D-RR286 – Lammetjes knuffelen: Tierisches aus Texel

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Ein tierisches Vergnügen auf der niederländischen Nordseeinsel Texel. Alles rund um Lamm und Schaf. Highlight: Lammetjes knuffelen.

Heel Veel Knuffelplzier! – Habt ganz viel (akustischen) Kuschelspaß!

Lammetje – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Texel, Schapen en Lammetjes, das gehört zusammen. Rund 10.000 Schafe, plus jährlich 20.000 Lämmer teilen sich die Insel mit 14.000 menschlichen Einwohnern. Damit ist klar, an den Schafen kann man nicht achtlos vorbeigehen und an den Lämmern schon gar nicht. Da zählt auch der Niedlichkeitsfaktor.

Tesselaar am Deich – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Auf Texel lebt zudem eine eigene Schafrasse. Sinnigerweise kann man sie kaum von den Bewohnern unterscheiden, denn beide tragen den Namen Tesselaar. Damit ist klar: Auf der einzigen niederländischen Nordseeinsel, die zur Provinz Noord-Holland gehört, spielen Schafe eine Hauptrolle.

Erfahrung 1: Schapenboed

Auf einer Radtour – logo, was denn sonst – hält Henk Slikker zum ersten Mal etwas außerhalb des Hauptorts Den Burg, auf einem Feldweg, dicht an einer Wiese. Darauf steht eine Scheune und um die Scheune herum grasen ziemlich viele Schafe und Lämmer. Das sei eine Schapenboed, sagt er. 50 Stück gäbe es noch, es seien früher dreimal so viele gewesen. Sie diene als Lagerscheune für Zusatzfutter und Geräte.

Schapenboed – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das Dach ist auf mehreren Seiten abgeschrägt. Für Texel sind das typische drei Dachflächen um dem strengen Westwind zu trotzen. Die vom Wind abgeneigte Dachseite der Scheune reicht immer bis zum Dachfirst und ist nach Osten ausgerichtet. Die drei anderen Dachseiten sind nach Norden, Westen und Süden ausgerichtet, um dem Westwind zu widerstehen. Schafe widerstehen immer. Hört die Story im Podcast.

Unterwegs mit Henk – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Erfahrung 2: Nutzfaktor Lamm & Schaf

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Tiere sind bei den Insulanern traditionell beliebt, denn sie liefern wertvolle Dinge vom Fleisch, über Käse, Wolle, Felle. Daraus bastelt man ziemlich viel von Filz-Pantoffeln, über Decken, Kissenfüllungen, bis hin zum kompletten Bettzeug. Aus dem im Lammfell vorhandenen Lanolin machen Spezialisten auch Cremes und Kosmetik-Produkte. Einige Adressen in Sachen scha(r)fer Einkauf findet Ihr im untenstehenden Infoblock (Links inklusive).

Erfahrung 3: Woolness

Betreuung von Marianne vom “Texel-Hotel” – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

 Wellness ist inzwischen ein bekannter und feststehender Begriff. Was aber ist Woolness. In der wundervollen SPA-Abteilung des 5-Sterne-Boutique-„Hotel Texel“ in De Cocksdorp (in der Nähe des Texel Int. Airport) wird diese Behandlung erfolgreich praktiziert. Hier spielt Lammwolle eine wichtige Rolle. Erfahrt im Podcast, was da abgeht. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, das wohlig-wollige Vergnügen auszuprobieren. On Top gibt es die Hand- und Fußmassage mit der Lanolinsalbe.

Podcaster im Woolness-Bett – Foto (c): ttb-media TON-TEXT-BILD

Zurücklegen, genießen und ein halbes Stündchen vor mich hindösen, bis ich wieder in den Alltag eines Samstagvormittags zurückgeholt wurde.

Woolness sorgt für große Dankbarkeit ans Schaf.

Erfahrung 4: Lammetjes knuffelen

Schafbauer Lennart mit Binkie und Herde – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Ort des Geschehens ist die „Schapenboerderij Texel“, etwas außerhalb von Den Burg. Hier bekommt vermutlich selbst der Schafexperte noch was geboten, schließlich gibt’s neben vielen Tesselaar – Schafen noch mindestens 24 weitere Rassen. Erfahrt fast alles über Schafe und Hütehunde von den Eigentümern Mariska und Lennart Witte. Zur Lämmersaison im Frühjahr ist das “knuffelen” natürlich besonders beliebt. Dann darf man auch in die Gatter und den Nachwuchs ausführlich streicheln.

