D-RR News 17.02.23 – Streik / JFK / E-Bikes / TourCert

Foto: Michael Fritz / Flughafen München

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

105,5

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner – leicht steigend)

16.393

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

90

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

167.214

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Streik: No Flights

Stillstand – No Flights – Foto: Lufthansa

Das Chaos ist perfekt. Der Betrieb ruht wegen des Streiks der Bodendienstleister heute an sieben deutschen Flughäfen. Über 2300 Flüge werden nicht stattfinden. Betroffen sind die Airports Frankfurt, München, Hannover, Stuttgart, Bremen, Hamburg und Dortmund.

Lufthansa hatte bereits gestern rund 1300 Flüge gestrichen. Die Flughäfen Frankfurt und München haben den regulären Passagierbetrieb eingestellt.

Michael Niggemann, Mitglied des Vorstands und Chief Officer Human Resources & Infrastructure Lufthansa Group sagte:

Wir bedauern die enormen Auswirkungen dieses Warnstreiks, der zulasten unserer Fluggäste ausgetragen wird. Wir sind nicht Partei der Tarifverhandlungen und haben auch keinerlei Einfluss darauf – dennoch sind unsere Gäste und wir massiv betroffen. Mehr als 1.300 Flugstreichungen allein für die Airlines der Lufthansa Gruppe zeigen erneut, wie verletzlich und anfällig das System Luftverkehr durch Streikaktivitäten ist.

Aufgrund der rechtzeitigen Absage der Flüge geht die LH Gruppe davon aus, dass der Flugbetrieb Morgen wieder regulär stattfinden kann.

Ausländische Fluggesellschaften ebenfalls betroffen

Foto: Fraport AG

Betroffen sind nicht nur deutsche Gesellschaften. Der Flugbetrieb ist auch für Carrier aus dem Ausland nicht möglich. Deren Interessensvertretung BARIG hat bereits gestern Stellung bezogen.

Michael Hoppe, Chairman und Executive Director des BARIG (Airline-Verband nationaler und internationaler Fluggesellschaften in Deutschland) sagte:

Wir halten die angekündigten Warnstreiks für unverhältnismäßig und überzogen. Tarifkonflikte sind am Verhandlungstisch zu lösen, doch diese hier werden zum wiederholten Male auf dem Rücken von mehreren hunderttausend Passagieren im In- und Ausland ausgetragen. Es geht nicht, dass solche Auseinandersetzungen immer wieder weite Teile wichtiger Infrastruktur eines ganzen Landes lahmlegen, mit massiven Auswirkungen auf die Fluggäste und viele Unternehmen – noch dazu in diesen wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Neben dem immensen volkswirtschaftlichen Schaden, verursacht der Streik zudem empfindliche Störungen von Lieferketten, wenn hunderte Tonnen Luftfracht in Deutschland und weltweit liegenbleiben. Auch wird der Transport von humanitären Hilfsgütern für die Erdbebengebiete in der Türkei und Syrien erheblich beeinträchtigt und unnötig verkompliziert.

BARIG hat auch heute die Tarifparteien noch einmal dazu aufgerufen, Konflikte durch Verhandlungen zu lösen und nicht durch Streiks, die auf dem Rücken von größtenteils Unbeteiligter ausgetragen würden.

Streik: Veranstalter-Flugreisen in Not

Boeing737 von TUIfly – Foto: TUI

Viele Reiseanbieter wurden, trotz der zeitigen Ankündigung, kalt erwischt.

Im Vorteil sind Anbieter, die über eigene Flugzeuge verfügen, die zur Not räumlich verlagert werden. Einige Maschinen von starten heute zum Beispiel von Paderborn (statt Hannover), Karlsruhe (statt Stuttgart), Köln/Bonn statt Frankfurt oder Nürnberg und Memmingen (statt München). Die komplette Verlagerung des Flugbetriebs stößt aber an organisatorische Grenzen.

Besonders betroffen sind Kreuzfahrtanbieter. Durch erhebliche Verspätungen bei An- und Abreise droht auch der Fahrplan der Schiffe zusammenzubrechen. Falls eine nachträgliche Anreise nicht möglich sei, bietet zum Beispiel AIDA-Cruises Umbuchungen auf andere Ziele an. Zur Wahl stehen dann Kreuzfahrten, die in den nächsten vier Wochen starten. Dies wird vermutlich nicht für alle Gäste realistisch sein.

Das Stranden im Zielgebiet nach dem Urlaub erscheint derzeit fast noch das kleinere Problem zu sein. Allerdings gibt es auch hier Auswirkungen für Urlauber, die an ihren Arbeitsplatz zurück müssen, aber nicht können.

Über Eines ist man sich in der Branche aber durchgehend einig. Der Streik und seine Auswirkungen kostet Airlines, wie Veranstalter sehr viel Geld.

Streik: Die reiserechtliche Seite

Foto: Fraport

Wer vom Ausfall seiner Flüge betroffen ist, muss sich in Sachen Ersatzangebot mit der Airline in Verbindung setzen. Handelt es sich um eine Flugpauschalreise, ist der Reiseveranstalter erster Ansprechpartner.

