Hilft es mitunter am Wochenende mal gar nix zu tun? – Ich habe es jetzt mal ausprobiert. Ergebnis: Schlechtes Gewissen in Sachen Zeitmanagement, Selbstvorwürfe in Sachen Selbstorganisation über längere Zeiträume und heute Morgen irgendwie wieder Hektik. Wobei, Heue Morgen eigentlich schon gestern war, weil mal wieder was dazwischenkam und die heutigen News eigentlich besser schon gestern fertig gewesen wären, was ja nun nicht geht, wenn man das Ganze noch News nennen will.
Mal ehrlich: Geht’s Euch manchmal auch so? Es war vermeintlich alles so gut organisiert, weil… -Weil vermutlich einige wichtige Dinge wieder mal verdrängt worden sind, zugunsten eines freien Wochenendes. Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, dass ich übers Wochenende mal kurz verreist wäre. Was ne Hetze. Aber vielleicht sehe ich das alles auch nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht bin ich zu alt oder vielleicht einfach nur genervt, vom Zeitdruck, den ich mir, ehrlicherweise, meist selber mache.
Also geht’s mal wieder gelassener an, dann klappts auch mit dem Glück in der neuen Woche.
Strom: Er ist wieder da
Er ist wieder da. Die Wiederherstellung der Stromversorgung auf der iberischen Halbinsel hat aber wesentlich länger gedauert, als ihr Zusammenbruch.
Gestern um die Mittagszeit war plötzlich Schluss mit Strom und Lustig. Alles was am Strom hängt, funktionierte nicht mehr: Flughäfen, Bahnhöfe, Züge, U-Bahnen, Straßenbahnen, das Telefon, Verkehrsampeln, Hotels und Restaurants oder auch Geldautomaten. Wer keine Notstromeinrichtungen bieten konnte, war angeschmiert.
Betroffen waren Millionen von Menschen in Spanien, Portugal und auch in Andorra und im französischen Baskenland. Dort war der Black-Out allerdings schneller zu Ende als weiter südlich. Nur wenige Minuten dauerte es dort, bis auf französische Zulieferung zugegriffen werden konnte.
Die Ursache des Ausfalls lag in Spanien. Dort und in Portugal war das Chaos entsprechend und es dauerte es dementsprechend länger. Mehrere Stunden musste gearbeitet werden, bis die Energieversorgung wieder hergestellt war.
Ursache unklar
Wichtige Frage ist die nach der Ursache. Der Vertreter des spanischen Energieversorgers Red Eléctrica sprach von “plötzlich verschwundenen” 15 Gigawatt an Strom innerhalb von 5 Sekunden. Ein Hackerangriff wird inzwischen weitgehend ausgeschlossen. Die tatsächliche Ursache liegt, wenn die Formulierung erlaubt ist, aber immer noch im Dunkeln.
Frühstücksbuffet als SB-Lunch
Ach was ist es so schön das Frühstücksbuffet. Viele leckere Sachen stehen bereit und man kann nach Herzenslust und theoretisch ohne Ende zulangen.
Soweit so gut. Wie aber steht es um die Unsitte, sich am Frühstücksbuffet gleich für den Rest des Urlaubstags einzudecken: Extra Wurst- oder Käsebrötchen, etwas Obst, oder ein paar süße Teilchen – ab in die Serviette und die Verpflegung für den Mittag ist gerettet.
Menschen im Hotel, Frühstüksbuffet inkl. – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
In aller Offenheit, das, was da so verlockend bereitsteht, ist fürs Frühstück gedacht und nicht als Lunchpaket zum Mitnehmen. Juristisch begeht man damit Diebstahl. Viele Hotels weisen inzwischen sogar gesondert am Buffet darauf hin, dass die Mitnahme zusätzlicher Lebensmittel nicht gestattet ist.
Auch wenn bisher kein Urteil in dieser Richtung verkündet wurde, sollte man aufs heimliche Mitnehmen verzichten. Bei höflicher Nachfrage, kurz vor Ende der Frühstückszeit und zahlreichen Resten, gibt es meist keine Probleme, solange sich der Lunchbeutel in akzeptablen Grenzen hält.
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Auch eine Frage der Hygiene
Die Erfahrung hat außerdem gezeigt, dass auch beim Einpacken, die Lust größer als der Magen ist. Ergebnis: All zu oft findet der Zimmerservice Essensreste, vom angegessenen Apfel bis zur vertrockneten Wurst- oder Käsescheibe unterm Bett. Muss doch nicht sein.
Die Nummer mit der Einreise
Die USA haben in den letzten Wochen Schlagzeilen gemacht in Sachen verweigerte Einreise, Abschiebung und unrechtmäßiger Verhaftung von Reisenden.
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Abgesehen davon, dass einem Teil der Betroffenen tatsächlich Verstöße gegen Einreise- und Aufenthaltsregeln nachgewiesen werden konnten, gibt es offensichtlich aber auch Bemühungen, die politische Gesinnung der Einreisen zu überprüfen.
Wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND) in der letzten Woche berichtete, seien inzwischen auch zahlreiche Systeme im Einsatz, die Einreisende mit Hilfe von KI analysieren. So würden zum Beispiel „Social Media Posts“ der Reisenden nach politischen Meinungsäußerungen untersucht. Ab einer gewissen Anzahl von Statements würden die Systeme Alarm schlagen. Dies schlage sich dann in „Entscheidungshilfen“ für die Einreisebeamten nieder. Gescannt würden Textbeiträge, Fotos, Videos und dies auch in Blogbeiträgen oder Meinungsforen. Was genau als sogenannter „kritischer Inhalt“ gelte, sei derzeit noch nicht bekannt. Ob sich das System irrt oder nicht, stehe dabei nicht zur Debatte. Die finale Entscheidung zur Einreise liegt immer beim bearbeitenden Grenzbeamten. Begründet werden muss diese Entscheidung nicht.
Gerätschaften und Software zur Überprüfung wurden bereits vor dem Amtsantritt des jetzigen amerikanischen Präsidenten zur Terrorabwehr eingekauft. Ob inhaltliche Kriterien inzwischen anders angewendet werden ist nicht bekannt.
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Kahlschlag auch bei Brand USA
Die „Säuberungsaktionen“ der US-Regierung sind inzwischen auch im Tourismus angekommen. Wie der US-Fachmediendienst Skift berichtet, haben 5 Vorstandsmitglieder der Tourismusmarketingorganisation Brand USA ihre Kündigung erhalten.
Elliott Fergusson – Foto: Brand USA
Prominentestes Opfer ist Elliott Fergusson, Tourismuschef der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. Alle Entlassenen verfügten über Leitungsfunktionen im Vorstand, der sich erst zum Jahresende 2024 neu formiert hatte.
Roger Dow, inzwischen ehemaliger, CEO der US Travel Association im Interview mit dem Deutschen Reiseradio – Foto: ttb-media / TON-TEXT-BILD
Donald Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit Brand USA ins Visier genommen. Auch durch eine Brandrede des damaligen Chefs der US Travel Association, Roger Dow geschah damals nichts. Wir erinnern uns an die Schlagzeile: „Brand USA is here to stay“ während des IPW in der Hauptstadt 2017.
Bestes Camping / Camping-Superplätze
Dieser Titel wird vom ADAC jährlich vergeben. Dabei kommt es nicht nur auf die Anlage selbst an, sondern auch auf die Umgebung. Ausgezeichnet werden Plätze in mehreren europäischen Ländern. Die niederländische Nordseeinsel Texel hat dabei in diesem Jahr bei den Neuzugängen die Nase vorn.
Camping de Krim – Foto: Vakantjeparl de Krim / VVV Texel
Vakantiepark De Krim & Sluftervallei
Der „ausgezeichnete“ Campingplatz ist Teil des Ferienparks De Krim, der im Norden der Insel unweit von De Cocksdorp liegt. Neben modernen Ferienhäusern und Chalets kann man hier auch auf einem Fünf-Sterne-Campingplatz Urlaub machen.
Strand in Noord-Holland – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Besonders bei Familien ist De Krim besonders beliebt, da der Ferienpark über Einrichtungen wie ein Schwimmbad mit Rutschen, Wildwasserbahn, Wasserspielplatz, Kletterpark, Indoor-Minigolf und -Bowling, sowie einen Kinderbauernhof verfügt. De Krim durfte sich zudem noch über eine weitere Auszeichnung freuen. Auch 2025 gehört er zu den zwölf europäischen Superplätzen. Um die Besten der Besten zu küren, reisen ADAC-Inspekteure europaweit Campingplätze ab, um an 250 Punkten zu prüfen, ob sie den hohen Anforderungskriterien des Automobilclubs gerecht werden.
Auch der Nachbarplatz Sluftervallei, konnte sich in den Top 7 platzieren.
Camping: Es boomt weiter
Erstmals sind in Deutschland über eine Million Reisemobile registriert. Die Entwicklung der Bestandszahlen bei Reisemobilen geht seit Jahren nach oben. Seit 2015 haben sich die Neuzulassungen von Reisemobilen pro Jahr in Deutschland mehr als verdoppelt.
Klar, dass dementsprechend auch die Übernachtungen auf Campinplätzen im letzten Jahr weiter stark gestiegen sind. Sie lagen 2024 bei knapp 43 Millionen. Begleiterscheinung: Übernachtungen werden teurer und mitunter stellt sich die Frage, ob Ferienhaus oder -wohnung nicht sogar billiger gewesen wären. Zumal, wenn man die Kosten von Wohnmobil oder Caravan einrechnet. Vermutlich ist dies aber keine Frage des Geldes, sondern nur der Einstellung.
