Kommentar: Wenn‘s mal wieder länger dauert
Ganz so leicht und geschmiert geht eine Insolvenz dann doch nicht über die Bühne. FTI zeigt uns das gerade sehr deutlich. In regelmäßigen Abständen folgen weitere „FTI-Untergesellschaften“ mit ihrer Insolvenzmeldung. Jetzt haben zwei FTI eigene Hotel- Holding-Gesellschaften ihre Zahlungsunfähigkeit bekanntgegeben.
Gleichzeitig hat der Insolvenzversicherer DRSF bekanntgegeben, dass alle Pauschalkunden der FTI entschädigt würden. Wann aber genau dieses Geld komme, stehe noch nicht fest.
Im Klartext heißt das erstens: Kann noch dauern bis die Kosten für den FTI-Urlaub rückerstattet werden.
Zweitens bedeutet das auch, dass sich vermutlich weniger Kunden zu einer Neubuchung entschließen könnten. Wer hat schon die Reserven, einen Urlaub zweimal zu bezahlen, selbst wenn die Erstattung der ersten Buchung garantiert ist? Meine Urlaubslust nutzt wenig, wenn ich nicht weiß, ob ich die Erstattung erhalten, bevor ich die zweite Buchung bezahlen muss.
Drittens könnte es zu sich reduzierenden Buchungserwartungen bei den anderen Veranstaltern führen. Zu früh gefreut in Sachen großes Stück vom Insolvenzkuchen?
Kundenabsicherung auch jenseits des Pauschalpakets
Das fordert TUI-CEO Sebastian Ebel in einem Gespräch mit dem Fachportal fvw/Travel Talk.
Vielen Kunden, so Ebel, sei der Unterschied zwischen einer (abgesicherten) Pauschalbuchung und der Buchung von Einzelleistungen nicht klar, deshalb müsse man darüber nachdenken, auch solche Leistungen zu versichern.
Pauschalreisen als Komplettpaket sind abgesichert. Buche ich allerdings unabhängig voneinander, nur ein Hotel, einen Flug oder einen Mietwagen beim Veranstalter, so bekomme ich bei Insolvenz meines Veranstalters keine finanzielle Rückerstattung von der Versicherung.
Absicherung neu denken
Dahinter steckt allerdings auch das Interesse der Pauschalreiseveranstalter nicht allein in den Versicherungsfond einzahlen zu müssen. Internet-Plattformen, die Einzelleistungen anbieten, sind bisher davon bisher befreit. Ändere man das, müssten auch diese in die Versicherung einbezahlen.
Für die Kundschaft würde dies eine höhere Sicherheit garantieren. Allerdings ist dann auch davon auszugehen, dass dort die eher günstigeren Preise vermutlich steigen werden. Prinzip: „No Risk-No Fun“ oder niedrigere Preise gehen mit geringerer Absicherung einher. Verständlich, wenn das ein Reiseveranstalter, wie die TUI gerne ändern möchte. Sebastian Ebel fordert deshalb eine grundlegende Diskussion über die Umsetzung der Reiseversicherung.
Calvià und die Rettungsschwimmer
Es ist zwar nicht die ausgesprochen deutsche Ferienhochburg auf Mallorca, dennoch droht Ungemach.
Die Rettungsschwimmer der Stadt Calvià, zu der die Strände von Paguera, Santa Ponça und Magaluv gehören, haben einen Streik angekündigt. Am Sonntag dem 7. Juli könnten deshalb alle Strände aus Sicherheitsgründen für einen Tag gesperrt werden.
Der Grund, ist ein Konflikt der Rettungskräfte mit ihrem Arbeitgeber. Es geht um zu wenig Personal und marode Infrastruktur vom Beobachtungsturm, über Sonnenliegen, bis zu Strandrollstühle für Gäste mit Handicap. Beklagt wird aber auch, dass sich die Gemeinde, als Aufsichtsbehörde nicht um die Mängel kümmere. Ob gestreikt wird oder nicht, hängt jetzt an den Behörden von Calvià.
Was ist strandnah?
Katalogversprechen sind nicht immer realistisch. Allerdings kann man dabei auch heftig übertreiben.