Ersatzbeförderung

Als betroffener Fluggast hat man das theoretische Recht auf Ersatzbeförderung. Dazu zählen auch zusätzliche Anreisen zu anderen Flughäfen und Abflug von dort. Es besteht aber auch das Recht des Passagiers, in einen solchen Fall, vom Flug zurückzutreten. Die Airline muss dann das Ticket ohne Abzug und Bearbeitungsgebühr erstatten. Angebotene Gutscheine statt Rückzahlung müssen nicht akzeptiert werden.

Betreuung

Am Flughafen Gestrandete müssen von der Fluggesellschaft versorgt werden. Dazu gehören kostenfreie Verpflegung und, falls nötig, auch Schlafgelegenheiten, möglichst in einem Hotel. – Diese Regelung ist sicher einer der Gründe, warum große Airports wie Frankfurt und München, bereits gestern die Streichung des Passagierflugbetriebs angekündigt hatten und Fluggäste aufforderten nicht zum Airport zu kommen.

Entschädigung

Ein Recht auf Entschädigung bei Flugausfall oder -verspätung besteht zumindest in der aktuellen Situation nicht. Grund: Der Streik liegt außerhalb des Einflussbereichs von Flughäfen und Fluggesellschaften.

Chaos auch an anderen Orten

Kurzschluss in JFK (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Flughafen JFK in New York ist seit gestern von einer technischen Panne betroffen. Durch einen Stromausfall konnten viele Flüge nicht abgewickelt werden. Ankommende Maschinen, auch aus Deutschland, wurden ins benachbarte Newark (EWR) oder auch nach Boston (BOS) und Washington D.C. (IAD) umgeleitet.

Betroffen ist das Terminal 1, das auch heute noch nicht in Betrieb gehen kann. Ein Kurzschluss hatte in der Nacht zu Donnerstag einen kleinen Brand ausgelöst. Dieser konnte zwar schnell gelöscht werden, berichtet das Magazin „Travel Weekly“. Abfertigungen sind dort derzeit nicht möglich.

Heute will man den Flugbetrieb, soweit möglich, in anderen Terminals abwickeln. Dieser Maßnahme sind aber Kapazitätsgrenzen gesetzt.

Alternative Reisemittel

Symbolbild – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Es gibt Probleme, die sich vermeiden lassen, wenn man für den Urlaub kein Flugzeug braucht, solange man seine umweltfreundlichen Aktivitäten nicht per Flug erreichen muss.

Der ADAC will eine neue Reisewelt erschließen. Mit E-Bike Reisen auf allen Kontinenten richtet sich der Automobilclub an das wachsende Segment umweltbewusster Urlauber. In Kooperation mit ausgewählten Veranstaltern, primär der zu Lernidee Erlebnisreisen gehörende Spezialist Belvelo, wurden insgesamt 24 Reisen aufgelegt. Diese sind in einem neuen, 56-seitigen E-Bike-Reisekatalog zusammengefasst. Er ist ab sofort erhältlich.

Im Vordergrund soll das genussvolle und unmittelbare Erfahren der bereisten Region mit ihren kulturellen und landschaftlichen Facetten stehen. Das Programm reicht bis März 2024 und umfasst insgesamt 24 Reisen mit über 100 Terminen, darunter auch ausgewählte ADAC Mitgliederreisen mit entsprechendem Mitgliedervorteil.

Andreas Neumann, Geschäftsführer der ADAC Reisevertrieb GmbH sagt dazu:

In Deutschland gibt es immer mehr E-Bike-Fans. Diese wollen auch auf Reisen aktiv und bewusst unterwegs sein und die Freiheit, die das E-Bike mit sich bringt, rundum genießen.

Ergänzend zu den E-Bike Reisen, bietet der ADAC seinen Kunden in Deutschland unter anderem E-Bike-Tests, den Verkauf von E-Bikes, spezielle E-Bike- Fahrsicherheitstrainings, eine Fahrrad-Pannenhilfe sowie Versicherungen rund um die E-Bike- und Zweirad-Mobilität.

TourCert für nachhaltiges Regensburg

Nachhaltiges Regensburg zertifiziert – Foto: Regensburg Tourismus GmbH (RTG)

Mit der „TourCert-Zertifizierung“ als „Nachhaltiges Reiseziel“ qualifiziert sich Regensburg als eine der ersten Städte in Bayern für einen nachhaltigen Freizeittourismus.

Das Engagement für Nachhaltigkeit wurde erstmals sichtbar mit dem Umbau des ehemaligen Regensburger Schlachthofs 2018: Das „marinaforum“ ist heute ein nachhaltig wirtschaftendes Tagungszentrum. Bereits kurz nach Fertigstellung wurde es mit dem renommierten Zertifikat BREEAM für „nachhaltiges Bauen“ ausgezeichnet.

Für private Reisen initiierte die Regensburger Tourismus GmbH (RTG) 2020 die „Nachhaltigkeitsoffensive für den Regensburger Tourismus“. Projekte daraus sind z.B. die Zertifizierung „Reisen für Alle“, die in 2022 an die Tourist Informationen, die Stadtführungen, an verschiedene Hotels und Tagungsorte in Regensburg vergeben wurde, und jetzt auch die TourCert-Auszeichnung als „Nachhaltiges Reiseziel“ für die touristischen Betriebe.

Eine wichtige Plattform ist die Website „Regensburg nachhaltig“. Sie bietet Gästen wie Einheimischen einen Überblick über buchbare, nachhaltige Angebote in der Stadt.

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