Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

Wochenendzahlen, wie immer unvollständig, da keine Meldung der Gesundheitsämter erfolgt.

47,5

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

?

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

?

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

169.057

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)

Reiseradio – Kommentar: Das Spektakel ist vorbei…

…und es erfüllte mit großer Freude. Persönliche Gespräche, gute Gespräche, eine mit Freude erfüllte Fachmesse. Die ITB war kleiner, meist bescheidener, an der Sache orientiert.

Wie zu „befürchten“ war, spielte die positiven Aspekte eine Rolle und drängten die Diskussionen etwas in den Hintergrund. Wohlgleich: Der Austausch über die Zukunft und das neue Reisen angesichts von Klimakrise, Krieg und politischen Gewichtsverlagerungen waren trotzdem deutlich vernehmbar. Sie werden sich auch nicht wegdiskutieren lassen.

Es war eine Arbeitsmesse im wahrsten Sinn des Worts und daraus werden sich auch Konsequenzen ablesen lassen. In der Zukunft. Hoffentlich.

Die neue Bescheidenheit steht der einst gigantisch größten Reisemesse gut. Jetzt muss nur noch die Branche etwas lernen von dieser neuen Bescheidenheit.

Alle Reisenden sollten zudem übers neue Reisen nachdenken, denn Klimabewusstsein und Nachhaltigkeit lassen sich auch von Verbraucherseite steuern.

Dass ich zudem ohne Corona-Infektion und „nur“ mit dem Üblichen (Husten, Schnupfen, Heiserkeit) von der Messe zurückgekehrt bin erfüllt mit besonderer Freude.

Tarifverhandlungen: Airport-Streik im Norden

Der Streikalltag hat auch die Reisenden wieder. Ver.di hat heute die Mitarbeitenden im Bereich Sicherheitskontrolle und Bodendiensten zur Niederlegung der Arbeit an den Flughäfen in Bremen, Hamburg, Hannover und Berlin-Brandenburg aufgerufen.

Hamburg hat alle 123 Starts gestrichen. In Berlin fallen rund 200 Flüge aus und auch Hannover hat alle Abflüge abgesagt. In Hamburg und Hannover hatten die Arbeitskampfmaßnahmen bereits gestern Abend begonnen.

In den Tarifverhandlungen liegen die Parteien nach wie vor weit auseinander. Zwischen 10,5% Gewerkschaftsforderung und 5% Arbeitgeberangebot klafft eine erhebliche Lücke. Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 27. Bis 29. März angesetzt. Am ersten Verhandlungstag drohen zudem Warnstreiks bei der Bahn durch Ver.di und die Eisenbahnergewerkschaft EVG.

Messe Berlin zieht ITB-Bilanz

Die ITB ist wieder da. Unter dem Motto „Open for Change“, erstmals als reine Fachmesse organisiert, behauptete sie ihre Position als führende Plattform der weltweiten Reisebranche.

An den drei Fachbesuchertagen kamen insgesamt 90.127 Teilnehmer aus über 180 Herkunftsländern nach Berlin. Die Bilanz der Messe ist dementsprechend gut. In einer Pressemitteilung heißt es:

Ebenso vielfältig wie international präsentierte sich auch das Spektrum der rund 5.500 Aussteller aus 161 Ländern. Darüber hinaus stieß die ITB Berlin auf ein beachtliches Medieninteresse mit rund 3.000 Medienschaffenden und über 330 Reisebloggern aus dem In- und Ausland sowie hochkarätiger Prominenz aus der internationalen Politik.

Die diesjährige ITB Berlin bestätigte den großen Bedarf der Branche an persönlichen Treffen. Wir freuen uns über das grandiose Live-Comeback der Messe und den enormen Zuspruch durch Aussteller und Gäste. Unsere Branche ist nicht ohne Grund ein Peoples‘ Business – darin stimmten alle Teilnehmenden der ITB Berlin überein.

