Die Zahlen des Tages (RKI)
(Wochenendzahlen mit geringerer Melderate)
439,2
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)
2.305
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
0
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
137.499
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Maskenklarheit beim Fliegen
Die Reaktion auf die Lockerungsvorschläge der EU waren höchst unterschiedlich. Deutschland und 15 weitere EU-Mitglieder bleiben bei der Maskenpflicht. Daran ändert auch die Kritik von DRV, Fluggesellschaften, IATA und BARIG (Organisation der in Deutschland vertretenen Internationalen Fluggesellschaften) nichts. Man hat Angst in der Branche, dass die vorhandene Reise- und Buchungslust ins Stocken geraten könnte, so zumindest sinngemäß DER-Präsident Norbert Fiebig.
Die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums ist eindeutig. Bei allen in Deutschland startenden Flüge gilt nach wir vor die Maskenpflicht. Dies gilt selbstverständlich auch bei internationalen Abflügen nach Deutschland. FFP2- oder medizinische Maske bleiben Pflicht während des gesamten Flugs.
Zum Tragen kommt hier das gültige deutsche Infektionsschutzgesetz. Die Maskenregel ist dort verankert und gilt derzeit noch bis 23. September.
Österreich hebt alle Einreiseregeln auf
In Österreich hat die bisher immer noch gültige „3G-Regel“ (geimpft, genesen, getestet) ein Ende. Alle Vorgaben sind seit heute aufgehoben. Der Beschluss wurde erst am Freitagabend gefasst und kurzfristig umgesetzt. Die bisher vorgeschriebenen Testnachweise gehören der Vergangenheit an.
Türkei kämpft um Gäste
Urlauber aus Russland (7 Millionen) und der Ukraine (3 Millionen) werden der Türkei in der Sommersaison 2022 vermutlich fehlen. Der Urlaubsmarkt ist teilweise zusammengebrochen und die Verantwortlichen tun alles Mögliche, um zumindest keinen Totalverlust zu erleiden. Da ein Großteil der russischen Flugzeuge ausländischer Produktion nicht in die Türkei fliegen dürfen oder können, verstärken jetzt türkische Gesellschaften das Angebot. Von Seiten der Banken sollen russische Kreditkarten in der Türkei akzeptiert werden. Die Türkei hatte, auch als NATO-Mitglied, die internationalen Sanktionen gegen Russland nicht mitgetragen. Auf diese Weise, so kalkulieren Veranstalter, könnten dann doch noch zwei Millionen russische Gäste zusammenkommen.
Zusätzlich versucht man es jetzt auch mit der Konzentration auf weitere Zielgruppen. Dazu gehört auch der deutsche Tourismus. Da im Sommer eine Reihe von Luxushotels leer stehen könnten, sieht jetzt auch die deutsche Reisebranche eine Chance, hohe Qualität zu extrem günstigen Preisen einzukaufen. Genügend Betten und Flugverbindungen stehen zur Verfügung und die Einreise ist einfacher geworden (Geimpfte brauchen nicht einmal mehr einen Testnachweis). Das befeuert auf beiden Seiten. Die TUI kalkuliert das Türkeigeschäft 22 jetzt schon auf mindestens zwei Millionen Gäste.
Busunternehmer und das 9 Euro-Ticket
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) kritisiert das bevorstehende Angebot des 9-Euro-Tickets heftig. Da das Ticket deutschlandweit gelte, drohe aus der Entlastung für Pendler ein Billigtrip für Fernstrecken innerhalb Deutschlands zu werden. Dies belaste die Unternehmen über die ohnehin fälligen zusätzlichen Investitionen hinaus.
Spätestens seit der russischen Invasion in der Ukraine befänden sich die Dieselpreise auf einem Rekordniveau. Das habe schwere Folgen für die Busunternehmen. Je nach Tätigkeitsschwerpunkt und Laufleistung der Fahrzeuge bedeuteten die aktuellen Höchstpreise beim Kraftstoff Mehrkosten von 1.000-4.000 Euro pro Bus und Monat. Die Folge seien Liquiditätsengpässe sowie existenzgefährdende Defizite – und das nach zwei Jahren Pandemie, in denen die Auslastung von Bussen um rund 1,4 Milliarden Passagiere gesunken sei. Fast 70 Prozent der Bustouristiker erwarteten in den nächsten zwei Jahren ohnehin höchstens 60 Prozent des Vorkrisengeschäfts zu erreichen.
