DRR Corona-News 07.05.20 – Zahlen / Beschlüsse / Regelungen

„Einzige Katastrophe“

Der Großteil der Tourismusindustrie befürwortet die Reisewarnung bis 14. Juni und rechnet mit Kündigungen.

Die Mehrheit, etwa 60 Prozent der Reisebranche, befürwortet die beschlossene Verlängerung der Reisewarnung der Bundesregierung bis zum 14. Juni 2020: Dies ergab eine Umfrage der auf Tourismus spezialisierten Agentur BZ.COMM innerhalb der Reiseindustrie.

Ebenfalls 60 Prozent befürchten Kündigungen innerhalb ihres Unternehmens. Etwa 90 Prozent erwarten hohe bis sehr hohe wirtschaftliche Einbußen für 2020.

In der Kommentarfunktion der Umfrage spiegelten sich die unterschiedlichen Meinungen wider. Ein Teil der Befragten hätten sich gern eine etwas differenziertere Reisewarnung im Hinblick auf die Eigenverantwortung Reisender und die Schließung von Hotels und Restaurants gewünscht.

Allgemein spiegelt die Umfrage Zukunftsangst wider. In der Kommentarfunktion der Umfrage schreibt ein Teilnehmer:

„Wir stellen uns darauf ein, dass für dieses Jahr kaum noch gebucht wird. Die Buchungen werden voraussichtlich erst wieder für 2021 getätigt. Daher Totalausfall der Einnahmen für 2020“. 

Insgesamt nahmen 350 Personen an der Umfrage teil, darunter Reiseveranstalter, Reisebüros und Reisejournalisten. Die Umfrage wurde über Surveymonkey durchgeführt.

Podcast zum Thema: Das Gespräch mit einem der beiden Geschäftsführer eines Spezialanbieters für Kreuzfahrten gibt es HIER!

Reisebüros und Veranstalter in Not – Foto: TUI Group

Tats-Reisebürospiegel veröffentlicht Wirtschaftsdaten

Das Fachorgan weist auf den Rückgang der Umsätze im Reisegewerbe in den letzten beiden Monaten hin. Wie das Fachportal Reise vor 9 heute berichtet, ist der Gesamtumsatz im April um 93 Prozent eingebrochen. Ebenso verheerend seien die Vorausbuchungen der Touristik bis Oktober. Im April betrage der Auftragseingang im Monatsvergleich minus 140 Prozent, im Teilbereich der Kreuzfahrt minus 120 Prozent.

„Europa-Grüner“ warnt vor Lobbyismus

Sven Giegold, Abgeordneter der Grünen im Europaparlament, warnt vor Aktivitäten der Wirtschaftslobby. In seinem Newsletter schreibt er:

Um gestärkt aus der Corona-Wirtschaftskrise zu kommen und nachhaltige, krisenfeste Arbeitsplätze zu schaffen, benötigen wir Investitionen in saubere und zukunftsfähige Technologien. Doch manche Industrievertreter lassen keine Sekunde ungenutzt, um während der Corona-Krise am Fundament eines nachhaltigen Aufschwungs zu sägen.

Dänemark weiter geschlossen?

Während Schleswig-Holstein, gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium, an der Öffnung der Grenze zu Dänemark zur Monatsmitte arbeitet, hat der dänische Justizminister betont, dass, seiner Meinung nach, Touristen noch nicht wieder nach Dänemark einreisen sollten. Eine Entscheidung könne erst getroffen werden, wenn die Ergebnisse der Lockerungen im Land vorlägen. Er warnte davor, dass Reisende möglicherweise neue Corona-Infektionen nach Dänemark bringen könnten.

Doch kein Familienurlaub am dänischen Nordseestrand? – Foto: Visit Denmark

Griechenland startet am 1. Juli

Die Regierung hat den Neustart zum 1. Juli für Gäste aus dem Ausland beschlossen. Details sollen bis Mitte des Monats bekanntgegeben werden. Das Hauptproblem, das jetzt gelöst werden müsse seien die hygienischen Bedingungen und Voraussetzung an Bord von Flugzeugen, zitiert der US-Nachrichtensender CNN den griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis.

Portugal mit Passagiervorgaben bei Flügen

Die portugiesische Regierung hat eine Regelung für die Passagierzahl an Bord von Flugzeugen verabschiedet. Das berichtet das österreichische Luftfahrtportal AviationNetOnline. Man hat in einem Dekret erlassen, dass die Passagierkapazität von Flugzeugen von und nach Portugal um ein Drittel reduziert werden müsse. Dies entspricht ziemlich genau der Diskussion um die Freihaltung von Mittelsitzen bei Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen. Explizit wird dies im Dekret aber nicht erwähnt. Die Folge dieser Maßnahme könnte das Steigen der Flugpreise bedeuten, sowie einen potentiellen Rückzug von Low-Cost-Gesellschaften aus dem Markt nach Portugal.

Staatliche Abstandsregelungen aus Portugal? LH A321neo Kabine – Foto: Lufthansa

 

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