Bei aller Freude und Euphorie über die globale Erholung im Markt stimmte die Branche jedoch auch darin überein, dass die Industrie nach überwundener Pandemie vor enormen Herausforderungen stehe. Bereits vor Corona mehrten sich Stimmen, dass ein „Weiter wie bisher“ nicht mehr so einfach möglich und ein Wachstum nur im Einklang mit Rücksicht auf sämtliche Aspekte von Nachhaltigkeit notwendig sei. Bereits seit Jahren steht verantwortungsvolles Handeln im Tourismus auf der Agenda der weltweit führenden Reisemesse.

Die nächste ITB Berlin ist vom 5. bis 7. März 2024 auf dem Berliner Messegelände geplant.

It rains in California

Der US-Bundestaat kommt wettertechnisch nicht zur Ruhe. Seit Wochen jagt ein Sturmtief das nächste. Am Wochenende kam es erneut zu Überschwemmungen, diesmal in Zentralkalifornien.

Nach einem Dammbruch Fluss Pajaro über die Ufer getreten. Etwa 10.000 Menschen mussten flächendeckend evakuiert werden. In den Höhenlagen der kalifornischen Gebirge fiel zudem unverhältnismäßig viel Schnee.

Schon seit Januar sorgt ein Wetterphänomen mit dem Namen „Atmosphärischer Fluss“ für extremen Niederschläge. Wetterexperten sprechen von einem Wolkenband feuchtegesättigter Luft, das bis zu 500 Kilometer breit und 2000 Kilometer lang sein kann.

Es drohen zudem weitere Überschwemmungen, da die Temperaturen inzwischen steigen und die Schneeschmelze einsetzt.

Wetter auch in Spanien Thema

Hatte es vor zwei Wochen noch auf den Balearen geschneit und heftig geregnet, so verkehrt sich das Wettergeschehen dort ins Gegenteil. Jetzt ist es ungewöhnlich heiß. Alicante meldete am Wochenende bereits Temperaturen um 30 Grad und auch Mallorca hat mit, gestern gemessenen 27 Grad, bereits Frühsommer. Beide Phänomene sind nicht normal.

Trotz der Schneefälle und Überschwemmungen droht bereits jetzt ein erheblicher Wassermangel im Sommer. Besonders betroffen von immer noch fast leeren Stauseen sind Andalusien und Katalonien.

Entwarnung für Dreamliner

Vor zwei Wochen gab es einen erneuten Auslieferungsstopp bei Boeings Bestseller, der B787. Die amerikanische Luftaufsichtsbehörde hatte nach mehreren festgestellten Mängeln eine weitere Auslieferung fertiger Maschinen untersagt.

Das Problem ist offensichtlich behoben. Seit der letzten Wiederzulassung des Maschinentyps überprüft die FAA jedes zur Auslieferung anstehendes Exemplar des Flugzeugtyps. Seit Beginn der Auslieferungen kam es immer wieder zu technischen Probleme mit dieser Maschine.

Werbung für guten Reisejournalismus – VDRJ verleiht Preise

Drei Jahre musste die Verleihungsveranstaltung pausieren. Jetzt ist sie zurück. Die Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ) überreichte die einzigen unabhängigen Reisejournalistenpreise in Deutschland wieder in Präsenz auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin.

Print / Online

Die Goldauszeichnung für die beste Reportage beschäftigt sich mit der Musik auf den Kapverdischen Inseln und der Mischung aus Karrierebedürfnis und Lust am Auftritt. Leidenschaft wird treffend beschrieben im Beitrag „Insel der Stimmen“ von Elena Fitzeck für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

Die Reflektion über Reisen als Lebensphilosophie bietet der berührende Text „Was vom Reisen übrig bleibt“ von Barbara Schaefer, ebenfalls für die F.A.S. Die Autorin stellt einen 15 Jahre andauernden Briefwechsel mit einer Leserin in den Mittelpunkt. Dafür gab es ebenfalls Gold für die besondere journalistische Leistung.

