DRR Corona-News 22.04.20 – Quo Vadis Geschäft & Verbraucherschutz

Deutschlandtourismus – Perspektive gesucht

Der Präsident des Deutschen Tourismusverbands (DTV) fordert eine realistische Perspektive für den Deutschlandtourismus und will dazu ein Papier für den Neustart entwickeln. Nach wie vor habe die Politik hier ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

DTV-Präsident Reinhard Meyer weist in eine Pressemitteilung darauf hin, dass der Deutschlandtourismus Arbeitgeber für fast 3 Millionen Menschen sei. Umso ärgerlicher sei es, dass dies der zuständige Wirtschaftsminister nicht erkenne. Nach all diesen Wochen fehle noch immer die notwendige Mittelstandsförderung des Bundes.

„Besondere Herausforderungen brauchen auch besondere Lösungen“

…sagt Meyer und fordert ein Phasenmodell für die Lockerung der bestehenden Einschränkungen verbunden mit klaren Vorgaben für den Neustart. Darüber hinaus sei es unabdingbar einen Rettungsschirm des Bundes für alle Betriebe bis 250 Mitarbeiter zu schaffen. Es sei essenziell einen Neustart jetzt vorzubereiten, damit die Branche umgehend starten könne, wenn die Medizin grünes Licht für Lockerungen gibt.

Weitsicht gefordert für Inlandstourismus

Verbraucherunfreundlichkeit bei Erstattung von Flugticketkosten

Die Fluggesellschaften ließen Reisebüros und Kunden derzeit im Regen stehen, sagt Michael Buller, Vorstand des Verbands Internet-Reisevertrieb (VIR). Durch das bewusste und absichtliche Erschweren des Erstattungs-Prozesses werde es Marktteilnehmern im Ticketvertrieb gezielt erschwert, Erstattungen für die Kunden vorzunehmen.

Nur wenige Airlines gestatteten derzeit noch den normalen Prozess, mit einer vollen Erstattung bei Flugstreichungen. Die meisten Fluggesellschaften haben die dafür notwendigen Programme für Reisevertrieb wie für Kunden abgeschaltet.

Michael Buller betont:

„Solange Reiseveranstalter und Ticket-Konsolidatoren das Geld zur Erstattung an ihre Kunden von den Fluggesellschaften nicht erhalten, müssen Tausende von Fluggästen ebenfalls auf den Refund warten.“

Er fordert in einer Pressemitteilung das Hochfahren der Computersysteme und sie dem Vertrieb zugänglich zu machen. Dabei verweist er auf die finanziellen Zuwendungen, die Fluggesellschaften bereits erhalten hätten:

„Es ist eine große Enttäuschung für die gesamte Branche, dass genau jene, die unmittelbar große Hilfen erhalten haben, sich derart verhalten.“

BER nimmt Hürde

Auch wenn das Gelände des Hauptstadtflughafens aktuell hauptsächlich als Parkplatz für stillgelegte Flugzeuge dient, die Arbeiten gehen weiter. Wie gestern bekannt wurde, hat der TÜV jetzt alle Sicherheitsanlagen abgenommen. Dies ist für den Airport mit Rekord für verspätete Fertigstellung ein wichtiger Schritt. Dementsprechend erklärte auch der BER-Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup:

„Bei der Inbetriebnahme im Oktober 2020 sehen wir keine Risiken”

Sechs Termine für die Eröffnung und den Betrieb von BER sind seit 2011 geplatzt. Im Herbst soll es jetzt endlich soweit sein. Die Abnahme der Sicherheitsanlagen ist dabei ein wichtiger Schritt. Daran und an weiteren Baumängeln war die Inbetriebnahme bisher gescheitert.

Maskenwirrwarr

Immer mehr Bundesländer führen die Maskenpflicht für den Aufenthalt in Geschäften und im öffentlichen Personenverkehr ein. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert jetzt eine bundesweit einheitliche Regelung für den Mundschutz in Bussen und Bahnen. Da die Maskenpflicht derzeit nicht in allen Bundesländern gelte, müssten zum Beispiel Fahrgäste ohne Schutz beim Passieren einer Landesgrenze eigentlich den Zug verlassen. Unklar sei auch, ob die Maske erst im Zug oder bereits in den Bahnhöfen getragen werden müsse.

Foto: Barteld Redaktion / Deutsche Bahn

Anmerkung der Redaktion:

Erschwerend zum Regelungs-Durcheinander kommt die Frage nach der Verfügbarkeit von Mund-Nasen-Masken. Hier sind auch die Bundesländer gefragt, die eine Maskenpflicht einführen. Es muss klar sein, wo und wie ich zu einer Maske komme, wenn sie verpflichtend ist oder wird.

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