Die Zahlen des Tages
(Zahlen vermutlich unzuverlässig, da weniger PCR-Tests durchgeführt werden und Nachverfolgung durch Gesundheitsämter weitgehend nicht mehr stattfinden)
940,6
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)
164.000
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
166
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
117.126
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Innereuropäische Reisefreiheit
Trotz fortgesetztem Krisenmodus soll das Reisen innerhalb Europas wieder einfacher werden. Verschiedene Staaten hatten eigene Einregeln für Bürger der EU erlassen. Noch ist nicht alles eingetütet, die Regeln sollen wieder einfach werden, setzen aber die Zustimmung aller Mitgliedsstaaten voraus. Ab 1. Februar soll gelten:
- Einreisen von geimpften Personen sind dann wieder problemlos durch Vorlage eines digitalen Nachweises (Cov-Pass-App oder Corona Warn-App) möglich.
- Das aktuelle Infektionsgeschehen im Abreiseland wird nicht mehr berücksichtigt.
- Bei der Reise innerhalb der EU sind künftig alle Impfstoffe erlaubt, die von WHO oder EU-Kommission zugelassen sind. Dazu zählen auch die chinesischen Impfstoffe. Das russische Vakzin Sputnik V zählt weiterhin nicht dazu.
- Nicht geimpfte Personen können reisen, müssen aber einen negativen PCR-Test (max. 72 Stunden alt) oder einen Antigen-Schnelltest (max. 24 Stunden alt) vorlegen.
- Reisen mit einem Genesenen-Zertifikat sind ebenfalls möglich. Die Gültigkeit darf 6 Monate nicht überschreiten. Innerhalb Deutschlands wurde die Gültigkeit aktuell gerade auf 3 Monate reduziert.
Der Erfolg der neuen Regeln hängt jetzt von der Akzeptanz der EU-Mitgliedsstaaten ab. Die Europäische Union kann die neuen Regeln nur als Empfehlung aussprechen. Die gesetzliche Umsetzung liegt in der Verantwortung der einzelnen Staaten. 10 Staaten praktizieren gegenwärtig abweichende Einreiseregeln. 3 Staaten praktizieren derzeit 2G (geimpft, genesen). 4 Staaten lassen nicht geimpfte Personen einreisen, bestehen aber auf eine Quarantäne.
PCR-Test Mangel und Reiseplanung
Durch die Einschränkung des Rechts auf eine PCR-Testung für Jedermann geraten u.a. Flugreisende in Schwierigkeiten, die zu Zielen reisen wollen, die bei Einreise einen gültigen und negativen PCR-Test verlangen. Auch die fristgerechte Lieferung des Testergebnisses könnte wegen der Überlastung der Labore zum Problem werden.
Die großen Veranstalter winken ab. Sie arbeiteten bereits seit geraumer Zeit mit privaten Testlaboren zusammen und könnten eine fristgerechte Testung ihrer Kunden vermitteln. Auch die Testzentren an Flughäfen haben wohl noch Kapazitäten. Hier kostet der PCR-Test allerdings zwischen 60 und 80 Euro. Ein eventueller PCR-Expresstest schlägt sogar mit 150 Euro zu Buche. Wer also entsprechende Reiseplanungen hat, muss sich jetzt rechtzeitig um einen Testtermin kümmern. Die kostenfreie Stornierung eines Fluges oder einer Reise wegen nicht vorliegender Tests sieht das Reiserecht nicht vor.
Klimawandel und Kälte im Süden
Griechenland und die Türkei sind im Moment von einer Kältewelle und starken Schneefällen betroffen. Straßen- und Flugverkehr mussten am Montagnachmittag und Dienstag stark eingeschränkt werden. Die Flughäfen in Athen und Istanbul waren gestern weitgehend geschlossen. In Istanbul hat der kleinere „Airport Sabiha Gökcen“ den Betrieb gestern Nachmittag wiederaufgenommen. Der neue internationale Airport meldet weiterhin Behinderungen in der Flugabwicklung.
Rund um Athen und in Mittelgriechenland mussten Autofahrer bis zu 22 Stunden ausharren, bevor eine Rettung aus den Schneemassen erfolgen konnte. Ins Gerede kamen insbesondere die privaten griechischen Autobahnen. Dort ging nichts mehr. Die Regierung hat jetzt die Autobahngesellschaft verpflichtet, jedem steckengebliebenen Autofahrer eine Entschädigung von 2.000 Euro auszuzahlen.
