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Damit keine falschen Eindrücke entstehen. Der Mann, der da auf dem Titelbild neben mir steht, ist ein Elvis-Double. Einer von über 100 in der Spielerstadt Las Vegas. Aber es drängte sich halt auf… – Denn heute geht es im Reiseradio-Podcast um Elvis Presley, sein Leben, seine Wirkungsstätten, seine Erfolge, seine Niederlagen und seine Kindheit. – Meeting Elvis, eben! – Zum Hören mit Tipps hier im Reiseradio-Magazin zu den Stätten, die eine wichtige Rolle spielten.
Also am besten: ERST MAL HÖREN!
Music Roadtrip Teil 10:
Vor zwei Jahren gemacht, aber so mit Material überschüttet, dass es einfach ein Weile braucht, alles zu bearbeiten und zusammenzufassen. Es ging um Musik: Gospel, Jazz, Blues, Soul, Rock’n-Roll. Wir reden überwiegend von schwarzer Musik, mit einer ganz großen Ausnahme: Elvis Presley, die Entdeckung durch einen Mann namens Sam Phillips, dem Gründer und Eigentümer des legendären SUN-Plattenlabels in Memphis. Sam liebte schwarze Musik, insbesondere den Blues, und er suchte einen weißen Musiker mit schwarzer Stimme und schwarzem Musik-Feeling. Fündig wurde er 1954 bei Elvis Presley.
Dieser Roadtrip-Teil setzt sich mit der Rock’n-Roll Legende Elvis auseinander. Der Legende, der man immer und überall begegnet auf dem musikalischen Roadtrip durch den Süden der USA. Wichtig: Elvis darf man nicht nur anschauen, man muss ihn hören. Die komplette Geschichte gibt’s im Podcast!
Graceland
Ich war mir vor zwei Jahren nicht sicher, ob mir angesichts der Freizeitparkausmaße, Graceland wirklich etwas geben könnte. Zudem hatte ich einen Flashback ins Jahr 1994. Da war ich zum ersten Mal hier und in der Erinnerung ist jetzt alles viel größer. Welcome To Graceland! – Erster Stopp: Parkplatz und 10 Dollar ärmer. Was hatte ich gelesen? Graceland sei der bekannteste Wallfahrtsort der USA und ich möchte, hoffentlich ungestraft, hinzufügen, auch der am meisten überschätzte. Trotzdem kommt niemand an diesem Ort vorbei, verpasst aber Wichtiges, wenn er andere Örtlichkeit aus dem Leben von Elvis Presley ignoriert. Nichtsdestotrotz beginnen wir mal dort, wo die Meisten starten: Graceland, 3764 Elvis Presley Boulevard, Memphis.
Eins ist von Anfang an klar. Das ist Big Business, das ganze große Geschäft, mit den Besuchern und Fans aus aller Welt. Graceland ist als Gelddruckmaschine konzipiert. Als echter Fan nimmt das in Kauf, soll ja schließlich unvergesslich werden.
Graceland ist gestartet als Wallfahrtsort für die Elvis-Fans weltweit, die wissen wollten, wie ihr Star gelebt hat. Das steht auch immer noch im Mittelpunkt. Gäbe es nur das Wohnhaus, Mansion genannt, wäre der Ausflug in die Welt des King of Rock’n-Roll ziemlich schnell zu Ende. Der Andrang war in den letzen Jahren so groß, dass dort alles schnell und effizient gestaltet wurde. Bei Hochbetrieb braucht man unterm Strich eine knappe Dreiviertelstunde für die Besichtigung, inklusive Meditationsgarten und Elvis Grab. Der Erlebnisfaktor musste also zwangsläufig wachsen. Heute erwartet die Besucher die “Elvis-World” auf der anderen Seite des Elvis Presley Boulevards. Das sieht von außen wie eine große Messehalle aus. Immerhin, es sind 18.580 Quadratmeter Ausstellungfläche mit gleichzeitig 14 Ausstellungen.
Man kriegt alles zu sehen und zu hören. Die Biografie, die musikalischen Erfolge, die Anfänge, die Bühnenkleidung, die Autosammlung, die Konzerte, die Fernsehshows und vor allem die insgesamt 27 Spielfilme werden präsentiert. Draußen vor der Tür warten dann noch die zwei Presley-eigenen Flugzeuge. Dazwischen stehen an jeder passenden und unpassenden Ecke Merchandising-Stände und Shops mit CDs, Videos, T-Shirts, Sweat-Shirts, Jacken und meist völlig nutzlosen weiteren Souvenirs.
Die biografisch geprägten Ausstellungen sind gut gemacht, eindrücklich und mit großflächigen Fotos versehen. Wer mehr wissen will, muss sich schon ausführlich mit dem “King” beschäftigen. Das geht, wird aber meist nicht genutzt. Eindrücklich für alle deutschen Besucher ist sicher die Ausstellung “Private Presley” über Elvis Militärzeit in Deutschland, genau in Friedberg und dem benachbarten Bad Nauheim.
Graceland – Infos:
Es gilt, im Gegensatz zu vielen anderen Stellen in den USA auf dem gesamten Gelände Maskenpflicht für Angestellte wie Besucher. Am Eingang wird eine Temperaturmessung vorgenommen und jedem, dessen Körpertemperatur 100,4 Grad Fahrenheit oder 38 Grad Celsius übersteigt, wird der Eintritt verweigert. Weitere Maßnahmen: Hand-Desinfektionsstationen, reduzierte Passagierzahlen beim Bustransport in Richtung Herrenhaus und ständige Desinfektionsmaßnahmen. Das Besucherticket soll man tunlichst vorab und online erwerben, so dass der Besuch an der Kasse nicht notwendig ist. Soweit so vorbildlich. Wichtig wie immer in den USA: Mit dem Erwerb des Tickets erklärt man, dass der Besuch auf eigene Gefahr und Verantwortung stattfindet. Die Ticketpreise liegen, je nach Tour, zwischen 73 und 184 Dollar.
