D-RR News 18.11.25 – Fliegen, Alkohol, Statistik und Advent

Der November ist zurück - Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Reiseradio-Kommentar: War was? – Natürlich war was

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Da schreibst Du zwei Wochen lang keine News und touristischen Nachrichten und fragst Dich anschließend natürlich: Hast Du was verpasst und damit auch die Menschen, die Deine Reiseradio-News regelmäßig lesen. Immerhin, ich weiß, dass das Einige sind, sonst hätten sich die Zugriffe auf die Website nicht im Lauf der Jahre fast verdoppelt. Das freut, aber wirft auch immer die Frage auf: Kann ich das einfach mal zwei Wochen weglassen?

Wie Ihr seht, ich konnte. Dafür gab es dann diverse „Social-Media Posts“ aus Rheinsberg und sogar ein Reisetagebuch von meiner Recherche auf Usedom. Ich hoffe, Ihr könnt damit etwas anfangen, Text und Bild haben Freude bereitet und Ihr wartet vielleicht ja auch schon auf die eingefangenen Töne. Das mit dem Bearbeiten eines Feature-Podcasts dauert. Die durchschnittliche Arbeitszeit für so ein halb- bis einstündiges Feature liegt dann doch bei rund einer Woche. Die Dinger fallen also nicht so locker vom Tisch, wie die Reiseradio-Talks, die es ja auch gibt und von denen ich auch welche von der zweiwöchigen Reise mitgebracht habe. Seid also gespannt und freut Euch (hoffentlich!), wenn es soweit ist.

War noch was?

Selbstredend hat sich auch die touristische Welt weitergedreht. Ein Steuersenkung, die versprochen war, wurde zurückgenommen und dann doch realisiert. Die Luftfahrt in Deutschland jubiliert und sogar das Fachmagazin fvw/Travel Talk, fragte ganz „dreist“, wann denn jetzt die Tickets billiger werden. Na warten wir’s ab. – Die TUI hat (ca. +12,6%) und (reine Spekulation) DERtour wird wohl in der nächsten Woche gute Zahlen verkünden.  

Alles in Butter? – Nö, der Klimagipfel in Brasilien tritt wie immer auf der Stelle und wie immer dann, wenn es um die Finanzierung und politische Umsetzung von Klimazielen geht.  Irgendwie hat die Weltwirtschaft und damit auch die Reiseindustrie immer noch nicht dazu gelernt. Ja, wir stecken in einer Krise. Nein, durch Festhalten an Tradiertem werden wir da nicht rauskommen. Ja, ein Wandel und die Ankurbelung einer „neuen“ Wirtschaft ist möglich und würde sogar die Klimabemühungen voranbringen. Wer aber nach wie vor Stromproduktion aus Atomkraft predigt oder neue Gaskraftwerke bauen will, weil ja „nicht mehr soviel Strom gebraucht wird“ (wo immer diese Erkenntnis herkommen soll) wird weder Klima noch Wirtschaft voranbringen.

Und jetzt kommt so wie so erst mal Advent und Weihnachten. Amen!


Fliegen ohne Einschränkungen

Airport Los Angeles (LAX) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die USA-Haushaltssperre und der damit verbundene Personalmangel bei Flugsicherung und Sicherheitskontrolle sorgte in den letzten Wochen für Einschränkungen bei Inlandsflügen. Insbesondere an großen Airports mussten zwangsweise Flüge abgesagt werden. Diese Maßnahmen sind jetzt wieder aufgehoben worden.

„Kein Alkohol ist auch keine Lösung“

Der apokalyptische Songtext der Toten Hosen von vor gut 20 Jahren scheint jetzt in den thailändischen Gesetzen niederzuschlagen. Das dortige Gesetz zum Alkoholverkauf stammt zwar schon aus dem 1970ern, wurde aber nie ernsthaft umgesetzt. Eigentlich hätte es, nachmittags zwischen 14 und 17 Uhr überall gelten sollen, wurde aber nur in Geschäften umgesetzt. Restaurants und Bars hatten es immer konsequent ignoriert. Letzte Woche wurde nun die konsequente Umsetzung verkündet. Diese Woche wurde es wieder aufgehoben. Tourismus und Gastronomie hatten heftig protestiert. Jetzt gibt es Drinks auch wieder am Nachmittag. Die Entscheidung diene zur Stabilisierung des angeschlagenen Tourismus im Land. Na denn Prost!

Sölden auf umgekehrtem Weg

Verleiht nicht nur Flügel – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Wintersportort Sölden im Ötztal geht in Sachen Alkohol den anderen Weg. Keine Einschränkung, aber… heißt die Entscheidung.

Der Ort hat für die bevorstehende Skisaison den „Alk“ von öffentlichen Plätzen und Straßen verbannt. Zwischen dem 1. Dezember  und dem 19. April gilt ein striktes Alkoholverbot im öffentlichen Raum, heißt auf Straßen und Plätzen des Ortskerns und rund um die „Freizeit-Arena“. Große Begeisterung hat man bei den zahlreichen „Partypeople“ nicht ausgelöst. Offensichtlich war aber die Situation in den letzten Jahren außer Kontrolle geraten.

Ernst Schöpf, der Bürgermeister des Partyzentrums im Ötztal wird zitiert mit dem Satz:

Sölden soll ein Ort bleiben, an dem man feiern kann – jedoch mit mehr Maß und Rücksicht. 