Auch die türkischen Touristenorte Bodrum und Antalya sind von starken Schneefällen betroffen.
Hotelsterben
Gestern hat die Entscheidung der britischen Hotelgruppe Rocco-Forte für einen Knalleffekt gesorgt. Eines der bekannten Häuser der Gruppe die „Villa Kennedy“ in Frankfurt soll am 1. April geschlossen werden. Den dann endenden Pachtvertrag will man auslaufen lassen. Es verlautete zusätzlich, dass dort wohl eine Seniorenresidenz eingerichtet werden könnte.
Mit der „Villa Kennedy“ schließt, nach dem „Hessischen Hof“ das zweite Luxushotel in der Mainmetropole. Aus der DEHOGA-Geschäftsstelle Frankfurt hieß es, dies sei kein gutes Signal für die Stadt, wenn so große Häuser schließen würden. Die Branche brauche dringend mittel- und langfristige Perspektiven. Die Überbrückungshilfen reichten hier nicht mehr aus.
Gemischte Gefühle im Ferien-Flugverkehr
Die Meldungen widersprechen sich dabei. Condor fliegt derzeit sowohl auf Mittel- wie Langstrecke mit sehr geringer Auslastung und reduziert jetzt das Flugangebot bis Ende Februar um ein gutes Viertel der geplanten Kapazitäten. Neubuchungen im Januar gäbe es nur sehr wenige. CEO Ralf Teckentrup wird gestern in mehreren Medien mit der Äußerung zitiert, dass sei im Winter normal. Geld verdient werde ohnehin im Sommer. Bis dahin sei die Erholung quasi vorprogrammiert.
Ähnlich sieht das auch der TUI-Konzern. Von dort kam die Meldung über eine starke Aufstockung von Flugkapazitäten im Sommerprogramm ab Hamburg. Es seien neue Vollcharter-Verbindungen mit Eurowings nach Griechenland (Heraklion/Kreta, Rhodos & Kos) sowie auf die Kanarischen Inseln (Fuerteventura & Gran Canaria) geplant. Die Rede ist damit von rund 60.000 zusätzlichen Flugsitzen im Sommer 2022. Die Flugbuchungen zögen an und man wolle im Sommer 2022 wieder das Verkehrsniveau des Vorkrisenjahrs 2019 erreichen.
Hafengeburtstag Hamburg abgesagt
Die für Mai geplante Großveranstaltung im Hamburger Hafen wurde jetzt zum dritten Mal abgesagt. Allerdings hoffen die Verantwortlichen auf eine Verschiebung in den Frühherbst. Die Entscheidung darüber wird vermutlich erst Ende März getroffen. Der Hamburger Wirtschaftssenator zog gestern die Notbremse mit der Begründung, dass man den örtlichen Unternehmen eine Planungssicherheit geben müsse um unnötige Kosten zu vermeiden.
DZT erneut TOP-Innovator
Zum zweiten Mal gehört die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) zu den Champions im Innovationswettbewerb TOP100. In diesem wissenschaftlichen Auswahlverfahren überzeugte die DZT die Juroren, in der Größenklasse 51 bis 200 Mitarbeiter, durch ihren erfolgreichen Einsatz digitaler Technologien in der Corona-Krise.
Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT freut sich über die Auszeichnung und sagte:
Bereits zu Beginn der Covid 19-Pandemie nutzten wir sehr schnell unsere Expertise im digitalen Raum, um die bestehende hohe Brand Awareness für das Reiseland Deutschland aufrecht zu erhalten. Unsere umfassende Recovery-Strategie bezieht alle digitalen Marketinginstrumente und Kommunikationskanäle ein. (…) Verschiedene internationale Studien belegen, dass Deutschland als Reiseziel in der Wertschätzung internationaler Gäste gewonnen hat. Wir sind sehr stolz darauf, dass die Jury unser Engagement als Pacemaker der Tourismusindustrie in der digitalen Transformation würdigt.
Zu den konkreten Projekten, auf denen die Entscheidung der Jury basiert, zählt eine internationale digitale „Empathiekampagne” aus informativen Inhalten sowie interaktiven und virtuellen Erlebnisformaten, die im vergangenen Jahr mit dem „German Brand Award” ausgezeichnet wurde. Mit einem KI-Chatbot auf Facebook und der Website germany.travel, erhalten Reisende neben allgemeinen Informationen zum Reiseland auch stets aktuelle Informationen zu den Pandemieregeln in Deutschland.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar