D-RR News 15.03.23 – Geht noch was und wenn nein, warum?

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

48,1

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner – steigend)

9.437

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

123

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

169.345

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Es bleibt „unkomisch“

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Die nächsten Tage und sogar Wochen und Monate stellen Reisende immer öfter und an unterschiedlichsten Stellen vor Herausforderungen. Das Wetter ist nicht kalkulierbar. Streiks werden häufiger und kommen mitunter überraschend. Planungen jedoch lassen schon jetzt beim Reisen nichts Gutes erahnen. Die Meldungen sind entsprechend. Mal ist es Deutschland, mal Frankreich, Griechenland oder auch die USA. Mitunter hat mann und frau ja sogar Verständnis. Das geht aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Dann, wenn nix mehr geht, schwindet auch Solidarität und Toleranz. Dann, wenn „idiotisch“ geplant wird, sinkt die Akzeptanz gegen Null.

Es bleibt schwierig mit der Verkehrswende, wenn zu viele Faktoren zusammenkommen und damit meine ich nicht, längst vermeidbaren Schadstoffausstoß oder fehlende Ladeinfrastruktur. Manchmal stellt sich unsere Politik selbst ein Bein, obwohl sie Gutes will, manchmal greift man sich aber auch nur an den Kopf, angesichts von so viel Ignoranz.

Die Meldungen des Tages liefern die Bandbreite der kompletten Problematik. So wird das nix!

 


Sanierungsbedarf, Anpassung oder was?

Foto: Barteld Redaktion / Deutsche Bahn

Die Bahn, vielgepriesen als Zukunftsverkehrsmittel macht es Reisenden in den nächsten Jahren nicht leichter. Bauarbeiten ohne Ende, von der Restaurierung bis zur „Anpassung des Regionalverkehrs“ an die Zukunft, stellen Bahnnutzer vor erhebliche Herausforderungen mit Ansage.

Frankfurt – Mannheim

Ab Juli 2024 soll eine der Hauptfernstrecken saniert werden. Frankfurt – Mannheim wird dann für etwa 5 Monaten gesperrt werden. Das fällt in die Abteilung Generalüberholung. Umgeleitet wird dann über Worms und Mainz oder Frankfurt. Die beiden Ausweichstrecken werden aber nicht in der Lage sein, den kompletten Verkehr aufzunehmen. Folge: Verspätungen und gezielte Zugausfälle. Der komplette Regionalverkehr soll mit Bussen abgewickelt werden. Das wird heiter.

Kassel – Frankfurt

IC2-Zug der Deutschen Bahn südlich von Kassel – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die selbst für Pendler ins Rhein-Main-Gebiet beliebte Strecke wird ab April bis zum Jahresende zwischen Kassel und Fulda gesperrt. ICEs und der gesamte andere Verkehr sollen über Regionalstrecken (Sontra – Bad Hersfeld, Schwalmstadt – Gießen) umgeleitet werden. Das führt zu einer Fahrtverlängerung von rund einer Stunde. Pauschal anders gesagt: Sie verdoppelt sich fast.

Zukunft „Stuttgart 21“

Regionalverkehr abggehängt – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Hier krönt die Bahn die Zukunft mit einer monatelangen Sperrung bzw. Abkopplung des Regionalverkehrs an die baden-württembergische Metropole. Die Nutzung der Bahn im ÖPNV wird für viele Pendler zur Unmöglichkeit, denn Streckensperrungen von über 4.000 Kilometern rund um Stuttgart drohen ab April.

Die Strecke nach Waiblingen wird dann für 14 Wochen gesperrt. Der Grund: Eine neue digitale Sicherheitstechnik soll und muss installiert werden. Danach folgt die Sperrung der innerstädtische S-Bahn-Tunnel, gefolgt von Bauarbeiten, die die Verbindung zum Stuttgarter Flughafen und weiter nach Böblingen außer Betrieb nimmt. Das Verkehrsbündnis „Stuttgart 21“ spricht von „Desaster mit Ansage“.

Die ohnehin schon „Verspätungen mit Ansage“ im Fernverkehr werden dadurch ebenfalls zunehmen, auch wenn das die Bahn noch anders sieht.

Fraport und die Reisesaison

Warteschlange am Airport (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Verspätungen und Flugausfälle des letzten Sommers sollten 2023 der Vergangenheit angehören. Dies zu gewährleisten wird vermutlich auf Kosten der Kapazitäten gehen.

Der größte deutsche Airport „Frankfurt – Rhein-Main“ sieht aber auch in diesem Jahr nur eine Chance, das Versprechen einzuhalten. Sie heißt: Reduzierung der Gesamtkapazität. Die Flugbewegungen sollen von 104 auf 94 pro Stunde reduziert werden. Geplant ist diese Maßnahme von Ostern bis September.

Daran ändern auch neuangeschaffte Sicherheitsscanner offensichtlich nichts. Mit ihnen soll die Abfertigung schneller gehen, da jetzt elektronische Geräte und Flüssigkeiten im Handgepäck bleiben dürfen. Auch die Buchung von Zeitfenstern an der Security soll die Lage entspannen.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf ist weiterhin genügend Personal. Dieses Problem steht aber immer noch auf der Agenda in FRA und vielen weiteren Airports.

Fraport sieht für 2023 die Rückkehr auf etwa 80 bis 90 Prozent des Passagieraufkommens von 2019.

