D-RR News 16.09.25 – Kommentar, Statistik, Test & Erholung

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Reiseradio-Kommentar: So ne und so ne 

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

In der Luftfahrt gibt es immer mal gute und schlechte Zeiten. Trotzdem, die statistischen Umwelt-News aus dem Juli dieses Jahres sind schon bemerkenswert.

Da gibt’s (so ne) Nachricht aus der Menge des Schadstoff-Ausstoßes: Der 16. Juli lieferte einen neuen Spitzenwert. 2.523 Tonnen CO₂-Ausstoß kamen da zusammen, sagt Luftfahrt-Analyst Cirium. Es sei der höchste Wert seit dem letzten Rekord von 2019.

Die (und so ne) Nachricht: Dafür waren reichlich mehr Flüge notwendig, als noch vor sechs Jahren, genau gezählt: 3.682. Die Anzahl der Flüge ist nämlich auf 103.009 gestiegen, pro Tag! – Angesichts des Jammerns in der Airline-Branche über zu wenig Geschäft wirkt das irgendwie seltsam. Nie sind mehr Flugzeuge in der Luft gewesen, als am 16. Juli 2025. – Deutsche Airports mögen anmerken: „Aber nicht bei uns1“

Weniger sorgt für mehr

Es wirkt wie ein Anachronismus, wo sich doch alle Airlines dieser Welt einig sind, dass der CO₂-Verbrauch pro Passagierkilometer noch nie so niedrig war. Und auch diese Zahl stimmt. Grundlage ist die Berechnung der sogenannten Sitzkilometer. Die Berechnungsformel lautet: Zahl der verfügbaren Sitze multipliziert mit den zurückgelegten Kilometern. Ergebnis: Die einzelnen Flüge sind unterm Strich fast alle klimafreundlicher als 2019, aber die Zahl der Flüge ist um 4 Prozent gestiegen.

Klimafreundliche Einzelflüge sorgen dafür, dass weniger Schadstoff ausgestoßen wird. Diesen ungeheuren Fortschritt relativieren wir aber damit, dass wir mehr und öfter fliegen.

Mehr sorgt für weniger  

Die Statistik verändert sich aber auch durch die von Passagieren gehasste, immer engere Bestuhlung in den Maschinen. Noch eine Formel: Gleicher Schadstoffausstoß, verteilt auf mehr Passagiere, senkt den Einzelverbrauch eines jeden Fluggasts.

Die Passagier-Käfighaltung in der Luft bewirkt immerhin klimatechnisch etwas Gutes und lässt ausgerechnet Billigflieger über Gebühr gut dastehen. In Europa zum Beispiel, ist damit der „Lowcoster“ Wizz Air die klimafreundlichste Airline.  

Ähnlich ist das beim Blick auf den Maschinenpark. Ferienflieger Condor liegt auf der Langstrecke mit dem Einsatz von Airbus A330-900 klimatechnisch im Prinzip goldrichtig. Leider, (oder dem Himmel sei Dank!) bestuhlt man die Maschine mit „nur“ 310 Sitzen. Die asiatische Cebu-Pazifik räumt den Titel des umweltfreundlichsten Flugzeugs ab. Auch hier ist ein A330-900 im Einsatz, allerdings mit 459 Sitzplätzen.

Gibt es eigentlich auch eine Thrombosestatistik und eine Formel, die Passagierzahl, Sitzabstand und aufgetretene Krankheitsfälle errechnet? Frage für einen Freund…    


Fraport: Komparsen am Boden gesucht

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Der Bau des Terminal 3 am Rhein-Main Flughafen befindet sich auf der Zielgeraden. Vor der geplanten Eröffnung im Frühjahr 2026 steht aber, wie überall der Probebetrieb.

Hierfür sucht die Fraport AG rund 8.000 Komparsen, die alle Prozessstellen der Reisekette durchlaufen: von der Anreise mit der neuen Sky Line-Bahn oder dem Auto, über den Check-in und die Sicherheitskontrollen bis zum Boarding. Zusätzlich testen die Komparsen auch den Ablauf von ankommenden Passagieren und Passagieren, die auf einen Anschlussflug umsteigen.

Ziel des Probebetriebs ist, einen reibungslosen Start für Passagiere, Airlines und Beschäftigte sicherzustellen, wenn das Terminal in Betrieb geht.

Der fertige Marktplatz im Terminal 3 – Visualisierung: FRAPORT AG

Anmeldung für Probebetrieb ab sofort möglich

Er findet zwischen dem 27. Januar und dem 16. April 2026 statt. Interessierte können sich ab sofort unter folgender Webseite online als Testpassagier anmelden.

