D-RR News 13.03.25 – Schnee, Party, Frühling & Tomaten

Spuren im Schnee - Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Nicht mehr hoch und kalt genug?

Die Saison wird, insbesondere für bayerische Wintersportorte, immer kürzer. Da es, dank Klimawandel, immer wärmer wird, schrumpft sie auf Dezember bis Februar zusammen. Das ist aus dem touristischen Blickwinkel so tragisch, weil Skiurlauber nun mal mehr Geld ausgeben, als wandernde und mountainbikefahrende Gäste im Sommer. In der Sommersaison sind Zimmer immer noch erheblich billiger, bzw. wurden bisher zum Gewinnminimum abgegeben. Die Winterpreise glichen das aus. Das aber tun sie oft nicht mehr.

Fehlende Perspektive?

Nicht dass die Wintersportregionen nicht alles tun in Sachen Angebot. Die Nachfrage sinkt aufgrund der Ungewissheit. Warum auf sollten Skifahrer und Boarder auch einen Urlaub im März buchen, wenn höchst unsicher ist, ob es dann am Ziel auch noch Schnee gibt.

Problem erkannt, aber lange nicht gebannt. Fest steht, dass der Alpentourismus vom Sommer allein nicht leben kann. Was fehlt sind derzeit echte Alternativen für die Region. Problem erkannt.

Mallorcas Overtourism

Mallorca – Foto: alltours

Man versuchts wieder einmal. Mehr Qualität, mehr Kontrolle, höhere Preise. Ob die Ergebnisse die zunehmend protestierenden Menschen in Palma zufriedenstellen sei dahingestellt.

Jüngst angekündigte Aktion gegen Party- und Billigtourismus an der Playa de Palma: Wieder einmal verstärkte Polizeikontrollen und – neu – Überwachung des Geschehens durch Drohnenflüge. Die Personaldecke der Polizei werde verdoppelt und sechs Drohnen sind angeschafft worden. Außerdem plant man die möglichst flächendecke Überwachung der Strandbereiche durch Kameras. Alkohol und Boom-Boxen nach 22 Uhr sind ohnehin seit geraumer Zeit untersagt.

Der geplante Transformationsprozess auf Mallorca umfasst einige Punkte mehr. Ob sie Realität werden und die protestierende Bevölkerung besänftigen bleibt abzuwarten.

Politischer Streit

Mallorca und der Overtourism – Foto: GOB

Die politischen Planungen sind zudem im Regionalparlament der Balearen heftig umstritten. Wie die Mallorca Zeitung berichtet, spreche die rechtsextreme Vox-Partei angesichts der Maßnahmen von einer “direkten Attacke auf den wirtschaftlichen Motor der Inseln”. Fraktionssprecherin Manuela Cañadas werfe der Regierungspartei „PP“ vor, sowohl ihre Wähler als auch die gesamte Tourismusbranche zu verraten.

Die „Volkspartei PP“ sieht sich aber im Einklang mit der spanischen Tourismusstrategie, in der auch der „Overtourism“ eine wichtige Rolle spielt. Die Spanier haben einen „Strategieplan 2030“ entwickelt und die Staatssekretärin Rosaria Sánchez Grau wird von der Fachpresse mit dem Satz zitiert:

Es geht nicht darum, möglichst viele Touristen ins Land zu bringen. Wir wollen Vorreiter in der Nachhaltigkeit sein.

Dafür will man zeitnah fast 3,5 Milliarden Euro investieren. 

USA: Einreiseverbote „great again“

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

US-Medien berichten von einer geplanten Wiedereinführung der durch Ex-Präsident Joe Biden aufgehobene Einreiseverbote.

Dies soll jetzt durch rote, orange und gelbe Listen spezifiziert werden. Außerdem könnte sich Afghanistan zu den einst gegen Staaten wie Iran, Libyen, Somalia, dem Sudan, Syrien und Jemen gesellen. Der Irak gehöre nicht mehr dazu.

Beschränkt werden könnte die Einreise auch für Menschen dieser Staaten, die sich nicht eindeutig zur „traditionellen“ Geschlechtszugehörigkeit „Mann“ und „Frau“ bekennen. Veröffentlicht werden solle die neue Einreiseregel vermutlich noch in dieser Woche.

Frühling in Rheinland-Pfalz

Dabei bieten mehrere Regionen in Rheinland-Pfalz außergewöhnliche Schauspiele, schreibt der aktuelle Pressedienst des Bundeslands.

An der Mosel gäben Pfirsichbäume der Landschaft ein rosafarbenes Kleid. Im Westerwald führten zwei Wäller Touren zur Kirsch- und Ahornblüte. Im Ahrtal könnten Wanderer schon bald zu blühenden Birnbäumen aufbrechen und im Hunsrück gelbe Narzissen-Teppiche entdecken.

Sortengarten auf dem Birnen-Rundwanderweg Lantershofen – Foto: Dominik Ketz / Ahrtal-Tourismus-Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.

Besonders hervorgehoben wird der Birnenrundweg im Ahrtal. Mehr als 400 Obstbäume prägten einst das Bild der Höhengemeinde Lantershofen, deren Wahrzeichen die Birne ist. Heute noch sind hier über 30 verschiedene Birnensorten erhalten. Der Ort nördlich von Bad Neuenahr-Ahrweiler zählt noch heute als klassische Obstanbauregion. Vor zehn Jahren wurde dort sogar ein eigener Birnenrundwanderweg ausgewiesen, der auf acht Kilometern durch den Ort Lantershofen und in die Umgebung führt. Auf dieser Route liegt auch ein Birnengarten mit rund 50 Bäumen. Die alten Sorten, die man dort bewundern kann, tragen Namen wie „Köstliche von Charneux“, „Nordhäuser Winterforelle“ und „Frühe von Trevoux“. Der Weg samt Birnensortengarten lohnt sich insbesondere ab Ende März, denn dann fangen in aller Regel die Birnbäume an zu blühen.

Bahn setzt auf „rot“  

Was eine echte Tomate sein will, ist rötlich (in der Regel, gibt ja auch „green Tomatoes“). Eine dementsprechende Farbe muss also auch der Saft haben und den gibt es jetzt auch im Speisewagenangebot der Deutschen Bahn.

Was in der Luft ein Renner ist, soll jetzt den Bahnpassagier ebenfalls begeistern. Angeblich liegt es ja, am geschmacksreduzierenden Luftdruck im Flieger. Die Bahn aber setzt auf das „Flug-Feeling“ des Tomatensafts.

Lecker Tomatensaft – Foto: Dominic Dupont / Deutsche Bahn AG

Wow, Marketing ist doch eine „feine“ Sache. „Prost auffe Schiene“ und beeilen, denn den „Hammer-Drink“ gibt’s nur im März. Danach will man entscheiden, ob der Kult auch auf der Schiene Zukunft hat.  

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