D-RR217 Raileurope – Europa per Schiene er“fahren“

Foto: Raileurope

Raileurope ist etwas relativ Neues auf dem deutschen Markt und doch handelt es sich nicht um ein Startup. Neues mit jahrzehntelanger Tradition. Neugierig geworden? Völlig zurecht.

Beste Chancen

Die Bahn ist wieder sexy, sagt Björn Bender, Präsident und CEO von Raileurope. Was sich hinter dem Namen verbirgt, ist Thema in diesem Podcast. In der quasi “Selbstauskunft“ beschreibt sich Raileurope auf der eigenen Website so:

Das Unternehmen verkauft jedes Jahr rund 2,5 Millionen europäische Zugtickets. Der Produktkatalog konzentriert sich auf europäische Zugbetreiber wie SNCF, SBB, Eurostar, Thalys, Trenitalia, Italo, DB, Renfe, ÖBB, SNCB, NS, OUIGO Spanien und National Rail sowie auf Bahnpässe wie den Swiss Travel Pass und Eurail Passes. Der Hauptsitz von Rail Europe befindet sich in Paris.

Nachtzugtickets stehen auch zum Verkauf.

Bleibt die Frage, warum kennen so wenige das Angebot, trotz des gewaltigen Umsatzes an Bahntickets?

Diese und eine ganze Reihe von weiteren Fragen haben wir mit Björn Bender, besprochen und diskutiert, gefragt und Antworten bekommen, hinterfragt und Hintergründiges erfahren.

Reiseradio-Podcast mit Björn Bender, CEO Raileurope – Foto: Tanja Piepenburg für ttb-media /TON-TEXT-BILD

Die Bahn und das Klima

Die Schiene schnuppert klimatechnisch derzeit Morgenluft. Sie bietet klimafreundlichere Alternativen zur Fliegerei. Allerdings mit Infrastruktur und der Orga hapert’s noch, wenn es über Landesgrenzen hinausgeht. Und genau dort setzt Raileurope an. Wer Bahn fährt ist in Sachen Kohlendioxid-Ausstoß immer ganz weit vorn (siehe unser Buchungsbeispiel).

Die Bahn und die Reiseorganisation

Kreuz und quer durch Europa zu fahren ist mitunter eine schwierige Angelegenheit. Preise sind kaum vergleichbar. Verbindungen sind nicht durchgängig präsent. Mitunter fährt mann und frau mit mehreren Tickets los. Konkrete Ratschläge und alternative Verbindungen eröffnen sich allenfalls durch mühsame Recherche. Wir lassen uns erklären, wie es einfacher, leichter, schneller und eventuell sogar günstiger geht und dass es tatsächlich möglich ist, mit einem Ticket von A nach B zu fahren.

Björn Bender, CEO Raileurope – Foto: Tanja Piepenburg für ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Bahn und ihre Stärke / Schwäche – Bilanz

Im Podcast – Gespräch geht es um die Frage, wann Bahnfahren, neben dem Umweltaspekt, unter reisetechnisch praktischen Kriterien ein sinnvolles Verkehrsmittel ist.

  • Was geht jetzt schon?
  • Wann ist die Bahn schneller als das Flugzeug?
  • Was muss man berücksichtigen, um seine tatsächliche Reisezeit vergleichen zu können? (Stichwort: erste und letzte Meile)
  • Was muss sich ändern, um eine Bahnreise angenehmer zu erleben, als das heutzutage der Fall ist?
  • Ab welcher Reisezeit hat das Flugzeug die Nase vorn?
  • Sollten Flugreisen reglementiert werden, wie derzeit in Frankreich schon üblich? (Björn Bender sagt Nein)
  • Welche Anreize müssen geschaffen werden, um die Bahn attraktiver zu machen? Das Ganze hat, neben der Dienstleistung auch eine verkehrspolitische Dimension. Diese wiederum hat, wie Björn Bender im Podcast hervorhebt, nicht nur mit Klimapolitik, sondern auch mit der Attraktivität der Angebote zu tun.

Die Bahn und die Zukunft

Es gibt Einblicke in die notwendige Verbesserung der Infrastruktur durch finanzielle Zuschüsse der EU in Sachen Bahnreisen durch Europa. Das wird auch bitter nötig sein, denn der Plan ist, dass die Bahnen bereits im Jahr 2030 doppelt so viele Passagiere befördern sollen und wollen als 2023. Das ist ein ehrgeiziger Plan.

Die Buchungsprobe aufs Exempel

Es geht schon Manches, was vor Jahrzehnten noch völlig undenkbar war. Ich habe das, nach dem Gespräch, mal nachgecheckt mit einer Reise, die ich vor 40 Jahren gemacht habe. Nach Schottland mit der Bahn.

Das hieß damals, morgens um 8 ab Frankfurt am Main abzufahren und am nächsten Morgen gegen 9, also nach 25 Stunden anzukommen.

Raileurope – Website – Screenshot

Raileurope

Wer auf der Website von Raileurope einen Buchungsversuch unternimmt, findet sehr schnell einige Angebote, die wirklich zeitlich, wie preislich attraktiv sind.

Angeboten bekam ich u.a. die Abfahrt ab Frankfurt nach Edinburgh Waverley Station um 8 Uhr 16, mit Umsteigen in Brüssel und London in 11 Stunden und 57 Minuten. Durch die Zeitverschiebung von einer Stunde ist die Ankunft bereits 19 Uhr 13. Ist doch ‘n Wort!

Deutsche Bahn

Die Buchung bei bahn.de wies mir zwar dieselbe Verbindung aus, teilte mir aber beim nächsten Buchungsschritt mit, dass die Ausstellung einer Fahrkarte für den Streckenabschnitt zwischen London und Edinburgh nicht möglich sei. Zudem war der angegebene Preis etwas höher als bei Raileurope.

Flug (British Airways)

Der Versuch am Vergleichstag zu fliegen, bietet mir eine Verbindung die 7 Stunden netto Reisezeit bedeutet. Nonstopflüge werden nicht angeboten. Der angebotene Flug geht über den Londoner City-Airport mit direkter Anbindung von dort nach Edinburgh. Dazu kommen plus (mindestens) 1 Stunde vorher Ankunft am Airport. Nach Ankunft plus eine weitere Stunde um das Gepäck abzuholen und in die Stadt zu fahren. Macht also unterm Strich 9 Stunden. Der Flug kostet, in meinem Buchungsbeispiel, rund 100 Euro mehr.

Überschlagene Klimabilanz

Flugzeug:        162 kg CO2 – Ausstoß

Bahn:                26 kg CO2 – Ausstoß

Einsparung:   136 kg CO2 – Ausstoß

Der Kohlendioxid-Rechner weist den Vergleich, beim Buchen auf der Raileurope – Website, vollautomatisch aus und liefert (per Link) auch noch Zusatzinformationen.

Fazit

Mehr im Reiseradio-Podcast mit Björn Bender – Foto: Tanja Piepenburg für ttb-media TON-TEXT-BILD

Das mit der Bahn wird zusehend spannender, praktikabler und nachhaltiger. Raileurope will dazu beitragen.

Information & Link:

Raileurope

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*