Einmal registriert, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den von ihnen festgelegten Testtag vorgemerkt. Fraport wählt die Komparsen anschließend nach zuvor definierten Kriterien aus und kontaktiert sie für weitere Informationen. Die Auswahl orientiert sich an einem Querschnitt der Passagier-Demografie des gesamten Flughafens Frankfurt. Damit will der Flughafenbetreiber eine möglichst vielseitige Testgruppe für den Probebetrieb gewährleisten.

Dieser soll jeweils dienstags und donnerstags stattfinden. Die Teilnahme ist an bis zu zwei Terminen möglich. Die maximale Zahl der Testpassagiere reicht von 200 bis zu 1.000 Personen je Testtag. 

Bio – Spa – Wellness

Damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich hauptsächlich mit dem Bashing der Reiseindustrie  beschäftigt sei, hier eine Nachricht, die auch aus der Tourismuswerbung stammt, mich aber irgendwie, gerade nach dem Schreiben des obenstehenden Kommentars, so unerwartet positiv erreicht hat.

Direkt aus dem Wald, ohne Filter und Glitzer: Die Vogesen profilieren sich als echte Experten, wenn es um Wellness mit Naturanschluss geht, lautet die Überschrift und irgendwie beginne ich sofort nach frühherbstlichem Waldboden zu schnuppern.

Vogesen: Bäume umarmen und die Kraft des Waldes aufnehmen – Foto: BOOV-Studio

In den Vogesen mäandert die Entspannung nicht von Lounge zu Lounge, sondern von Moos zu Massage und von Tanne zu Tauchbecken. Ob Waldbaden, Boho-Chalets oder Zen-Meditation im Kloster – die Region bietet genussvolles Abschalten für alle, die draußen lieber den Wald umarmen als das WLAN suchen. Zwischen Vogelgezwitscher, Sauna, Honig-Cremes und Sternenhimmel merkt man schnell: Wellness kann ziemlich lässig, natürlich und überraschend sein.

Das macht Lust und ich will natürlich mehr wissen.

Nachfrage hat leicht angezogen

Die bange Frage vieler potentieller Urlauber, ob sie sich in diesem Jahr einen Urlaub leisten können, wird offensichtlich wieder etwas positiver beantwortet. Immerhin hat sich der sogenannte „Vertriebsklima-Index“ der Reisebüros wieder leicht verbessert.

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Wie der Fachdienst TRVLCounter berichtet, verzeichnete dieser Index in den ersten Septemberwochen erstmals wieder ein kleines Plus:

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Reisebüros wider: Beurteilten im August noch 35 Prozent der Befragten die aktuelle Lage als gut, so sind es im September nunmehr 41 Prozent. Der Anteil derer, die die Situation als schlecht empfinden, sinkt von 16 auf 14 Prozent.

 Beurteilten im August nur 35 Prozent der Befragten die aktuelle Lage als gut, so sind es im September 41 Prozent. Der Anteil derer, die die Situation als schlecht empfinden, sinkt von 16 auf 14 Prozent. Auch im Hinblick auf die Buchungen des Winterprogramms sei man wieder zuversichtlicher, heißt es. Für die Untersuchung sind 234 Reisebüros in Deutschland befragt worden.

Cubana-Flug: In Richtung Havanna lecker essen

Wieder Nonstop nach Havanna – Fotocredit: oldcarshavana.com – Annie Ehringhaus

Cuba Fans haben sich über die im Dezember wieder startende einzige Nonstop-Flugverbindung nach Havanna (teilweise mit Zwischenlandung in Holguin) gefreut haben. Cubana de Aviación, die staatliche Fluggesellschaft hat mit der Durchführung der Verbindung einen spanischen Partner beauftragt. Auf der Strecke kommt ein Airbus A330-200 von „Ultra Plus“ zum Einsatz.

Inzwischen gibt es auch Informationen zur Verpflegung an Bord. GIC International Catering (GIC), wurde von Cubana mit dem Catering beauftragt. GIC hat einen sehr guten Ruf, insbesondere wenn es um maßgeschneiderte Konzepte für kleinere Airlines geht und dies seit fast 25 Jahren.

Göksel Yildirim, Managing Director GIC International Catering – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Göksel Yildirim, Geschäftsführer bei GIC International Catering, freut sich über den neuen Kunden:

Unser Ziel ist es, nicht nur Mahlzeiten zu liefern. Wir wollen Momente des Genusses schaffen, auch in 10.000 Metern Höhe.

Erste Menüplanungen gibt es inzwischen ebenfalls. Sous-vide gegarte Beef Short Ribs mit getrüffeltem Kartoffelgratin, Kabeljau mit einer Walnuss-Senfkruste und Babygemüse oder Steinpilz-Ravioli mit cremiger Pestosauce stehen auf dem Plan.

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