49 Euro Ticket und die Busse

Foto: Flixbus

Der Fernbusverkehr ist seit Jahren in Deutschland eine feste Größenordnung. Mit der Rückkehr zur neuen Normalität fühlen sich aber Anbieter wie „Flixbus“ benachteiligt. Nachdem das Geschäft, während der Laufzeit des „9-Euro-Tickets“ im letzten Jahr erheblich einbrach, befürchtet man in der Busbranche Ähnliches auch bei „49 Euro-Ticket“.

Etwa 20 Prozent des Streckennetzes könnte unrentabel werden und müsste gestrichen werden, rechnet „Flixbus“ vor und möchte in das „49-Euro-Netzwerk“ aufgenommen werden. Dabei rechnet man vor, dass dies ohne zusätzliche Subventionsbelastung möglich sei. Es sei sogar möglich 250 Millionen Euro Zusatzeinnahmen für den Bund zu generieren. Das klingt einleuchtend, ist aber nur eine Argumentation. Für Entscheidungen wird es allerdings jetzt höchste Zeit. Das Verkehrsministerium ist gefordert, aber ist es das nicht immer?

Streiks

Am meisten Auswirkungen auf unser Reiseverhalten in Deutschland wird der zentrale Streiktag von ver.di und EVG sicher am 27. März haben. Es ist der erste Tag neuer Tarifverhandlungen. Wenn das wahr wird, was die Gewerkschaften angekündigt haben, werden an diesem Tag vermutlich keine Züge fahren und auch keine Flugzeuge starten.

Rentenprotest

In Frankreich wird heute wieder gestreikt. Hier ist nach wir vor die Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters der Grund zum Protest. Bahn, Busse und Fähren stehen. Der Fernzugverkehr (ICE, TGV, Thalys) ist eingeschränkt. Auch die Fluglotsen streiken und verursachen damit erhebliche Verspätungen oder Flugausfälle.

Der Streik hat inzwischen auch Einfluss auf die öffentliche Infrastruktur. In Paris wird seit einer Woche kein Müll mehr abgeholt. Die dadurch aufgestaute Müllmenge wird bereits auf über 5.600 Tonnen geschätzt.

Generalstreik

Griechenland stellt sich auf einen quasi Generalstreik am morgigen Donnerstag ein. Mehrere große Gewerkschaften haben dazu aufgerufen. Es sind Protestmaßnahmen, die auf das Zugunglück von vor zwei Wochen zurückgehen. Diesem Streik haben sich auch die Fluglotsen angeschlossen. Dementsprechend wird es morgen keinerlei Flugverbindungen von und nach Hellas geben.

 

 

Wetter behindert US-Flugverkehr

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Es ist nicht der erste schwere Schneesturm, den die USA in diesem Winter verkraften müssen. Gestern trag es den Nordosten des Landes. Nach schwerem Sturm und Schneefällen bis zu 60 Zentimetern ging nichts mehr. Viele Highways und Interstates mussten gesperrt werden.

Der Flugverkehr kam fast zum Erliegen. Besonders betroffen waren und sind die Flughäfen rund um New York (LGA, JFK & EWR), Airports in New York State, der Flughafen von Boston (BOS), sowie der nationale Airport der Hauptstadt Washington (DCA). Über tausend Flüge fielen aus.

myclimate verleiht Preis

Auf der Reisemesse ITB in Berlin verlieh die Klimaschutzorganisation die myclimate-Tourismusawards. Gewürdigt wurden klimafreundliche und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreiche Angebote und Initiativen im Tourismus. Als Vorreiter im nachhaltigen Tourismus wurden dieses Jahr die Insel Sylt, Davos sowie die Hotelgruppe Accor für ihre Leistungen ausgezeichnet.

Die Insel Sylt wurde als „Wegbereiterin zu einer klimafreundlicheren Destination mittels CO2-Managements und Energieaudits“ prämiert. Bestandteil der Strategie ist neben der betrieblichen CO2-Bilanzierung auch die Schaffung einer Stabsstelle für Nachhaltigkeitsmanagement.

Rotes Kliff, Sylt – Foto: Finn Anjes Edling / Sylt Marketing

Davos Klosters erhielt den Award als Vorreiterin für nachhaltigen Tourismus auf Destinationsebene. Mit „Davos 2030“ hat sich das Reiseziel zu einer Netto-Null-Strategie entschlossen und dabei den „myclimate Klimafonds Davos“ ins Leben gerufen. Tourismusbetriebe, Gäste und Unternehmen aus Handel und Gewerbe sowie die Gemeinde ziehen an einem Strang, indem sie den Davoser Klimafonds mit freiwilligen Beiträgen speisen. Das Programm ermöglicht es den teilnehmenden Betrieben, zusätzliche Einnahmen zu generieren, die sowohl für betriebliche Klimaschutzmaßnahmen als auch für die Finanzierung von Klimaschutzprojekten verwendet werden.

Gehört dazu: E-Ladestationen im Hotel – Foto: Accor Hotels

Die internationale Hotelgruppe Accor wurde für ihre ehrgeizigen Ziele im Klimaschutz als „Pioneer in encouraging guests for climate protection in tourism“ gekürt. Bereits 2011 hat Accor den Grundstein gesetzt, die nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten zu stellen. Mit Programmen wie «Planet 21» und «Acting Here» sowie der Teilnahme an der «Science-based Targets»-Initiative, hat sich Accor bereits umfassende Ziele im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit gesetzt.

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