DRR Corona-News 06.05.20 – Gutscheinaus / Rettungsfond / In- & Auslandshoffnungen

Bye-Bye Gutschein

Von stornierten Reisen und Flügen betroffene Kunden dürfen nicht gezwungen werden, einen Gutschein statt der Rückzahlung zu akzeptieren. Es besteht ein Recht auf Erstattung der geleisteten Zahlung bei Pauschalreisen und bei Flügen, die innerhalb der EU-Raums gestartet wären.

Die für Verbraucher verpflichtende Abnahme eines Gutscheins statt Rückzahlung bei Pauschalreisen und Lufttransport ist endgültig vom Tisch. Die EU-Kommission hat diesen Vorschlag der Bundesregierung abgelehnt. Jetzt beginnt erneut die Diskussion um den Rettungsfond für Betriebe im Reisegewerbe. Dieser müsste vom Bundeswirtschaftsministerium für die Reisebranche organisiert werden.

Der tourismuspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, Markus Tressel, hat heute auf seiner Website noch einmal einen zeitnahen Tourismusgipfel bei der Bundeskanzlerin gefordert. Die jetzt notwendigen Reisefonds müssten zur Chefsache gemacht werden. Nach dem Scheitern der von der Bundesregierung präferierten Gutscheinlösung bestehe jetzt höchste Not für die Destinationen innerhalb Deutschlands, die sich auf die kommende Sommersaison vorbereiten müssten, aber weitgehend in der Luft hingen. Tressel wörtlich:

„Wir erwarten, dass dabei nicht nur der Rettungsfond endlich Konturen bekommt, sondern auch die ganze Breite der Tourismuswirtschaft zur Sprache kommt. Es geht nicht nur um die großen Outgoing-Unternehmen, sondern auch um die Reisebüros und Destinationen in Deutschland, die vor einer Saison mit großen Herausforderungen stehen.“

Inland

Nach den ersten Öffnungen ist gestern auch Bayern mit neuen Regelungen an den Start gegangen. Außengastronomie, sprich Biergärten, dürfen ab18. Mai wieder öffnen. Das allerdings nur bis 20 Uhr. Ab 25. Mai dürfen dann auch Restaurants wieder öffnen. Dies wiederum bis maximal 22 Uhr. Die Einhaltung von strengen Hygienevorgaben sind dabei selbstverständlich. Zum Ende des Monats sind dann die Übernachtungsbetriebe dran. Am 20. Mai dürfen Hotels, Campingplätze und Ferienwohnungen wieder den Betrieb aufnehmen.

Sachsen-Anhalt startet mit der Öffnung von Ferienhäusern bereits am 15. Mai.

Schleswig-Holstein will die Saison für Hotels und Gastronomie ebenfalls Mitte Mai eröffnen.

Ausland

Bulgarien will am 1. Juli in die Sommersaison starten. Zur Unterstützung des Tourismus soll es staatliche Gutscheine für alle Bürger geben, da auch in Bulgarien der Inlandstourismus in diesem Jahr besonders wichtig sein wird. Die Regierung will damit auch verhindern, dass Tourismuseinnahmen aus Bulgarien ins Ausland fließen.

Spaniens Tourismusministerin fordert einen gesamteuropäischen Generalplan zur Wiederbelebung des Tourismus in der gesamten EU. Dies ist aus spanischer Sicht, natürlich besonders essentiell für die eigene Reisewirtschaft. Spanien gehört zu den wichtigsten Sonnenzielen europäischer Urlauber.

Spanien – Costa del Sol

Griechenland hofft ebenfalls auf einen Saisonstart zum 1. Juli. Als Sicherheitsmaßnahme setzt die griechische Regierung offensichtlich auf großflächige Gesundheitskontrollen bei der Einreise bzw. vor dem Start von Flugzeugen nach Griechenland. Damit erhofft man entspannte Regeln während des Aufenthalts, am Strand, in Hotels und Restaurants.

Griechenland: Intensivkontrolle vor entspanntem Urlaub?

Am anderen Ende der Welt verweigert man sich Öffnungsforderungen. Neuseeland wird seine Grenzen in den nächsten Monaten offensichtlich nicht öffnen, sagte Premierministerin Jacina Ardern in einem Interview mit der BBC.

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