Osterlamm oder Osterhase? – Britisches Border-Leicesterschaf – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Meine Lieblingsrasse unter den Schafen ist das englische Border-Leicesterschaf als Prototyp des Osterlamms.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Familienfreundliche Stärke: Hier findet sich das perfekte Familienerlebnis, inklusive Spielplatz, weitere Tiere von vielen! Hühnern über Meerschwein bis Pony, Trampolinspringen, ein Café und natürlich eine Schafsboutique, die kaum Wünsche offen lässt. Das Alles ist für uns überlebenswichtig, betont Lennart, denn nur mit der Schaffarm kommt man heute finanziell kaum noch über die Runden.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Woran das liegt erzählt der Podcast. Ein Beispiel soll aber genannt werden. Einmal pro Jahr werden die Schafe geschoren. Pro Schaf ergibt das maximal 4 Kilo Wolle. Pro Kilo bekommen die Schafbauern rund 80 Cent. Das Scheren eines Schafs dauert zwar nur zwei Minuten, kostet aber 5 Euro. Bei 80 Cent pro Kilo Wolle, macht das einen Verlust von rund 1 Euro 80 pro Schaf und bei 200 Schafen legt Lennart 360 Euro drauf.

Erfahrung 5: Schafe hüten

Die Hauptarbeit haben dabei die Hunde. Bauer Lennart kennt seine Hunde sehr genau. Da gäbe es natürlich Unterschiede in Temperament und Charakter, meint er. „Binkie“ und „Bowie“, zwei Australian Kelpies, seien sehr unterschiedlich. Binkie habe etwas mehr Aggressivität. Bowie sei eher süß, also zu nett zu den Schafen. Und die spürten das. Alleine mit ihm seien sie bei Weitem nicht so folgsam.

Und dann sind da noch eine Vielzahl von Regeln, die eingehalten werden müssen, denn auch Schafe haben Gefühle und schon mal Angst.

Texel-Spezialistin und Genussführer-Autorin Fee van Daalen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Erfahrung 6: Die Schafe werden weniger

Die Zahl hat in den letzten Jahren stetig abgenommen. Das liegt auch an der wachsenden Ausweisung von Naturschutzflächen, auf denen keine Schafe mehr gehalten werden dürfen. Anderes Land kaufen sei zu teuer, sagt Lennart.

Schapenborderij Texel – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Bauern haben sich zusammengetan und arbeiten an einem Konzept zur Rettung ihres Berufsstands. Zukunft offen. Aber es wird vermutlich eine Lösung geben, denn ohne Schafe und vor allem Lämmer würde der großen Attraktivität Texels etwas Entscheidendes fehlen.

Folgt: Texel und die Zweibeiner 

Texel am Morgen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das hier ist eine „schafe“ Story. In der nächsten Ausgabe beschäftigen wir uns mehr mit den anderen Tesselaar, also den Menschen von Texel. Auch da warten reichlich Tipps für den Urlaub auf der Insel. Gleich, ob entspannt oder aktiv, Texel hat für jeden was zu bieten. Der Tesselaar würde sagen: „Hauptsache Gesellig“.

Texel am Abend – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Infos & Links

Texel-Infos

Aktiv – rund um Schaf und Lamm:

Schapenboerderij

Lämmer-Radroute

Lämmerradar (aktiv im Frühjahr)

Woolness

Kulinarisches vom Schaf:

Lammspezialitäten

Lammfleisch und –wurst

Schapenkaas

(hier gibt es auch das Schapenmuseum) 

„Scha(r)fer“ Einkauf von Fell über Filz bis Fett:

Cremes und mehr

Pantoffel, Felle, Filz

Decken, Kissen und mehr

Heiße Kulinarik-Tipps und mehr in Buchform:

 

Felicitas van Daalen / Tanja Neumann

Texel

Kulinarik, Menschen, Geschichten

360 Grad medien – Reise-Genuss-Führer

ISBN: 978-3-96855-503-4

Webshop-360 Grad-Medien

im Buch- und auch im Versandhandel

€ 24,95

 

Zusätzlicher Podcast-Hörstoff

Zum Erscheinen des Texel Reise-Genuss-Führers von Fee und Tanja gibt es einen Podcast Talk über Texel, den Ihr nicht verpassen solltet!

 


Hinweis

 Die Recherche für diesen Podcast wurde unterstützt vom VVV Texel, Niederlande. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.


 

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