Reiseradio-Kommentar: Das zweischneidige Klima-Schwert
Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue
Das mit der Umwelt, dem Klima und der Reiselust ist so eine Sache. Alle, na sagen wir Viele, verreisen gerne. Ich auch. Aber da haben wir nun dieses „verdammte Klimaproblem“. Wie also entscheiden?
Die heutigen News beschreiben das Problem aus unterschiedlichen Richtungen und Quellen. Eine Bewertung gebe ich ganz bewusst auch nicht ab. Trotzdem hoffe ich auf einige Gedankenanstöße, denen sich dann jeder selber stellen muss.
Alleine diese Nachrichtenansammlung zeigt, wie schwierig das Problem und die Diskussionslage ist. Fest steht auch, dass wir viel zu lange gepennt haben und deshalb der Turbogang notwendig ist. Diesen einzulegen empfehle ich jedem Reise Fan.
Winterprogramm von Alltours
Wir hatten in der letzten Woche bereits über nur marginale Angebotsveränderungen in den Winterkatalogen einiger Reiseveranstalter berichtet.
Mallorca – Foto: alltours
Beim Düsseldorfer Reiseveranstalter „alltours“ sieht das ein wenig anders aus. Traditionsgemäß war man bisher im Winter in Sachen Fernreisen eher zurückhaltend. Das wird sich mit dem Katalog 2025/26 ändern. Deutschlands viertgrößter Anbieter setzt verstärkt auf das Langstreckenangebot. Es sei das am stärksten wachsende Angebot.
Fernreisen TOP
Trinidad/Cuba – Foto: oldcarshavana.com
Neu im Programm ist Jamaica. Auch Kuba befindet sich wieder im Angebot. Mexiko wurde stark ausgebaut. Das Hotelangebot in Curacao (niederländische Antillen) wird sich verändern. Statt großer All-Inclusive Anlagen setzt man dort verstärkt auf landestypische „Bed & Breakfast Hotels“.
Auch Rundreisen kommen verstärkt ins Angebot. Schwerpunkte liegen hier bei Kuba, Mexiko und der Dominikanischen Republik.
In Richtung Asien bleibt es beim Schwerpunkt Thailand und Malediven. Auch Mauritius soll als Familienziel verstärkt werden.
Flugpartner
Foto: Corendon Airlines
Alltours hat zudem die Zusammenarbeit mit dem Ferienflieger Condor intensiviert. Hier setzt man auch auf die Condor-Zubringerflüge. Kuba soll per Air Europa mit Zwischenlandung in Madrid angeflogen werden. Es soll aber auch Verbindungen mit Air Canada über Toronto oder Air France über Paris geben. Curacao wird ab Amsterdam mit Corendon Airlines und KLM angeboten. Zusätzlich gibt es für einige Ziele auch die Anreise per Lufthansa-Linienflug.
Die knapp 20 Jahre geltende Regelung, bei der Sicherheitskontrolle an US-Flughäfen entfällt. Die Schuhe müssen am Security-Check nicht mehr ausgezogen werden. Das hat Heimatschutzministerin Kristi Noem gestern bekanntgegeben. Sie galt seit August 2006, nachdem Terroristen versucht hatten, Sprengstoff in Schuhsohlen in Flugzeuge zu schmuggeln.
Inzwischen habe sich die Sicherheitstechnik soweit entwickelt, dass man auf die getrennte Durchleuchtung der Schuhe verzichten könne. Bei persönlichen Nachkontrollen könne dies aber nach wie vor erforderlich sein.
Für Flugreisen innerhalb Europas gab es diese Regelung nie.
Waldbrände allerorten
Waldbrände (Symbolbild) – Foto: Tony McDaniel
Die Waldbrände in Südfrankreich kommen langsam aber sicher unter Kontrolle der Feuerwehren. Gestern sah die Lage sehr beängstigend aus, die Flammen hat sich bis in die stadtnahe Bereiche von Marseille „durchgefressen“.
Die Gefahr für die Stadt ist jetzt weitgehend gebannt, trotzdem gibt es durch starken Wind und große Trockenheit noch keine komplette Entwarnung. Der Flughafen von Marseille konnte inzwischen wieder geöffnet werden.
