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Dieses Gespräch ist überfällig, denn es war schon für Mitte Oktober geplant, rund um den DRV-Hauptstadtkongress. Am zweiten Kongresstag war ich nicht mehr dabei wegen eines positiven Corona-Selbsttests und damit musste das längst festgelegte Gespräch mit DRV-Präsident Norbert Fiebig ausfallen. Inzwischen bin ich kuriert (es war meine erste Infektion) und es kann weitergehen.
Aggregatszustände
Der Talk im Reiseradio-Podcast dreht sich um den Gemütszustand der Reiseindustrie und des wiedergewählten Präsidenten des Deutschen Reiseverbands Norbert Fiebig und damit in der Hauptsache um die Zukunft unseres Urlaubs.
Der Hauptstadtkongress des Deutschen Reiseverbands stand unter dem Zeichen: Mut zusprechen und wie mit einem Mantra zu betonen, dass wenig Schlimmeres geschehen könne, nach den Kämpfen der letzten zweieinhalb Jahre. Genügend Redestoff ist also vorhanden.
Zukunft, aber welche Zukunft?
Zukunft ist derzeit schlecht planbar. Zu viele Faktoren können kurz- und mittelfristig den Vorbereitungen einen Strich durch die Rechnung machen. Die Pandemie hat die deutsche Reiseindustrie weitgehend abgehakt. Der letzte Sommer lief gut und die Hoffnungen sind groß. Allerdings gibt es da nicht nur neue Omikron-Varianten, sondern auch einen Krieg in unserer europäischen Nachbarschaft mit weitreichenden Folgen: Rezession, eine in der Bundesrepublik in der Höhe noch nie dagewesene Inflation und gleichzeitig auch noch Rohstoffmangel. Außerdem sind ja alte Krisen weder kleiner geworden, noch verschwunden. Die Klimakrise und der klimatische Wandel schreiten fort. Ein Faktum, dass die deutsche Touristik schon vor dem Corona-Stillstand umtrieb, dass sie allerdings mit der „Auferstehung des Reisens“ gerne auch mal in den Hintergrund geschoben hat. Erst mal ging es ums Überleben. Da war für Perspektiven wenig Zeit.
Nicht nur die Anwesenheit von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck begeisterte, sondern auch sein Zuspruch: Tourismus als Friedensfaktor in der Welt. Das hörte man gern und überhörte noch lieber den Nebensatz, dass eine Bundesregierung perspektivisch nicht mehr alle Probleme mit Geldmitteln wegschaufeln könne.
Die Fragen
- Der deutsche Urlauber möchte wissen, was auf ihn im nächsten Jahr auf ihn zukommt. Ist der Urlaub sicher und vor allem bezahlbar?
- Der Preis war schon immer das Entscheidende, gleich welche Krise vorher durchlebt worden war. Nur eine solche Anhäufung von Krisen gab es bisher eher selten. Kann denn überhaupt noch etwas gehen, bei Rezession, Inflation, Rohstoffmangel, Krieg in der Nachbarschaft und Fortschreiten der Klimakrise?
- Hilft denn Reiselust bei leerer Kasse noch? – Es hat ja Keiner was zu verschenken?
- Wie steht es um den kommenden Winter und den Schneeurlaub bei steigenden Hotel- und explodierenden Liftpreisen?
- Wie viele Branchen ist auch der Tourismus vom Personalnotstand betroffen. Was geht, was geht nicht mehr und wie will man das Problem lösen?
- Ist der angeblich boomende Luxusurlaub die wirtschaftliche Rettung der Reiseindustrie? Der Konsumklimaindex kratzt Wohlhabende wenig. Ist die soziale Schere damit auch beim Urlaub angekommen?
- Und dann sind da ja nicht nur das Geld und die wirtschaftlichen Probleme, da ist ja auch immer noch das ursprünglich beherrschende Thema Klimakrise, Klimawandel und die dringend anstehenden Maßnahmen. Was kommt da auf uns alle zu. Nicht nur materiell, sondern auch in der Denke?
- Tragen Sie jetzt ihre Kolleginnen und Kollegen zum Jagen mit der DRV-Transparenzinitiative, die Harald Zeiss von der Wissenschaftsseite begründet mit: Was nicht gemessen wird, kann auch nicht verändert werden und vor allem müsse endlich einheitlich gemessen werden?
- Sind es inzwischen sehr oft die „Kleinen“ im Reisegeschäft, die mit Initiativen glänzen, während die Großen ihr Geschäft einfach mal weiter machen?
- Alle wollen nachhaltig reisen und kaum einer tut’s. – Umdenken im Kopf. Ist dies nicht nur bei den Touristikern, sondern auch bei Reisenden dringend notwendig?
- Wie wird ANDERS REISEN künftig sein müssen und können?
Die Antworten…
…gibt es zum Nachhören im Reiseradio-Podcast-Talk mit DRV-Präsident Norbert Fiebig.
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