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Neues Geschmackserlebnis oder warum was besser schmeckt
Kommen künftig massenhaft glorreiche Zeiten bei der Verpflegung an Bord von Flugzeugen auf uns zu? – Das ist die Frage, der wir heute nachgehen. Es ist der erste Blick auf das, was ein neuer Caterer auf den Markt gebracht hat.
Nicht mehr vorgekocht, eingefroren und wieder aufgetaut, sondern frisch zubereitet, gekühlt und aufgewärmt. Letzteres genau in der richtigen Dosierung, da die Mahlzeit im Cateringzentrum nur bis kurz vor den Gar-Punkt zubereitet wurde. Könnte das heißen, dass der alte Spruch, vom zwangsläufig schlechten Essen an Bord von Flugzeugen der Vergangenheit angehört? Könnte es. Wir werfen einen Blick darauf.
Corona macht auch mal was möglich
Das, was da jetzt auf Aufsehen sorgt, ist passiert, weil es die Corona-Pandemie gab, die in den letzten eineinhalb Jahren die Zahl der Flüge stark reduzierte. Genau in dieser Situation dachte ein schlauer Mensch bei einem namhaften kulinarischen Betrieb darüber nach und probierte es aus.
Zu Gast bei Flight Delight
Ortstermin Mitte November 2021: Der Frankfurter Betrieb von Flight Delight in Kelsterbach, rund 3 Kilometer vom Flugfeld des Rhein-Main Airports entfernt. Eingeladen hatten Air Astana als eine der ersten Kunden und der neue Caterer Flight Delight. Gegründet auf dem aufgegebenen Geschäft von Gate Gourmet. Dieser Großcaterer musste sein operatives Geschäft aufgeben, nachdem er LSG-Skychefs Europa gekauft hatte. Die EU-Kommission wollte das so. Die LKW mit der Beschriftung „Gate Gourmet“ stehen noch auf dem Hof, demnächst werden sie umlackiert. Das kulinarische Geschäft von Flight Delight wiederum läuft seit dem 1. Juli. Was der Name (noch) nicht verrät, es handelt sich um ein Unternehmen der Käfer-Unternehmensgruppe aus München.
Vorgestellt wurden das Konzept, ausgewählte Gerichte und der Cateringbetrieb, der vor dem Umbau der Condor gehörte.
Alles neu und schon mit einigen guten Kunden steht Flight Delight, rund 5 Monate nach Aufnahme des Cateringbetriebs da. Einen zweiten Fertigungsbetrieb gibt es am Flughafen in München. Düsseldorf und Hamburg sollen in den nächsten Monaten dazukommen. Um sich europaweit auszudehnen, wird es eine Allianz mit dem europäischen Caterer „Newrest“ geben. Denn, als „Boutique-Anbieter“ hat man’s schwer betont der geschäftsführende Gesellschafter von „Flight Delight“ Alexej Oberoi im Podcast.
Was sagen die Airlines?
Susith Hettihewa, Air Astana Manager Zentral- und Osteuropa freut sich über den Coup, den seine Gesellschaft da gelandet hat. Es sei eine neue Dimension des Caterings die fällig war, meint er. Die Flugpreise seien gestiegen, deshalb müsse man den Fluggästen auch etwas bieten. Wichtig ist ihm dabei auch der Anspruch nicht nur den Onboard-Service für die Businesskunden auszubauen. Auch der Economy-Reisende bezahle Geld und habe ein Recht auf angemessene Verpflegung.
Das Konzept in der Praxis
Ich bin ehrlich: Große Cateringbetriebe kannte ich bisher nur aus Filmen. Aber selbst da fällt auf, wie stark hier mit Convenience-Produkten gearbeitet wird. Beim Gang durch die Produktion bei „Flight Delight“ fällt es auf. Dort setzt jemand eine Soße an. Hier schneidet jemand frische Pflaumen für einen Kuchen. Da füllen einige Kolleg:innen „kurz vor al dente-Pasta“ in Schalen und gießen eine Soße drüber. Eingefroren wird nix und Betriebsleiter Oliver Dreikorn sagt:
Wir haben bei den Zutaten einen Frischeanteil von 95 Prozent und nur 5 Prozent zugelieferte Fertigprodukte. Bei den meisten Zulieferern ist das Verhältnis umgekehrt.
Reden übers Catering-Leben
An der richtigen Stelle, zur richtigen Zeit die richtige Idee haben! Das ist leicht gesagt, bedarf aber einer ganzen Menge mehr an Konzept. Kopf von Flight Delight ist Managing Director Alexej Oberoi, der mir im Podcast Rede und Antwort stand.
Unser Interview dauerte über 20 Minuten und dabei habe ich so viel über Bordverpflegung, hochwertiges Catering und richtiges Vorgehen gelernt, dass es dazu in ein paar Tagen einen eigenen Podcast, dann mit dem kompletten Gespräch geben wird. Ein Reiseradio-Tourism-Talk quasi direkt aus der Küche.
Dann gibt’s auch die ausführliche Antwort, warum sich die „Käfer-Gruppe”, als Star in der Gastro- und Cateringszene, auf dieses Abenteuer eingelassen hat und welche Pläne noch folgen sollen.
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