Der „bdo“ fordert deshalb die Aufstockung des Rettungsschirms im Personennahverkehr, Zuschüsse für Unternehmen, die Senkung von Energiesteuern sowie die vorübergehende Aussetzung der CO2-Bepreisung des Kraftstoffs. Diesel könnte alleine dadurch 8 Cent pro Liter günstiger zu werden.
Deutsche Inseln und der Tourismus
Auch die deutschen Inseln und Halligen fordern Geld von der Europäischen Union und der Bundesregierung. Dies besagt eine Resolution die Vertreter:innen von 26 Inseln und Halligen Ende der letzten Woche auf einer Konferenz in Binz auf Deutschlands größter Insel Rügen verabschiedeten.
Trotz unterschiedlicher Ausgangssituationen seien die Herausforderungen letztlich dieselben. Genannt wurden: Die hohe Belastung durch den Tourismus und der daraus gewachsene Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Einheimische oder Mitarbeitende im Tourismus auf der Insel. Weiterhin würden die Logistikkosten immer stärker wachsen und der Klimawandel sorge zudem für finanzielle Probleme durch notwendige Schutzmaßnahmen. Weiterhin wurden Regeln eingefordert, um den immer stärker werdenden Touristenstrom besser lenken zu können.
Beschlossen wurde aber auch die Selbstverpflichtung der Inseln zur Klimaneutralität und zur Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen. Außerdem soll es Maßnahmen geben, die einen weiteren Bevölkerungsrückgang auf den Inseln verhindere.
Griechenland sucht Personal
So erfreulich der Wachstum für Griechenlands Tourismus ist, so schwierig ist die Akquise von dringend benötigtem Personal. Das Problem ist das Gleiche wie überall: Die Jobs werden schlecht bezahlt und während der Pandemie hatten sich viele Menschen eine andere Tätigkeit gesucht. Insbesondere auf stark frequentierten Inseln fehlt es an Hotelpersonal und Mitarbeitenden in der Gastronomie. Hoteliers Mykonos und Santorin klagen am heftigsten. Aktuell fehlen rund 50.000 Arbeitskräfte. Das griechische Tourismusministerium kündigte schon vor Wochen eine Initiative an, mit der man geflohenen Menschen aus der Ukraine im Tourismus beschäftigen wolle. Einzelne Hotelgruppen haben schon Personal aus der Ukraine eingestellt.
Die Planungen werfen aber erneut die Diskussion nach der Ungleichbehandlung von Flüchtenden auf. Das Beschäftigungsangebot gilt ausschließlich für ukrainische Staatsbürger, nicht aber für Geflohene aus Afghanistan oder Syrien, die zum Teil seit Jahren in griechischen Lagern festsitzen.
Reisepassgültigkeit überprüfe
Derzeit berichtet das Bundesinnenministerium von einem sehr hohen Bestellaufkommen bei Reisepässen. Grund dafür seien die steigenden Buchungen bei Fernreisen und die „vergessenen“ Neuanträge vieler Menschen während der Corona-Epidemie. Damit verlängert sich die Wartezeit auf Reisepässe im Durchschnitt auf mindestens 18 Tage. Dazu kommen zum Teil längere Wartezeiten bei den Meldebehörden, bis man einen Neuantrag stellen kann. Lokale Behörden versuchen jetzt mehr Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.
Allen Urlaubern sollten deshalb rechtzeitig überprüfen, ob ihr Pass noch gültig ist. In einige Länder kann man zudem nicht mit einem „vorübergehenden“ Pass einreisen, da dort die biometrischen Daten nicht erfasst werden. Das Bundesinnenministerium hat außerdem darauf hingewiesen, dass für einige Länder die Reisepasspflicht neu ist, wie zum Beispiel für das „Nicht-mehr-EU-Land“ Großbritannien.
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