D-RR News 24.02.23 – Streiks / Hotels / SAF-Engagement

Foto: Fraport AG

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

114,6

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner – leicht steigend)

21.177

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

119

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

167.723

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


In eigener Sache

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Die Kapazitäten einer „One Man Show“ sind zwangsläufig erschöpflich. Die letzten Tage habe ich in Berlin verbracht und redaktionell die Produktion von Einspielfilmen für die jährliche Verleihung der Journalistenpreise der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten betreut. Die Filme sind fertig. Es war wieder viel Arbeit. Dabei sind dann die Reiseradio-News vom Mittwoch auf der Strecke geblieben. Alles geht nicht. Denn auch die Zusammenstellung dieser Meldungen, deren Formulierung und Aufbereitung kostet etwa drei Stunden. Zusätzlich zu 10 Stunden Produktion pro Tag plus An- und Abreise (kein Flug!) war das nicht zu schaffen. Heute aber geht es weiter.

Vorwarnung schon mal: Während der Internationalen Tourismusbörse wird es zwischen dem 06. und 10. März ebenfalls zu zeitlichen Engpässen bei den Reiseradio-Nachrichten kommen. Die ITB dient mir ja auch für aktuelle Interviews. Die müssen gemacht werden und sollen dann nach der Messe bearbeitet und veröffentlicht werden.

Kleiner Hinweis noch an alle Menschen vom Fach, die sich für Tourismus, Reisen engagieren und in Berlin auf der Messe sind. Die VDRJ (und ich als deren Vorsitzender) freut sich Sie / Euch zur Preisverleihung persönlich zu begrüßen. (Lernt man sich auch mal kennen oder sieht sich wieder) – Knoten ins inzwischen digitale Taschentuch: Donnerstag 09. März, 16.30 im Hybriden TV Studio der Messe Berlin in Halle 5.3. – See you in Berlin!


Am Montag gehen Streiks weiter

Flugzeug am Gate in Düsseldorf (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Am kommenden Montag (27.02.) ist Streiktag an den Airports in Düsseldorf (DUS) und Köln/Bonn (CGN). Zahlreiche Flugausfälle und erhebliche Verspätungen sind damit vorprogrammiert. Durch die Schichtdienste wird die Arbeitskampfmaßnahme vermutlich schon in den frühesten Morgenstunden beginnen und erst mit dem Ende der Spätschichten (am frühen Dienstagmorgen) enden.

Da die Tarifverhandlungen nur sehr stockend vorankommen, wartet jetzt der nächste Streiktag. So will es die Gewerkschaft ver.di.

Minikommentar: Ich will ja nicht unken. Aber geht es nicht voran, dürfte die Gewerkschaft sicher und wegen der zusätzlichen Außenwirkung, gerne während der ITB, den Hauptstadtflughafen BER ins Visier nehmen. Ich hoffe, das geschieht nicht. Aber Gedanken sollte sich trotzdem jede(r) rechtzeitig machen. Am besten vielleicht gleich mit der Bahn anreisen?

Vor der Bahnbuchung gilt es aber die derzeit geplanten Baumaßnahmen der Bahn zu checken. Bei Anreise aus Hamburg oder Köln ist zum Beispiel während der Messetage mit Verbindungsstreichungen (ICE-Sprinter aus Köln) oder gesperrten Bahnhöfen (Hamburg-Altona und -Dammtor)

Airport Streiks auch in Spanien

Spanien / Andalusien Foto: Rüdiger Edelmann (D-RR – Archivfoto)

Wie berichtet gibt es ab Montag, vermutlich länger andauernde Streikmaßnahmen an zahlreichen spanischen Flughäfen. Auch hier geht es um die Bodendienstleister, die beim Serviceanbieter „Swissport“ beschäftigt sind. Swissport macht das Handling für mehrere Fluggesellschaften. Betroffen sein werden unter anderem Lufthansa, Swiss, KLM, Iberia Express und Vueling.

Für deutsche Ferienflieger wie Condor und TUIfly dürfte es kaum Auswirkungen geben.

Die Streiks sollen am Montag beginnen. Danach soll bis Mitte April regelmäßig montags, dienstags und donnerstags die Arbeit ruhen.

Betroffen davon sind auch beliebte touristische Airports wie z.B. auf Gran Canaria, Lanzarote, Teneriffa-Süd, Alicante und Valencia.

Hotelbuchungsportale vorn

Booking.com (Screenshot)

Sie sind in den letzten 15 Jahren immer beliebter geworden. Online-Vermittlungsportale beherrschen den Markt in Sachen Hotelbuchungen. Die Hotel-Commerce Plattform Site Minder hat dies jetzt für das vergangene Jahr u.a. für den deutschen Markt untersucht.

Die Spitzenpositionen werden belegt von booking.com (1) und Expedia (2). Erfreulich für Hotelbesitzer: Die direkten Buchungen über die Internetseiten der Hotels liegen auf Platz 3.

Subjektiver Reiseradio-Tipp: Schlau machen bei Suchmaschinen und Buchungsportalen ist eine gute Idee. Der Besuch der Website des in Frage kommenden Hotels lohnt anschließend unbedingt. In der Regel gibt es die günstigsten Preise oder zumindest Extraleistungen wie ein inkludiertes Frühstück, bei den Hotels direkt. Das Vorgehen macht etwas mehr Arbeit, aber lohnt sich meist preislich. Da Hotels den Buchungsportalen eine Provision zahlen müssen, ist die direkte Buchung meist lohnend. Im Übrigen, wenn bei der Buchung etwas schief geht, hat man direkte Ansprechpartner bei den Hotels. Buchungsportale lassen einen gelegentlich mit Problemen im Regen stehen.

Dekarbonisierung: United gründet Fond

Eco Skies Plane – Foto: United Airlines

Er heißt „United Airlines Ventures Sustainable Flight Fund“ und soll gezielt in junge Unternehmen und Start-ups investieren, die aktiv daran mitwirken, mit Hilfe nachhaltig hergestellter Kraftstoffe (SAF) das Fliegen umweltschonender zu gestalten. Insbesondere neue Technologien und Produktionsverfahren sollen mit dem Geld gefördert werden. Dabei reden wir über ein Investitionsvolumen von über 100 Millionen Dollar. Beteiligt sind auch Partner-Airlines wie Air Canada, Flugzeughersteller Boeing, sowie Triebwerkshersteller wie General Electric (GE).

Auch Passagiere sind gefragt

Foto: United Airlines

United ermöglicht es auch Fluggästen, den neuen Fonds zu unterstützen. Jeder Passagier, der über die Website oder App von United Flüge bucht, kann einen Betrag zwischen einem und sieben US-Dollar in den Fonds einzahlen. Die Airline begründet die Idee mit einem Zahlenspiel:

Hätte im vergangenen Jahr jeder der 152 Millionen Passagiere, die mit United geflogen sind, dem Fonds 3,50 US-Dollar gegeben, wäre ausreichend Geld zusammengekommen, um eine Produktionsstätte für jährlich über 150 Millionen Liter SAF zu bauen.

Man hat sich hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 auf den Ausstoß sämtlicher Treibhausgase zu verzichten und dabei auch keine Ausgleichsprogramme in Anspruch zu nehmen.

Dreamliner – Verzögerung

Boeing 787 – FOTO: LOT / Anna Podkaminer-Lewandowska

Nach mehreren Produktionsstopps in den Vorjahren, stehen die Produktionseinheiten beim Hersteller Boeing erneut. Die amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA hat eine Produktionsunterbrechung erlassen.

In der Kritik stehen offensichtlich einige Bauteile des Maschinenrumpfs der 787.

Die Behörde setzt damit eine Ankündigung um, jede einzelne fertiggestellte Maschine dieses Typs zu überprüfen. Jetzt wurden offensichtlich weitere Mängel festgestellt.

Essentielle 787

Der Maschinentyp, der in drei verschiedenen Längen hergestellt wird, gehört zu den wichtigsten wirtschaftlichen Säulen des Flugzeugkonzerns Boeing, mit Zentrale in Everett im US-Bundesstaat Washington. Wie stark sich diese Maßnahme auf die Gesamtproduktion auswirkt, ist offensichtlich noch nicht klar. Von Boeing gab es noch keine Stellungnahme zur FAA-Anordnung von gestern Abend. Es ist nicht der erste Produktionsstopp des Dreamliners. Zwischen Mai 2021 und August 2022 ruhten die Auslieferungen bereits. Viele Airlines, u.a. die Lufthansa, warten zum Teil schon lange auf die Übernahme bestellter Maschinen.

Air Europa

Das „Gezackere“ um den Kauf der spanischen Fluggesellschaft zieht sich schon ziemlich lange hin. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. IAG, der Mutterkonzern von z.B. Iberia und British Airways, will Air Europa komplett übernehmen.

Es begann mit einer zwanzigprozentigen Beteiligung. Jetzt sollen die „restlichen“ Anteile für 400 Millionen Euro ebenfalls den Besitzer wechseln. Das hat IAG mit dem derzeitigen Besitzer der spanischen „Grupo Globalia“ ausgehandelt.

Im Weg stehen aber noch die Genehmigungen von Behörden, u.a. in der EU-Administration. Die Realisierung des Deals kann also noch ein gutes Jahr auf sich warten lassen. Air Europa soll, nach Pressemeldungen erhalten bleiben, aber verwaltungstechnisch bei der spanischen IAG-Tochter Iberia zugeordnet werden.

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