Yves Bellinghausen ist Träger des Förderpreises für junge Autor:innen. Er beschreibt hautnah seine klimafreundliche Bahnreise von Istanbul nach Lissabon.

Radio / Podcast

Die Bahn ist ein Trendthema, das sich durch alle drei Preiskategorien zieht. Egon Koch erhält Gold für das „Radiostück des Jahres“. In seiner Reportage stellt er sich die Frage, ob es möglich ist, ohne Flugzeug durch Europa zu reisen. Die Antwort gibt es nicht theoretisch, denn er macht die Reise einfach und fährt mit Bahn und Bus von Hamburg nach Athen. „Ohne Flugzeug durch Europa“ stammt aus der Sendung „Mikrokosmos“ des Deutschlandfunks.

Auch zwei Auszeichnungen in Silber beschäftigten sich mit Nachhaltigkeit. Leonie Thim beschreibt die regionale Variante zwischen Landflucht, Wertschöpfung und Tourismus im Schweizer „Val Poschiavo“ für das BR2-„Notizbuch“.

Die soziale Variante hat Autorin Sophie Anggawi im Blick der Covid-Pandemie auf Bali und der Auswirkung auf die Inselbewohner. Von Bemühungen, Fehlplanungen und deren Auswirkung ist die Rede im Beitrag „Tourismus auf Bali – Wenn die Gäste wegbleiben“ für die „Weltzeit“ in Deutschlandfunk Kultur.

Ein brutal auf einem bulgarischen Berg stehendes, siebzig Meter hohes Denkmal für die kommunistische Partei in den Zentrum eines Reiseberichts zu setzen, bedarf eines gewissen Muts. Es ist ein „Lost Place“ in Perfektion über ein architektonisches „Raumschiff Enterprise“. Johannes Marchl schaltet das Kopfkino ein und nimmt uns mit. Sein „Buzludzha“-Erlebnis stammt aus den BR2-radioReisen.

Film / TV

Der Gold-Preis für den „Film des Jahres“ bleibt thematisch in Deutschland. Er ist eine Produktion, die alle anderen überstrahlte. „Zurück zur Quelle – Bad Bertrich in der Eifel“ verwandelt einen kleinen Kurort in Rheinland Pfalz in einen magischen Ort voller Zauber und filmischer Geheimnisse. Filmemacher Tim Greiner und sein Team dürfen sich über Gold für den besten Film des Jahrgangs 2022 freuen. Gedreht wurde der Film für die SWR-Sendereihe „Fahr mal hin“, die unsinnigerweise in diesem Jahr eingestellt werden soll.

Der Silber-Preis für Information und Ethik geht an die Sendereihe „Im Nachtzug durch Europa“ produziert für die WDR-Mediathek. Auch hier steht der Nachhaltigkeitsgedanke der Bahn im Fokus der ausgezeichneten Autoren Alexandra Kosma und Patrick Wira.

Die beste Kamera des Jahres präsentiert der vom Saarländischen Rundfunk für arte produzierte Film: „Amalfiküste – Unesco Weltkulturerbe – Schätze für die Ewigkeit“. Preisträger Moritz Marz findet immer wieder überraschende Perspektiven und zeigt uns so einen der vielleicht meistfotografierten Gegenden Italiens in einem neuen, strahlend schönen Licht.

Auch Fernsehklassiker können immer noch begeistern. Fast 50 Jahre präsentiert die Serie: „Menschen-Länder-Abenteuer“ großes „Reisekino“.  Der Silber-Preis für die beste Regie geht an Klaus Scherer und die NDR-Produktion „Wyoming – Im einsamen Herzen Amerikas“.

Weitere Infos, sowie Lese- Hör- und Ansehmöglichkeit finden sich auf vdrj.de.