D-RR News 19.02.24 – Groundhog-Strike, Fakes, Elphi & Malta

Malta: Valletta Hafen - Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TOn-TEXT-BILD

Reiseradio – Kommentar: Murmeltiermonat

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Nicht dass frau und mann Spaß daran hätte, wie mit Bill Murray bei „Groundhog Day“ einst im Kino.

Nicht dass es sich beim täglichen Streikaufruf um eine Komödie handeln würde. Nein, der sich einstellende Eindruck gibt einem eher das Gefühl, im „falschen Film“ zu sein.

Streiks

„Discover“ streikt seit Samstag mit mittelprächtigem Erfolg. Deshalb haben dann auch gleich noch ein paar Dreamliner-Piloten die Arbeit niedergelegt. Cockpit vs. Lufthansa und Tochter. Dieses Spektakel dauert noch bis zum heutigen Tagesende.

Vier Stunden später werde der Streik des LH-Bodenpersonals beginnen, sagt Verdi. Dauert auch „nur“ bis Mittwochmorgen 7 Uhr.

Der Discover-Streik traf in der Hauptsache die LH-Drehkreuze in Frankfurt und München. Morgen und am Mittwoch dürfte der Flugverkehr wieder ziemlich flächendeckend über die Republik verteilt werden.

Kampfhähne

Am Donnerstag könnte sich ja die GDL wieder anschließen, dann wäre die Woche komplett. Die hat aber versprochen, bis 3. März die Füße still zu halten. Gibt es eigentlich dort inzwischen irgendwelche Fortschritte, gar Gespräche oder Verhandlungen? Frage an alle Beteiligten: Schon mal jemand etwas von Kompromiss gehört? Heißt übrigens von BEIDEN Seiten aufeinander zugehen…

„Spekulatius“ und weitere Szenarien

Ganz am Rande: Die Touristiker des Landes starren da schon wie das Kaninchen auf die Schlange. Ein Großteil der Reisebranche macht sich nämlich spätestens am 4. März auf den Weg nach Berlin zur Internationalen Tourismus Börse.

Das wird ein Spaß! Ganz besonders, wenn dann vielleicht Bahn und damit auch S-Bahnen in Berlin bestreikt werden. Obwohl, stört fast nicht, wenn auch das Bodenpersonal am BER – Airport wieder streikt, dann können auch alle aus dem Ausland anreisenden Messebesucher gleich daheim bleiben. Kleiner Tipp am Rande: Man könnte ja an diesen Tagen die Berliner Autobahnen mit Traktoren blockieren. (Hoffentlich habe ich jetzt niemanden auf eine Idee gebracht.)

Wie auch immer, wir wissen ja schon jetzt, wer – wie immer – schuld ist…

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

27 Stunden Streik des LH-Bodenpersonals

Hier, der guten Ordnung halber noch einmal die Facts für Morgen. Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa von Dienstag 4 Uhr bis Mittwoch um 7.10 zur Niederlegung der Arbeit aufgerufen. Betroffen werden wohl die Flughäfen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln-Bonn, München und Stuttgart. Bestreikt werden sollen, neben der Passagierabfertigung, auch der Betrieb von Lufthansa Cargo und Technik. Bei letzteren könnte der Zeitplan übrigens unterschiedlich sein, sagt Verdi

Foto: Fraport AG

Verhandlungen mit weiteren Bodendienstleistern

Immerhin ein Lichtstreif am Horizont. Die Gewerkschaft verdi hat mit den Vertretungen von kommunalen und privaten Bodendienstleistern an Flughäfen einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen. Damit dürfte ein zusätzliches Streikrisiko an Airports entfallen.

Im neuen Vertrag steht ein Einstiegs-Stundenlohn von 16,51 Euro. Außerdem wurden höhere Zeitzuschläge vereinbart. Bei Schichtarbeit sind jetzt bis zu 36 Tagen Urlaub vorgesehen. Die Arbeitszeit beträgt jetzt 37,5 Stunden pro Woche. Der Vertag wird aber erst am 1. Juli in Kraft treten.

Discover – Facts

Foto: Lufthansa Group

Hier läuft der Ausstand seit Samstagmorgen. Betroffen war überwiegend die Langstrecke. Rund ein Drittel der Verbindungen musste am Wochenende gestrichen werden. Heute dürfte es nicht wesentlich anders aussehen. Die Auseinandersetzung hat hier sehr reale Gründe: Ein immer noch gänzlich fehlender Tarifvertrag. Wir berichteten am Freitag.

Fakes gefährden Hotels und Gastronomie

Den Gastgebenden sind sie bei touristischen Dienstleistungen, insbesondere in Sachen Hotel, seit Jahren ein Dorn im Auge.

