D-RR News 30.04.24 – Kommentar, SJH, Fliegen & Wandern

Meinungsmacht und Trollerei

Wär hätte das gedacht? Auch so ein kleiner Kanal, wie meiner, kann durchaus heimgesucht werden. Bisher geschah das „nur“ auf Social Media, aber kam dann doch so heftig, dass ich inzwischen eine Reihe von Kommentaren und Fotos gesperrt habe. Ich werde sie auch zum Beweis nicht sichtbar machen. Dabei wird sogar „Mainstream“ zum Schimpfwort.

Worum ging es? Ich hatte letzte Woche ein Podcast Gespräch mit der Chefin der Staatlichen Tourismus Agentur der Ukraine veröffentlicht. Es ging dabei ausschließlich um die schwierige Situation während des Krieges und die Frage, warum die Agentur noch arbeitet, auch wenn es derzeit keine touristischen Reisen in die Ukraine gibt. Es ging nicht um Politik. Es gab keine politische Stellungnahme von mir.

Aber es dauerte nur wenige Stunden, bis die Beschimpfungen in den Kommentaren einsetzten:

„Ukrainer sind Nazis (mit Foto“beleg“ eines Manns mit Hitler-Tattoo auf dem nackten Oberkörper). Ukrainer sind uneins. Die Korruption sei so groß, dass das Land keine Hilfe verdient habe, das Volk sei ohnehin gegen Selensky, genauso wie Vitali Klitschko, usw. Der Westen blickt nicht durch. Ich verstehe nicht, worum es geht und habe Schwierigkeiten mit der Deutschen Sprache.“

Ich erspare mir und Euch weitere Wiederholung. Mein Hinweis: Erst hören, dann urteilen wurde selbstredend überlesen.

Soll ich jetzt stolz sein, dass ich von der wütenden Kleinmasse ebenfalls gefunden wurde und als Wahrheitsverdreher, Mainstream-Medium und mehr beschimpft werde? Die Reaktionen kommen fast blind auf bestimmte Reizworte. Inhalt spielt da keine Rolle. Aber schaut selber und vor allem informiert Euch über meine Inhalte. Sachlichen Diskussionen habe ich nie im Weg gestanden. Aber das hat mich dann doch kalt erwischt.

Kein gutes Zeichen! Was wird passieren, wenn die „Minderheit“ zur „Mehrheit“ wird? Denkt daran beim Wahlkreuze machen!

Schweiz: Günstiger mit SJH

Die Schweiz gehört nicht zu den Billig-Reiszielen. Das ist inzwischen fast eine Binsenweisheit. Aber, es geht günstiger. Auch die Schweizer Jugendherbergen bieten dazu ein interessantes Angebot. Zudem haben sie gerade ein Jubiläum gefeiert. Am 28. April 2024 feierten die Schweizer Jugendherbergen (SJH) ihr 100-jähriges Bestehen. Nach einem Übernachtungsrekord im Jahr 2023, schaut man optimistisch in die Zukunft.

Tradition und Innovation

Bereits bei der Gründung lag ein Fokus auf günstigen Preisen, damit sich schon damals alle Jugendlichen eine Herbergsübernachtung leisten konnten. Reisen sollte nicht nur der betuchten Oberschicht vorbehalten sein. Das sei bis heute so geblieben betonte die Chefin der SJH, Janine Bunte. Gleichzeitig hätten es die Schweizer Jugendherbergen geschafft, sich immer wieder den gesellschaftlichen Veränderungen und Bedürfnissen der Reisenden anzupassen. Als professionelles und modernes Unternehmen setze sich die Nonprofit-Organisation aktiv dafür ein, insbesondere jungen Menschen, Schulklassen, Familien und Menschen mit Behinderungen Begegnungen, Aktivitäten und Erlebnisse außerhalb ihres gewohnten Umfeldes zu ermöglichen. Im Wortlaut sagte Janine Bunte

Wir sind davon überzeugt, damit zu einer solidarischen, verantwortungsbewussten und lebensfrohen Gesellschaft beizutragen – sowohl in den vergangenen als auch in den kommenden 100 Jahren.