Polizei und Feuerwehren geben zumindest Entwarnung. Es seien zwar fast 100 Gebäude abgebrannt, Todesopfer seien bisher aber nicht zu beklagen. Knapp 100 Menschen wurden verletzt. Ein Viertel davon musste in Kliniken behandelt werden.
Spanien & Mittelmeerraum
Im Nordosten Spaniens brennt es in der Nähe der katalonischen Stadt Tarragona. Auch der Nationalpark Els Ports ist wohl betroffen.
Die Brände dort haben eine Größe von rund 3.000 Hektar. Ihre Bekämpfung wird durch starke Winde und Hitze in der Region bis zu 39 Grad erschwert.
Von Waldbränden waren und sind auch Italien, Kroatien, Griechenland, Portugal und die Türkei betroffen.
Deutschland
Wir sollten aber nicht zu entspannt sein, denn auch im eigenen Land brennt es. Hotspots, im wahrsten Sinn des Wortes, sind dabei Brandenburg und Thüringen.
Das Großfeuer in der Gohrischheide in Nordsachsen hatte besonders fatale Folgen. Wie der mdr berichtet, seien rund 85 Prozent der Heidelandschaft vernichtet worden. Wenigstens der Katastrophenalarm konnte aufgehoben werden.
Problem der Brände in vielen Bereichen von Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt: Im Boden lagert immer noch jahrzehntealte Munition, die bei Bränden explodiert. Löscharbeiten sind in vielen Bereichen nur mit großem Abstand möglich.
Unwetter in Italien
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Mehrere italienische Regionen waren in den letzten Tagen, weiterhin, von Unwettern betroffen. Die Folgen: gesperrte Straßen durch Erdrutsche und umgestürzte Bäume. Dies gilt sowohl für den Norden und die Region um Cortina d’Ampezzo, wie für die Küste südlich von Rom. Hier ist insbesondere der Badeort Terracina betroffen.
Starke Regenfälle sorgten für Schäden in Umbrien und der Lombardei. In Bacoli (Provinz Neapel) ging eine sogenannte “Wasserbombe“ nieder. Innerhalb einer Stunde fielen 90mm Regen.
Insgesamt gab es mehr als ein Dutzend Unwetterwarnungen in den letzten Tagen.
Coolcation
Texel am Abend – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Angesichts der Katastrophenmeldungen aus vielen Regionen Europas empfehlen wir entspannende Ferien zum Beispiel auf der niederländischen Insel Texel. Hört gerne mal rein in die Reiseradio-Podcasts über die Menschen und ihre Liebe zur Insel, sowie über die fast gleichgroße Menge an tierischen Bewohnern.
Klimafreundlicher buchen
Foto: Katzensprung
Die Suche nach klimafreundlicheren Reisen stellt sich mitunter als rechte Sisyphos-Arbeit heraus. Wie finde ich die Alternativen zur unvernünftigen Vergrößerung meines ökologischen Fußabdrucks.
Dieser Aufgabe stellen sich zusehends auch immer mehr Reiseveranstalter, inzwischen mit Erfolg.
Klimalink ermöglicht es einem Reisebüro bei der Beratung direkt auf CO₂-Belastung durch unterschiedliche Reiseanteile und Bausteine hinzuweisen und evtl. auch Alternativen zu bieten. Einige Reiseveranstalter haben diese Analysen inzwischen direkt in ihre Buchungsmasken oder andere Verkaufsinstrumente integriert.
Ziel: Mehr Information, denn nur wer seine eigene potentielle Belastung kennt, wird sich nach Alternativen umsehen. Die Anbieter Hotelplan Group, Chamäleon und Studiosus haben das Programm bereits integriert. Gebeco-Reisen will im Herbst folgen. Ähnlich ist es in Reisebüro-Vertriebskanälen wie „Travel Compass DERtour“ oder „Lufthansa City Center“.
In diesem Podcast berichte ich als “Cruise-Greenhorn” über meine erste echte Kreuzfahrt. Erfreut, eindrücklich und auch ein wenig hintergründig (hoffentlich) […]
Raileurope ist ziemlich neu und doch kein Startup. Neues und Nachhaltiges mit jahrzehntelanger Tradition. Neugierig geworden? Völlig zurecht. Mehr im Podcast […]
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