Ja, die Branche musste sich damit abfinden, dass inzwischen jeder Gast über die entsprechenden Bewertungsportale wie „Holiday-Check“ oder „Trip-Advisor“ seiner Meinung über den Aufenthalt freien Lauf lassen kann.

Hotel und FAKE-Beurteilungen (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Bewertung ja, aber bitte ehrlich

Eine gute Idee, wären da nicht tausende von Fälschungen unterwegs, die, teilweise sogar gegen Bezahlung, Hotels, Restaurants und andere Dienstleister hochloben oder „in die Grütze schreiben“ ohne dort gewesen zu sein. In wirtschaftlich harten Zeiten können solche unechten Beurteilungen das finanzielle Aus für kleinere Betriebe bedeuten.

Echtheitsnachweis

Wie das Fachportal „Hotel vor 9“ berichtet, fordern jetzt der die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) und der Österreichische Hotelverband (IHA) die Einführung der Klarnamenspflicht bei solchen Bewertungen und die Durchsetzung von Qualitätsstandards und Verhaltensregeln auf den einschlägigen Plattformen. Fake-Bewertungen könnten so erkannt werden und müssten gelöscht werden. Die Hoteliers argumentieren, dass in dieser Hinsicht die einschlägigen Bewertungsseiten meist wenig kooperativ seien.

Das ist nachvollziehbar. Wenn ich als Verbraucher Kritik übe, sollte ich auch dazu stehen und mich für die Konsequenzen verantwortlich zeigen.

Hamburg – Magnet

Elbphilharmonie – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-nedia TON-TEXT-BILD

Die Elbphilharmonie #elphi ist seit Eröffnung ein Besuchermagnet. Dabei geht es weniger um die gut gebuchten Konzertevents, als um den Trip zur Besucherterrasse, der Elphi-Plaza, über die scheinbar kaum enden wollende Rolltreppe vom Straßenniveau nach oben.

Seit der Eröffnung sind es über 20 Millionen Besucher gewesen, die die kostenfreie Chance genutzt haben, von der Terrasse auf die Stadt und den Hamburger Hafen zu werfen.

Günstiges Vergnügen

Der Besuch war und ist  im Prinzip kostenfrei und wird es auch bleiben. Wer allerdings absolut sicher gehen will, beispielsweise zum Sonnenuntergangs-Gedränge, den Blick zu genießen, kann ein Ticket online vorbuchen. Das kostet derzeit 3 Euro.

FTI – Reisen zu Sonne und Kunst

Altstadt von Valletta / Malta – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Münchner Reiseveranstalter setzt, als deutscher Platzhirsch, auf Kunst beim Angebot für die Mittelmeerinseln von Malta.

Zwischen 11. März und 31. Mai können Touristen erstmals eine Kunst-Biennale besuchen. Ausstellungen und Performances der ersten maltabiennale.art finden unter der Schirmherrschaft der UNESCO an verschiedenen Orten auf der Hauptinsel und auf Gozo statt.

Dazu gehören außerdem die vorhandenen Welterbestätten wie der Altstadtkern der maltesischen Hauptstadt Valletta oder der Ġgantija-Tempel bei Xaghra, auf der Nachbarinsel Gozo. Die Tempel gehören mit einem Alter von rund 5.600 Jahren zu den ältesten erhaltenen freistehenden Gebäuden der Welt .

Ggantija – Tempel bei Xaghra / Gozo – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das Thema der ersten Biennale lautet: „Olivenhaine am weißen Meer“. Das Motto soll das Zusammenspiel von Meer, maltesischer Landschaft und mediterranem Lebensstil aufzeigen. 2.527 Künstler aus 75 Ländern haben auf den Aufruf der maltabiennale für zeitgenössische Kunstvorschläge geantwortet, um an der allerersten Ausgabe dieses internationalen Kunstfestivals teilzunehmen.

Kunst & Reisen in Style

“The Phoenicia” Malta – Foto: FTI

FTI bietet mit seinen über 60 Hotels auf den Inseln auch spezielle Übernachtungstipps für Kunstbegeisterte und Biennale-Besucher. Zum Beispiel das The Phoenicia, ein Fünf-Sterne-Hotel, das in der Lobby ganzjährig Gemälde von maltesischen und internationalen kreativen Köpfen präsentiert. Die Bilder wechseln regelmäßig und sind käuflich zu erwerben. Eine weitere Option, das The Xara Palace – Relais & Châteaux, ein Fünf-Sterne-Haus, befindet sich in einem restaurierten Palazzo aus dem 17. Jahrhundert und ist das einzige Hotel innerhalb der Stadtmauern der „stillen Stadt“ Mdina.

Selbstredend halten FTI (und auch andere Veranstalter) auch günstigere Übernachtungsmöglichkeiten vor.

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