Neue Mitgliedskarte

Die neue „Membercard“ kostet für Einzelreisende CHF 30 (ca. 31 Euro). Die Membercard für Familien entfällt, da im gleichen Haushalt lebende Personen künftig über die Mitgliedschaft eines Elternteils ebenfalls von günstigen Übernachtungspreisen mit einer Reduzierung von CHF 7 CHF (ca. 7,20 Euro) pro Person/Nacht profitieren. Zudem berechtigt die Membercard zum Bezug von Zusatzkarten zu 15 CHF (ca. 15,40 Euro) für im gleichen Haushalt lebende Personen, die allein reisen möchten.

Die neue Membercard für Reisende bis einschließlich 26 Jahren kostet 15 CHF (ca. 15,40 Euro). Schulen profitieren ab sofort von einer kostenlosen Mitgliedschaft.

Die Übernachtungspreise sind für deutsche Verhältnisse immer noch gehoben (50-70 Euro). Die Herbergen bieten heute aber auch, neben Halbpension und Mehrbettzimmern, auch Doppel- und Familienzimmer mit Dusche/WC oder sogar Wellness.

Ticketsteuer bei Flügen

Ab Morgen, 1. Mai, gilt die angehobene Steuer für Flugtickets und es wird spürbar teurer. Für einen innerdeutschen und innereuropäischen Flug steigt die Steuer von € 12,73 Euro auf € 15,53. Für Fernflüge (mehr als 6.000 Kilometer) steigt der Steuersatz von € 58,06 auf € 70,83 Euro.

Die erhöhte Steuer wird ab Morgen erhoben. Flugtickets sind damit teurer. Wer rechtzeitig vor der Bekanntgabe am 24. März gebucht hat, wird wohl meist glimpflich davonkommen. Lufthansa sagt, sie wolle die Steuererhöhung nicht nachträglich eintreiben.

Nachzahlung bei Ryanair

Der Billigflieger nutzt eine Formulierung innerhalb seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die es ermöglicht die Veränderung finanziell zu berücksichtigen. Im Detail heißt das bei Ryanair:

Wenn eine solche Steuer nach Ihrer Buchung erhoben oder erhöht wird, sind Sie verpflichtet, diese (bzw. die Erhöhung) vor der Abreise zu bezahlen. Alternativ können Sie sich entscheiden, den Flug nicht anzutreten. In diesem Fall werden Ihnen Ihre Flugkosten vollständig erstattet.

Klartext: Gleich wann ein Flugticket bei Ryanair gekauft wurde. Die Steuererhöhung wird auf jeden Fall einkassiert.

Daten & Sicherheit bei Flugreisen

Das EU-Parlament hat letzte Woche eine Entscheidung in Sachen Daten von Flugreisenden getroffen. Es gehe um sicherheitsrelevante Informationen über Passagiere. Fluggesellschaften müssen danach Daten, wie Name, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Informationen aus dem Reisepass an die nationalen Behörden innerhalb der Europäischen Union weitergeben. Dort werden sie bis zu zwei Tagen nach dem Flug gespeichert. Die Regel gilt für alle Flüge, die von außerhalb der EU in Richtung Europa gehen. Inner-EU-Flugdaten sind darüber hinaus für die Strafverfolgung speicherbar.

In der Begründung heißt es, es gehe um die Bekämpfung von internationaler Kriminalität und Terrorismus.

Wandern in Willingen

Wandern gehört zu den touristischen Trumpfkarten in Willingen, im Übergang von Nordhessen zum Sauerland.

Der 14. Mai ist bundesweiter Tag des Wanderns. Der „Upländer Gebirgsverein“ beteiligt sich und setzt dabei die Hochheide, die für Willingen so typische Landschaftsform, in Szene. Eine leichte Wandertour, an der jeder teilnehmen kann, führt mitten hinein in die Willinger Wanderwelt und auf den Ettelsberg.

Violettes Wunder im Spätsommer

Eine Farbe steht dabei im Vordergrund als Hauptargument für die Hochsaison der Wanderer im Spätsommer. Es sei ein Meer von winzigen violetten Tupfen soweit das Auge reiche: Die Blüte der Hochheide, der beherrschenden Landschaftsform im Upland. Je nach Witterung dauert das Naturschauspiel von August bis September. Beim Hochheidetag, jedes Jahr im August, lädt ein Programm aus unterschiedlichen Themenwanderungen, Führungen und Vorträgen Naturliebhaber zum Erleben ein. Da Heiden besonders geschützte Gebiete sind, sollten Besucher bei ihren Spaziergängen auf den vorgesehenen Wegen bleiben.