Dies hat jetzt ein Veranstalter vor Gericht erfahren müssen. Er beschrieb die Lage eines Hotels mit „nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt. Die reale Entfernung belief sich allerdings auf 1,3 Kilometer. Dies, so das Amtsgericht München in seinem Urteil, sei bei einem realistischen Fußweg von 25 Minuten nicht mehr strandnah. Wenige Gehminuten dürfe einen realistischen Fußweg von etwa 5 Minuten nicht überschreiten.
Die buchende Kundin hatte zwar vor Ort ein Ersatzhotel bekommen, klagte aber auf Kostenerstattung und Schadenersatz für einen mit dem Hotelwechsel verschwendeten Urlaubstag. Das Gericht gab ihr Recht.
Eurowings Streik auf Mallorca?
Urlaubs-Ungemach: Beim Eurowings-Partner „Wings Handling“ für die Bodenabfertigung am Airport PMI droht ein Streik am 1., 5., 7., 10., 12. und 13. Juli. An diesen Tagen, so die Gewerkschaft, wolle man die Abfertigung von Eurowings-Maschinen nicht abfertigen.
Als Grund werden schlechte Arbeitsbedingungen, Diskriminierung und mangelhafte Sicherheitsschulungen genannt. Bisher gibt es offensichtlich kein Ergebnis. Eurowings zeigt sich allerdings zuversichtlich, dass der Streik nicht stattfindet. Man sei zuversichtlich, eine Lösung zu finden.
Streik bei Aer Lingus
Die irische Fluggesellschaft, steht aufgrund von gescheiterten Tarifverhandlungen vor einem Streik. Falls man sich nicht in letzter Minute, also heute, einigt, droht „Dienst nach Vorschrift“ ab Morgen.
Die Folge wären mindestens 24 ausfallende Flüge pro Tag bis einschließlich Sonntag. Betroffen sein könnten Verbindungen nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Aer Lingus fliegt nach und von Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Genf und Wien.
Die Piloten fordern eine Gehaltserhöhung von 24 Prozent. Es wäre die erste Erhöhung seit fünf Jahren.
Lufthansa Group mit Umweltgebühr
Für Flüge ab 2025 wird es eine „Environmental Cost Surcharge“ geben. Dieser Umweltzuschlag gilt bereits für alle Ticketausstellungen ab Morgen und betrifft alle Flüge ab dem 1. Januar 2025 aus der EU, Großbritannien, Norwegen und der Schweiz.
Er gilt für alle Airlines der Lufthansa Gruppe (LH, Austrian, Brussels, Eurowings, Lufthansa, Swiss, Air Dolomiti, Discover, Edelweiss, Lufthansa City Airlines und Lufthansa Cityline) Dies gilt auch für Flüge von Wetlease-Partnern (Wetlease = Andere Airline führt Flüge der LH-Group Gesellschaften unter deren Flugnummer durch).
Kurz- und Mittelstreckentickets verteuern sich damit, je nach gebuchte Klasse um 1 Euro 50 bis 7 Euro pro Flugstrecke. Bei Langstreckenflügen steigt der Preis zwischen 8 und 12 Euro (Economy) und um 18 bis 36 Euro in der Business Class.
Der Zuschlag soll einen Teil der aufgrund regulatorischer Umweltauflagen stetig steigenden Zusatzkosten abdecken.
Geschäftserfolg EM
Nach gut einer Woche Fußball-EM ziehen die Gastgeberstädte Berlin, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln und Dortmund eine erste, durchweg positive Bilanz der UEFA EURO 2024.
In einer Umfrage des Deutschen Tourismusverbandes äußern sich die Gastgeberstädte zur sehr guten Buchungslage in Hotels, der steigenden Zahl von Tagesgästen, gutem Umsatz in der Gastronomie und einer fröhlichen Stimmung in Stadt und Fan-Zonen.
Fünf Jahre Welterbe: Erzgebirge feiert
Fünf Jahre alt wird der Welterbetitel „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“. Dieser sei ein Qualitätsprädikat geworden und verspreche den Gästen ein einzigartiges und authentisches Erlebnis und sei Verpflichtung zugleich. Zusätzlich sichere er die Wettbewerbsfähigkeit der Destination. Dies schreibt der Tourismusverband Erzgebirge.
Dieser verantwortet die touristische Vermarktung des Welterbes auf sächsischer Seite, forciert die grenzübergreifende Zusammenarbeit und ist für die Entwicklung einer nachhaltigen Tourismusstrategie, gemäß den Vorgaben der UNESCO-Kommission für die Welterbestätten, zuständig.
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