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Diese Ausgabe bietet einen multimedialen Ausflug, der etwas über unsere normale Berichterstattungsgrenze hinausgeht. Grund dafür war die Katalogvorstellung der TUI für die Wintersaison 2016 / 17. Die fand auf Mauritius statt, satte 9000 Kilometer von Deutschland entfernt, Luftlinie versteht sich. Und wenn man denn schon im angeblichen Luxusurlaubsparadies ist, lohnt es sich natürlich Augen und Ohren aufzusperren.
Hier ist die komplette Mauritius-Show am Stück:
Mauritius, das sind 50 mal 40 Kilometer ehemals vulkanische Insel, weit draußen im Indischen Ozean. Mauritius, das sind 1,2 Millionen Einwohner, macht 640 Menschen pro Quadratkilometer. Mauritius, das ist der fast geschlossene Korallengürtel rund um die Insel, die umgekehrten Jahreszeiten dank Erd-Südhalbkugel. Mauritius das ist eine unabhängige Republik – nach englischem Vorbild – seit 1968. Die Inselrepublik gilt als eine der wenigen Staaten Afrikas, der es wirtschaftlich vom Entwicklungsland zum sogenannten Schwellenland geschafft hat. Das hat heute sehr viel mit Textilindustrie zu tun, mit Tourismus und mit dem – zurückgehenden – Ruf als Zuckerinsel.
DRR-Video: Bienvenue à Ile de Maurice – Mauritius
Rainbow-Nation – Mauritius mulitikulti
Da wäre schon einmal das “Creolische”. Es klingt beim ersten Hinhören irgendwie Französisch. Mauritius ist eine Insel der Vielsprachigkeit. Amtssprache: Englisch, Verkehrssprache: Französisch und dann gibt es das Creolische, das ist Umgangssprache. Sandhya, unser Guide, sagt, das habe man der wechselnden Geschichte der Insel zu verdanken. Viele unterschiedliche Menschen und Religionen seien hier durch die verschiedenen Kolonialherren zusammen gekommen. Daraus habe sich auch das Creole entwickelt, ein Sprachmix so unterschiedlich wie die vielen Kulturen auf der Insel. – Das Tolle sei, und dabei strahlt sie uns an, auf Mauritius gäbe es keine Rassen- oder Religionskonflikte.
Hör mal “Creole”:
Religiöses Multikulti
Hohe kirchliche Feiertage der vielen Religionen sind “Nationale Feste”. Das bringt nicht nur viele Feiertage, sondern vereint die Bevölkerung zur religiösen Vielfalt aus Hinduismus, Katholizismus, Islam, Buddhismus und einigen weiteren Religionen. Toleranz und gegenseitiges Lernen stehen dabei im Vordergrund. Bestes Beispiel ist die jährlich im Februar oder März stattfindende Wallfahrt der Hindus zum “Heiligen See”, dem “Grand Bassin” im Black River Nationalpark. 400 Tausend Besucher kommen an diesen Tagen zum See. – Die religiöse Stätte findet sich ganz in der Nähe weiterer Sehenswürdigkeiten des Nationalparks. Ein “Must See” auch außerhalb des religiösen Top-Ereignisses.
Bunte Erde, Heiliges Wasser und “Shiva” zum Hören:
Tee – Britisches Erbe und asiatisches Kulturgut
Dank der britischen Kolonialherren und den Einwanderern aus asiatischen Länder spielt der Anbau von Tee eine wichtige Rolle auf der Insel. – Ja, es wird auch Kaffee auf Mauritius angebaut. Der kommt aus Chamarel in den Bergen und wird gerne als Aromastoff für den einheimischen Rum genutzt.
Hier ist der akustische Ausflug in die Welt des beliebtesten Heißgetränks auf Mauritius.
Vanille und Rum – die Agro-Stars aus Orchideen und Zuckerrohr
Vanille kommt bei uns, mit dem Puddingpulver, aus der Tüte. Wenn’s echt sein soll, dann kratzt ein Koch auch schon mal den Inhalt einer Vanilleschote aus. Aber was ist das eigentlich für ein Gewächs, für das gerade Mauritius und seine Nachbarinsel Réunion so berühmt sind? – Wer in St. Aubin, an der Südküste zum „Maison de La Vanille“ fährt, bekommt ganz international einen Eindruck von der Frucht einer besonderen Pflanze. Auf 4 Hektar Land werden hier Orchideen gezüchtet. Zu sehen gibt es, neben dem paradiesischen Garten des „Vanilla-House“ nicht viel, außerhalb der Erntezeit. Aber kaufen kann man den edlen Stoff. 400 Euro kostet das Kilo Vanilleschoten. Wer den Traumstoff mit nach Hause nehmen will, begnügt sich meist mit einigen Gramm Vanillepuder. Das gibt’s schon für etwa 6 Euro.