Foto: PINCAMP / ADAC
Der Caravaning Industrie Verband spricht von einer nachhaltigen Etablierung der Urlaubsform Caravaning und verweist auf die strukturellen Veränderungen im Reiseverhalten deutscher Urlauber. Die wachsende Bedeutung des mobilen Urlaubs spiegele sich aber nicht nur in den Zulassungszahlen wider, sondern auch in den positiven Effekten auf Tourismus und Wirtschaft, insbesondere in ländlichen und strukturschwächeren Regionen.
Condor – Erfolgreich gegen Schulden anfliegen
Der einst beliebteste Ferienflieger der Deutschen kämpft seit Jahren, zugegeben sehr erfolgreich, gegen Schulden. Entstanden waren sie durch die Pleite des Reisekonzerns Thomas Cook (Condor war Teil des Konzerns), gefolgt von der Covid-Reisekrise, wechselnd erfolgreiche Suche nach Investoren und letztlich eine vorübergehende Absicherung durch einen Bundeskredit und einen Kredit des Landes Hessen. Dann kam ein neuer Investor mit Namen Attestor, der zumindest 51 Prozent der Airline übernahm. Ein Glücksfall, denn so war es dem Condor-Team unter Führung des inzwischen pensionierten CEO Ralf Teckentrup möglich, neue Wege in Sachen Zukunft zu beschreiten.
Die alte Langstreckenflotte von Boeing 767-300ER wurde im Lauf der letzten Jahre durch neue Maschinen des Typs Airbus A330.neo ersetzt. Seit geraumer Zeit wird am Umbau der Kurz- und Mittelstreckenflotte gearbeitet.
Erfolgreiche Bilanz mit Schatten
Dabei macht Condor der immer schwelende Konflikt mit Exeigentümerin Lufthansa zu schaffen. Und dann sind da auch noch die Kredite, die im nächsten Jahr ausgelöst werden müssen. Geld wurde reichlich eingeflogen, trotzdem bleibt immer noch ein Fehlbetrag von 62 Millionen Euro. Dieser konnte im letzten Geschäftsjahr bereits von 123 Millionen Euro erheblich reduziert werden.
…Condor neu: Airbus A330neo – Foto: Condor
Neues Zielgruppenmarketing
Doch die Lage ist nicht einfach am Markt. CEO Peter Gerber bastelt nicht nur am Erfolg, sondern auch an der Konzeption. Im Fachchinesisch heißt das: Von Leisure- zur Bleisure-Fluggesellschaft. Klartext: Neben Urlaubern sind jetzt auch Geschäftsreisende im Fokus des Kundenmarketings. Condor fliegt jetzt zum Beispiel auch innerdeutsch und zu innereuropäischen Städtezielen. Die Business-Class auf der Langstrecke wurde so „aufgepeppt“, dass sie auch für besser betuchte Geschäftsreisende interessant ist.
Perspektiven
Letztlich ist das ein großartiger Wirtschaftserfolg. Das Anfliegen gegen die verbliebenen 62 Millionen Euro in rot geht weiter. Bis 2026 will man die Schulden los sein.
Dabei reicht Cleverness alleine nicht aus. Condor ist zum Beispiel auch auf Transatlantikstrecken in Richtung USA spezialisiert. Dieser Markt wird zusehends holpriger, auch wenn es, nach Angaben der Geschäftsführung noch nicht bedrohlich sei. Auch Investor Attestor hatte zudem irgendwann mal angemerkt, die Condor komplett übernehmen zu wollen. Normalerweise trennen sich aber auch Investoren nach geraumer Zeit wieder von ihrem Produkt. Auch das könnte mittelfristig passieren.
Zunächst aber werden erfolgreicher Flugbetrieb und Schuldenabnahme wohl weitergehen.
Bordverkauf adieu
Lufthansa trennt sich nach der Kurz- und Mittelstrecke, jetzt auch bei Langstreckenflügen vom Bordverkauf. Begründung: Wirtschaftlich nicht mehr rentabel.
Einkauf gehörte, neben dem Meal-Service einfach dazu – Teil des Bordservice wird eingestellt – Foto: Lufthansa
Ferienfluggesellschaften hingegen, vielleicht liegt es an der Klientel, sehen darin offensichtlich nach wie vor eine lohnende Einnahmequelle. Weder TUIfly noch Condor wollen den Bordservice missen.
Memories are made of this
War ja auch schön, im Katalog zu blättern und neben Essentials (individuell schwankend zwischen Alkoholika und Tabakwaren) sich auch mal eine Uhr oder ein Schmuckstück zeigen zu lassen, die sehr hübsch aussahen. Oder die tollen Kopfhörer anzusehen, die die Fluggeräusche unterdrückten. Urlaubslaune sorgte dabei auch für mehr Großzügigkeit, der gesamten Familie gegenüber, bis hin zum Legoflugzeug oder dem Schwimmring mit Palme fürs Meer. Aber ehrliche Frage an mich selber: Wann hab ich das letzte Mal im Himmel eingekauft?
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