Foto: Lufthansa Group

Der aktuelle Nah-Ost-Konflikt und die gewaltsamen Auseinandersetzungen und Anschläge sorgen dafür, dass die Lufthansa Gruppe, ihre Flüge nach Tel Aviv (Israel), Teheran (Iran), Beirut (Libanon), Amman (Jordanien) und Erbil (Irak) ausgesetzt hat.

Eigentlich hätte der Flugbetrieb heute wieder beginnen sollen. Er ruht aber jetzt bis mindestens 21. August. Reisende mit Tickets für Abflüge bis 31. August können ihre Reise kostenfrei stornieren. Betroffen sind alle Passagier- und Frachtflüge von Lufthansa, Eurowings, Austrian, Swiss und Brussels Airlines.

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