Ein paar hundert Meter weiter steht eine der zwei Premium-Rumdestillerien. In der kleinen Rumfabrik von St. Aubin produziert man den “Rhum Agricole”, den natürlichen Rum. Er wird direkt aus Rohrzuckersaft hergestellt. Zwei Destillerien produzieren so. Der Rest der Rumfabriken stellt industriellen Rum her, der aus Melasse hergestellt wird. In St. Aubin kriegt man die unterschiedlichen Stationen der Produktion genau erklärt, erfährt dass aus der Destille hochprozentiger Alkohol kommt, der anschließend mit Wasser verdünnt und später aromatisiert werden kann. – Aber ganz ehrlich: Die meisten Besucher, sind hauptsächlich gespannt auf die Verkostung.
Vanille und Rum akustisch zum Nachschmecken:
Welt “upside – down” – Die Sache mit dem Wetter
Urlaub in tropischen Gefilden: Immer scheint die Sonne und immer ist es gleichmäßig warm. Wer das auf Mauritius erwartet, den müssen wir enttäuschen. Überhaupt ist beim Wetter schon mal alles verkehrt herum. Nur Eins ist auf Mauritius garantiert tropisch. Es regnet schon mal gerne. Kaum öffnen sich die Wolken, kommen Sturzbäche vom Himmel. 10 Minuten später scheint bereits wieder die Sonne. Im Sommer ( November bis April) regnet es häufiger, dafür aber warm. Lediglich aufkommende Zyklonstürme können das Wettervergnügen im Dezember und Januar trüben. Aber da ist es wie mit den Hurrikans. Sie können auftauchen, müssen aber nicht. Auf jeden Fall, bietet Mauritius ganzjährig Sonne und die Temperaturen, die wir uns im Sommer verlässlich wünschen, aber meist nicht kriegen.
Akustischer Wetterbericht:
Touristisches
Mauritius gilt als einer der Urlaubsträume schlechthin. Das Paradies für Verliebte und Hochzeitreisende. Ein Paradies, das sich nur Reiche leisten können. Das wird jetzt anders, denn die großen Reiseveranstalter entdecken die Insel zunehmend auch als Ziel für Familien und für Menschen mit normaler Geldbörse. Der Luxus wird ergänzt durch bezahlbare Angebote, sagte uns Oliver Dörschuck Touristikchef der TUI Deutschland. Er ist begeistert von der Vielfältigkeit der Insel. Wer in einem der Hotels auf der Halbinsel Le Morne Urlaub macht, findet schöne Strände, einen Hotelservice, der keine Wünsche offen lässt, den “Le Morne”-Felsen, der 556 Meter aufrecht von Meereshöhe in den Himmel ragt und in der unmittelbaren Nähe den “Black River Nationalpark”. Hier geht es ins Vulkangebirge. Die Straße gehört zu den schönsten Routen mit den besten Ausblicken auf die Insel.
Reisetipps
Mauritius ist im Programm vieler Reiseveranstalter. Man hat die Insel jetzt auch als Ziel für Urlauber entdeckt, die normalerweise keinen Luxusurlaub verbringen. Bleibt zu hoffen, dass damit das Ursprüngliche außerhalb der Hotelanlagen nicht dauerhaft gefährdet wird, denn das Eiland ist mit etwas über 600 Einwohnern pro Quadratkilometer ohnehin schon recht gut bevölkert. Zur Einreise aus Europa benötigt man einen Reisepass. Ein Visum ist nicht erforderlich. Flugverbindungen gibt es von Deutschland aus, nonstop mit Condor und Eurowings in 12 Stunden, oder zum Beispiel mit Emirates mit Stopover in Dubai. Hier fliegt man zwei Mal 6 Stunden und hat in der Regel einen Aufentahalt von etwa 4 Stunden am Flughafen von Dubai. Noch ein Satz zum Thema Gesundheit: Impfungen sind nicht vorgeschrieben. Einen entsprechenden Schutz gegen Tetanus und Hepatitis A ist allerdings ratsam. Guter Insektenschutz ist wichtig, auch wenn die Insel seit vielen Jahren malariafrei ist. Französische oder englische Sprachkenntnisse sind von Vorteil, denn Deutsch wird auf Mauritius nur selten gesprochen. Wassersportler sind insbesondere im Südwesten gut aufgehoben. Die Korallenbänke ermöglichen ein gefahrloses Windsurfen oder –kiten. Die schönsten Strände der Insel liegen im Norden der Insel.
Praktisches zum Nachhören:
Fotos & Video: (c) Rüdiger Edelmann, ttb-media, TON-TEXT-BILD
Diese Ausgabe des Deutschen Reiseradios wurde unterstützt von der TUI-Deutschland. Vielen Dank!
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