DRR Corona-News 30.04.20 – Demos – Buchungshoffnung – Maskenpflicht – BER

Protesttag

Der geballte Auftritt der Reisebüros gestern hat ganz offensichtlich großes Medienecho erhalten. Nun gilt es am Ball zu bleiben. Zu vermissen ist allerdings ein schlagkräftigeres Auftreten der gesamten Reisebranche inklusive der Solidarität der einzelnen Interessensverbände. Trotzdem war es ein erster Erfolg in Sachen Aufmerksamkeit.        Der Überblick findet sich bei den Kolleg*innen von Touristik aktuell und FVW

Reisewarnung – Reiseabsagen

Wie die meisten Veranstalter hat heute Nachmittag auch die TUI alle Reisen bis 14. Juni abgesagt. Europas größter Reiseveranstalter lockt jetzt mit attraktiven Gutschriften für die Akzeptanz von Reisegutscheinen, zu deren Annahme die Kunden aktuell noch nicht verpflichtet sind. In einer Pressemitteilung heißt es:

TUI-Urlauber, deren Reise bis zum 14. Juni 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nun abgesagt werden muss, werden mit einer Zusatzgutschrift von bis zu 150 Euro belohnt, wenn sie sich für ein TUI Reiseguthaben entscheiden. Zusätzlich erhalten alle TUI-Kunden, die bis Ende Juni ihre nächste Reise buchen oder umbuchen, einen Treuebonus von bis zu 100 Euro pro Person.

Ähnlich großzügiges Auftreten können sich die meisten kleinen und mittleren Veranstalter nicht leisten. Auch der Reisemulti setzt in diesem Jahr zunächst auf Inlandsreisen. Parallel setzt man die Hoffnung auf die Öffnung der europaweiten Strandziele zum Ende des Sommers. Die Hoffnungsträger sind dabei die Balearen und Kanaren.

TUI setzt damit auch auf die eventuell trügerische Hoffnung, dass das Urlaubsgeschäft, trotz der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Probleme gut laufen könnte.

Urlaubsumfrage

Eine von Roland Rechtsschutz in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage in Deutschland weist immerhin aus, dass sich die Hälfte der Befragten auf deinen Urlaub zuhause einstellt. 21% setzen ihre Hoffnungen auf einen Urlaub im eigenen Land, 13% peilen sogar eine Auslandsreise an. 14% sind noch unentschlossen. Inwieweit sich auf diese Zahlen setzen lässt, hängt sicher auch von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab und der Frage, wie sich Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit weiterentwickeln.

Lufthansa und Gewerkschaften verfassen offenen Brief

In einem gemeinsamen Schreiben an Bundesfinanzminister Olaf Scholz und an Wirtschaftminister Peter Altmaier, haben sich heute der Lufthansa Vorstand und die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und ver.di für die große Bereitschaft bedankt, die Deutsche Lufthansa zu unterstützen.

Im Detail heißt es im Brief:

Um an unseren Erfolg als führende europäische Airline Gruppe auch nach dieser Krise anknüpfen zu können, müssen wir sowohl die Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit der Lufthansa erhalten, als auch Beschäftigung sichern. Unser gemeinsames Ziel als Arbeitgeber und Gewerkschaften zum Wohle der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Berufsgruppen können wir nur dann erreichen: Nachhaltiger Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in den Unternehmen der Lufthansa Group.

Damit zeigt sich LH etwas versöhnlicher, nach den offensichtlich nicht sehr gut gelaufenen Gesprächen zu Beginn der Woche. Die Finanzprobleme sind damit allerdings noch nicht gelöst.

Entlastung aus der Schweiz

Seit gestern Abend steht die Zusage der Schweizer Regierung. Die LH Töchter Swiss und Edelweiss erhalten ein Darlehen in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro. Das Geld kommt von Banken, der Schweizer Staat bürgt dafür. Wichtig in den Bedingungen ist die Vereinbarung, dass die Mittel, wirtschaftlich in der Schweiz bleiben müssen und nicht in die Gesamtfinanzen der Lufthansa-Gruppe fließen dürfen.

ZRH – Airport Zürich

Easyjet Switzerland hingegen ist sauer. Die Schweizer Konzerntochter ist leer ausgegangen bei den Finanzhilfen. Begründung: Die Firma sei problemlos in der Lage ihren Finanzbedarf über den britischen Mutterkonzern zu decken.

Maskenpflicht in der Luft

Ab 4. Mai gilt Maskenpflicht beim Fliegen mit Lufthansa, Swiss und Austrian. Passagiere müssen die Masken mitbringen. Damit gilt nicht nur für die Crew, sondern auch für die Fluggäste die Maskenverpflichtung. Damit entfällt bei den Gesellschaften aber auch die Verpflichtung die Mittelsitze in Eco und Premium Eco freizuhalten. Solange die Auslastung so gering sei, wie im Moment, wolle man aber an dieser Regelung weitgehend festhalten.

Maskenpflicht für Flugbegleiter & Passagiere – Foto: United Airlines

United Airlines hat diese Regel bereits gestern bekanntgegeben. Bei UA bekommen die Passagiere ihre Schutzmasken zur Verfügung gestellt.

BER

Die Betriebsgenehmigung ist da. Der Airport kann also Ende Oktober in den Betrieb gehen. Kaum war dies entschieden, sorgt jetzt die beschlossene „vorübergehende Schließung“ des Flughafens in Tegel (TXL) für Ärger. Der Termin steht noch nicht. Man vermutet die Schließung Anfang Juni. Dann soll der komplette Berliner Flugverkehr über Schönefeld abgewickelt werden. Die Lufthansa hatte schon vor dem endgültigen Beschluss protestiert.

Die Dauer der Schließung beträgt 60 Tage. Danach soll Tegel bis zur BER-Eröffnung noch einmal drei Monate in Betrieb gehen.

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