Adresse:
3734 Elvis Presley Boulevard, Memphis, TN 38116
Info: Graceland
Nur Graceland? – Ein No Go
Wer mehr über den Rock’n-Roll Star wissen möchte, der ist, bei aller Vielfältigkeit von Graceland, dringend darauf angewiesen, die wirkllich wichtigen Stellen seines beruflichen Lebens zu besuchen. Das hab ich während des umfänglichen Roadtrips genutzt.
Tupelo – Elvis Birthplace
Tupelo ist ein Kleinstädtchen in Mississippi, rund drei Fahrstunden mit dem Auto entfernt und gibt einen Eindruck von Elvis’ Kindheit. Geboren wurde er in einer kleinen Hütte am 8. Junuar 1935 in ärmsten Verhältnissen. Großgeworden ist er als Weißer in einem schwarzen, sehr armen Stadtviertel von East-Tupelo.
Dort gibt es eine eindrückliche Gedenkstätte, mit dem Geburtshaus, das noch an der Originalstelle steht. Dazugekommen sind ein Skulpturengarten, und ein Besucherzentrum, eine Kapelle, die auf Elvis Wunsch gebaut wurde und wo der geneigte Fan beten soll und sogar heiraten kann. “Umgezogen” wurde die kleine “Baptist Church” in der Klein-Elvis seine ersten musikalischen Auftritte hatte. – In Tupelo ist es, im Gegensatz zu Graceland, ruhiger, besinnlicher und damit auch eindrücklicher.
Tupelo Infos
Elvis Presleys Geburtsort:
306 Elvis PresleyDrive, Tupelo, MS
Infos: Elvis Birthplace
In Tupelo gibt es zudem noch eine zweite “Wallfahrtstätte”, die aber als stinknormale Mischung aus Baumarkt, Eisenwaren- und Haushaltswarenhandlung daherkommt. Im Laden der “Tupelo Hardware Company” bekam Elvis seine erste Gitarre als Geburtstagsgeschenk. Der Laden, sagen Einheimische, habe sich seit Elvis Kindheit, äußerlich kaum verändert. Die Gitarren kann man dort immer noch kaufen, ergänzt durch einige, bezahlbare! T-Shirts und Bücher. Wer als Tourist bei Hochbetrieb kommt, bekommt allenfalls die “Elvis Ecke” gezeigt. Der Verkauf muss weitergehen.
Tupelo Hardware Company:
114 Main Street, Tupelo, MS
Info: Tupelo Hardware
Elvis Entdeckung & musikalische Anfänge
Diese Adresse ist legendär und liegt zudem fast um die Ecke von Graceland. Die Rede ist vom SUN-Studio im Zentrum von Memphis. Hierzu gibt es schon eine Roadtrip-Geschichte mit Podcast. Kann man HIER! aufrufen. Der Besuch lohnt sich für alle Rock’n-Roll Fans auch über Elvis hinaus.
Sam Phillips nahm Elvis unter Vertrag, verkaufte Vertrag und aufgehenden Stern aber schon eineinhalb Jahre später an den Musikonzern RCA. Deshalb habe ich mich natürlich auch in den RCA-Studios umgesehen und gehört.
Sun Studio
706 Union Avenue, Memphis, TN
Info: Sun – Studio
Nashville – RCA Studio B
RCA hatte dieses Studio extra für Elvis bauen lassen. 1957 ging es in Betrieb. Presley hat in diesem Studio über 230 Songs aufgenommen und damit die Investition in ihn mehrfach eingespielt. Die Baukosten waren übrigens genauso hoch, wie der Vertrag für Elvis: 35.000 Dollar. Musikproduzent Aubrey Preston erzählt im Podcast vom Studio und von dessen Aufstieg und Niedergang. RCA stellte seinen Produktionsbetrieb dort übrigens am 17. August 1977 ein. Elvis starb einen Tag davor.
Auch heute noch kann man dort produzieren. Sein Geld macht “Studio B” heute allerings mit Führungen für alle Elvis-Fans, die sehen möchten, wo ihre Lieblingshits entstanden sind. Buchen kann man eine Tour in der “Country Music Hall of Fame in der Innenstadt. Mit Shuttlebussen geht es dann stündlich zum Studio, das, natürlich an der Music-Row in Nashville zuhause ist.
Die Liste der dort produzierten Elvis-Songs ist lang und es ist schon eindrücklich in dem Aufnahmeraum zu stehen, in dem Elvis und seine Musiker gearbeitet haben.
RCA Studio B Infos:
1611 Roy Acuff Place, Nashville, TN
Infos: Studio B
Führungen sind wegen Corona zurzeit ausgesetzt und beginnen aber am 10. September wieder.
Hinweis:
Mir ist bewusst, dass es aktuell keine Reisemöglichkeiten in die USA gibt. Dieser Magazinteil dient der Information, wenn wieder Reisen möglich sind. Ansonsten empfehlen wir den Podcast. Da geht es um Elvis, um seine Person und seine musikalische Karriere. Hören geht auch ganz ohne Reise an die von mir besuchten Orte.
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