Inland
Gutscheinlösung rückt näher
Jetzt prescht auch die TUI nach vorn. Deutschland-Boss Marek Andryszak plädiert für die Ausgabe von Reisegutscheinen, statt Rückerstattung. Das Modell, das bereits in Belgien, den Niederlanden und Frankreich praktiziert wird, könne die Liquidität insbesondere der Reisebüros erhalten, so Andryszak. Immerhin haben sowohl TUI als auch DER-Touristik die Rückforderung von bereits gezahlten Reisebüroprovisionen gestoppt.
Verbraucherschützer wehren sich gegen die Gutscheinlösung, da damit erkämpfte Verbraucherrechte zurückgenommen würden. Der Kunde müsse zumindest die Wahl zwischen Gutschein und Rückerstattung haben.
Offen in der Diskussion, um Gutscheinlösung oder nicht, ist vor allem aber die Absicherung der Gutscheine im Fall von doch eintretenden Insolvenzen. Die Vorschläge schwanken dabei zwischen der staatlichen Absicherung auf der einen und der Kundengeldabsicherung durch Veranstalter und Airlines auf der anderen. – Letzteres Modell bedarf aber ohnehin einer völligen Neuregelung, bzw. Aufstockung der Versicherungspakete. Die Pleite von Thomas Cook hat anschaulich gemacht, dass die Versicherungssumme, gerade bei großen Veranstaltern, nicht ausreicht.
Buchungsanreiz?
TUI Deutschland hat den Sommer 2021 zur Buchung in den Systemen freigegeben. Über 100 Hotels der TUI-Hotelmarken und -konzepte sowie weitere 10.000 Unterkünfte sind über Reisebüros und auch online buchbar.
Ausland
Südafrika
Die Gespräche zwischen dem Auswärtigen Amt und der Republik Südafrikawaren erfolgreich. Rund 10.000 gestrandete Touristen aus Europa sollen zum Ende der Woche von South African Airways (SAA)ausgeflogen werden.
Hotels und Buchungsportale
Konflikt um Stornoregelungen
Nicht, dass die Geschäftsbedingungen von Portalen wie Booking, Expedia, etc. vorher fair gegenüber von Hotels gewesen wären. Die aktuelle Krise verschärft die Situation jetzt noch einmal. Ein Großteil der Portale zwingt jetzt die Hotels die Beträge für Buchungen, die normalerweise nicht stornoberechtigt gewesen wären (und deshalb einen günstigeren Preis gehabt hätten) zu erstatten. Dass was vermeintlich also kundenfreundlich anmutet, gräbt den kleineren und mittleren Hotels die letzten Finanzreserven ab. Man kann sich gegenwärtig ausrechnen, dass das Ergebnis eine riesige Insolvenzwelle, insbesondere bei inhabergeführten kleineren Häusern nach sich ziehen wird. Die Lehre für die Zukunft kann also nur sein, direkt bei den Hotels zu buchen. Der Erfahrungswert hat ohnehin gezeigt, dass die günstigsten Preise ohnehin meist direkt bei den Unterkunftsbetrieben zu bekommen sind.
DJH gefährdet?
Das Deutsche Jugendherbergswerk sieht die Zukunft seiner Jugendherbergen aufgrund Corona-Pandemie stark gefährdet. DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz erklärte heute:
„In den vergangenen Tagen wurden nahezu alle rund 450 Jugendherbergen der 14 DJH-Landesverbände geschlossen und es ist absolut nicht absehbar, wann sie wieder öffnen können. Der damit einhergehende Einbruch der Reservierungen, vor allem mit Blick auf die ausfallenden Klassenfahrten sowie die anstehende Ferien- und Urlaubszeit, bedeutet für das DJH eine existenzbedrohende Krise, wie sie der Verband in seiner bewegten Geschichte noch nie erlebt hat“.
Luftfahrt
Die südkoreanische Asiana hat ihre Verbindung zwischen Seoul und Frankfurt bis zum 7. April eingestellt. Danach soll die Route dreimal pro Woche wiederaufgenommen werden.
Kreuzfahrt
Keine Einlaufgenehmigung nach Port Everglades
Die MS Zaandam ist auf dem Weg nach Fort Lauderdale (USA). Dort haben sich inzwischen sowohl der Bürgermeister als auch der Gouverneur des Bundesstaats Florida gegen eine Anlandung ausgesprochen. Die Fortsetzung der Irrfahrt des Kreuzfahrtschiffs der Holland-America-Line droht. Ab Bord befinden sich rund 200 vermutlich Covid-19 Erkrankte. 4 Personen sind verstorben.
Weitere Reiseabsagen
Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises sagen alle Reisen bis zum 10. Mai ab. Bei Viking Cruises ist man noch strikter. Hier werden Kreuzfahrten wie Flusskreuzfahrten bis Ende Juni abgesagt.
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