In Bars und Clubs darf wohl weiter getrunken werden. Hauptauslöser der Entscheidung war irgendwann das Feiern vor den Türen der Lokale. Dies wiederum wurde ausgelöst vom Rauchverbot „drinnen“. Was macht der „Après-Skifahrer“? Er raucht im Freien und nimmt sein Getränk gleich mit.

Bei der Entscheidung geht es in der Hauptsache um Lärm, Müll und gefährliche zerbrochene Gläser, die auf den Straßen liegen. Jetzt sind der Konsum von Alkohol im Freien, sowie offene Flaschen, Becher und Gläser verboten. Was für Sölden neu ist, gilt in anderen Wintersportorten, wie zum Beispiel St. Anton am Arlberg bereits seit mehreren Jahren.

Touristiker Freud und Leid

Kanadisches Parlament in Ottawa – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Rede ist von Kanada und den USA. Was vermutet, mitunter auch bestritten wurde, trifft in nackten Zahlen irgendwie dann doch zu. Schlagzeile: Kanada top und USA flopp.

Kanada verzeichnet zwischen Mai und August Einnahmen von knapp 59 Milliarden Can-Dollar, also rund 36 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zu 2024.

Die Verluste von Besuchern aus den USA in Höhe von 8.4 Milliarden Can.-Dollar wurde aufgefangen von den 6,2 Milliarden, die Besucher aus anderen Ländern ausgaben. Das ist eine Steigerung um über 10 Prozent.

Für den Hauptgewinn des Tourismus sorgten aber die Kanadier selber. Der Inlandstourismus stieg um fast 7 Prozent. Zu verdanken ist das der Tatsache, dass die Kanadier inzwischen nicht nur Produkte aus den USA meiden, sondern auch die Vereinigten Staaten weitestgehend von der Liste der Urlaubsziele gestrichen haben.

In der Tourismusstatistik der USA macht sich dieser Aufschwung negativ bemerkbar.

Advent, Advent…

Foto: Tirol Werbung

Wie im Reiseradio-Kommentar schon erwähnt: Die Advents- und Weihnachtsmarktsaison beginnt bzw. wurde in bestimmten Städten und Regionen bereits gestartet. Trotz aller offener Fragen, wird es auch in den Reisradio-News ein paar Tipps in Sachen vorweihnachtlicher Freizeitgestaltung geben.

Erzgebirge: Bimmelbahn und Lichterglanz

Am ersten Adventswochenende lädt das Osterzgebirge wieder zum Besuch von Deutschlands längstem Weihnachtsmarkt ein. Am 29. und 30. November findet entlang der Weißeritztalbahn das Programm „Bimmelbahn und Lichterglanz“ statt.

Bimmelbahn und Lichterglanz im Erzgebirge – Foto: Lars Neumann / TVE

Viele Stationen entlang Deutschlands dienstältester Schmalspurbahn, die täglich zwischen Freital-Hainsberg und Kurort Kipsdorf unter Dampf steht, werden zu Themen-Bahnhöfen. In Dippoldiswalde zieht sich eine ganze Weihnachtsmeile vom Bahnhof bis hin zum Lohgerbermuseum. Ein kleiner Markt erwartet die Besucher auch im Bahnhof Kipsdorf. Dort können sich Kinder schminken lassen und basteln. Im Außenbereich wird es nach Lagerfeuer, Stockbrot, Glühwein und Gegrilltem duften. In Ulberndorf können große und kleine Besucher ihr eigenes kleines Weihnachtsgebäck aus Kartoffelteig herstellen und kreative Weihnachtspostkarten gestalten.

Ines Hanisch-Lupaschko, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Erzgebirge sagt:

Wir verknüpfen die zauberhafte erzgebirgische Weihnachtstradition mit der historischen Bahn. Bei der Vielzahl der Angebote können die Fahrgäste je nach Lust und Laune entscheiden, wo sie aussteigen und das Programm genießen oder ob sie manche Bratwurst gleich mit einer Wanderung von einer Station zur nächsten ablaufen.

Für das Projekt ziehen neben dem TVE die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), die Städte und Gemeinden sowie viele engagierte Vereine und Partner entlang der Strecke an einem Strang.

Zu „Bimmelbahn und Lichterglanz“ kostet die Tageskarte für die gesamte Strecke der Weißeritztalbahn 33 Euro pro Person.

Die Dampflok der Weißeritztalbahn am Bahnhof in Kipsdorf – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Lichterglanz und mehr am Bodensee

Festliche Momente auf dem Weihnachtsmarkt am See, WinterSeeLeuchten, rund 170 zauberhafte Hütten und regionale Produkte aus der Vierländerregion Bodensee. Das ist der Einladungs-Teaser.

Weihnachtsmarkt am See – Foto: mtk / Dagmar Schwelle

Vom Konstanzer Stadtgarten über den Hafen bis auf die Marktstätte erstreckt sich der größte Weihnachtsmarkt am Bodensee mit seinem romantischen Lichtermeer und lädt vom 27. November bis 23. Dezember zum gemütlichen Flanieren und Genießen ein.

Der Konstanzer Weihnachtsmarkt, mit seiner spektakulären Lage direkt am Wasser, bietet Einheimischen wie Gästen duftende Leckereien, traditionelle Weihnachtsmusik, ein weihnachtliches Spielareal für Kinder und garantiert über 100.000 Geschenkideen.

Der Christmas Garden auf der „Blumeninsel Mainau“ rundet das Angebot mit einem funkelnden Lichtermeer ab.    

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