Hotelübernachtung für Verwandtenbesuche über Weihnachten?
Bei dieser Frage prallt aktuell die Meinung des Kanzleramts, dies nicht zu gestatten, auf angestrebte Sonderreglungen der Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin. Dort überlegt man, Hotelübernachtungen für Verwandtenbesuche zuzulassen. Eine Sonderregelung könnte solche Besuche nicht unter der Begrifflichkeit „touristische Reise“ laufen lassen. Ob dies eine Realisierungschance hat, ist noch nicht klar. Im Kanzleramt sperrt man sich, weil solche Sonderregeln nicht kontrollierbar seien.
Bye-Bye Storno?
Sorgt die Pandemie für das Ende von Storno-Gebühren? Um Buchungsanreize zu bieten hat ein Großteil der deutschen Reiseveranstalter den Verzicht auf Stornogebühren bis kurz vor der Reise zurzeit eingestellt. Die Frage, die Verbraucherschützer und Kunden umtreibt lautet jetzt: Wird es dabei auch nach dem Ende von Pandemie und Tourismuskrise bleiben?
Die Antwort ist eigentlich klar und trotzdem nicht so einfach zu beantworten. Was aktuell ein Buchungsanreiz von Veranstaltern ist, könnte dann künftig ein erhöhtes Risiko für Anbieter darstellen, denn letztlich geht es beim Storno immer um wirtschaftliche Absicherung. Das wiederum heißt: Im Moment ist der Stornoverzicht ein Verkaufsargument in der Hoffnung, dass sich die Zahl der Reiserücktritte in Grenzen hält. Künftig wird es wieder darum gehen die Kundenbuchungen abzusichern, sprich ein willkürliches Abspringen zu verhindern.
Prof. Martin Lohmann vom NIT Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa hat dazu geforscht und kommt zu dem Schluss, dass es bei der derzeitig, großzügigen Regelung weder bleiben wird noch bleiben kann. Die Stornogebühren sorgten unter normalen Umständen für die wirtschaftliche Sicherheit. Nur so könnten Pauschalreisen finanziell geplant werden, ohne finanziellen Schiffbruch zu erleiden. Auf der anderen Seite hat ein Gewöhnungseffekt eingesetzt. Kunden möchten selbstredend nicht auf diese Möglichkeit verzichten. Nach Meinung des Tourismusforschers, könnte die Stornoabsicherung künftig in die Pauschalreisepreise einkalkuliert werden. Dann würden Reisen generell teurer. Alternativ dazu wäre es auch möglich, wie bei Flug- oder Hotels, mit unterschiedlichen Tarifen auf den Markt zu gehen. Umbuchungs- oder Stornierungsmöglichkeiten fielen dann in höhere Tarifklassen und wären teurer als Tarife, die nicht stornierbar sind. So bestünde theoretisch zumindest die Wahl. In der Praxis liefe dies vermutlich wieder auf eine hohe Anzahl von Kunden hinaus, die den günstigen Preis buchten, damit aber wieder den bisherigen Stornierungsregeln unterlägen.
Eine solche Regel müsste dann aber auch im Pauschalreiserecht verankert werden, um das bisherige Verbraucherrecht auf Stornierung im Krisenfall und bei Reisewarnung auch für die Günstigtarife abzusichern.
Ende der Bahn-Corona-Kulanz
Zumindest die extrem günstigen Tickets sind seit 1. November davon betroffen. Bisher war die Deutsche Bahn entgegenkommend und hat früh gebuchte Tickets im Fall von Lockdowns in Form von Gutscheinen erstattet. Nach der Aufforderung im November möglichst keine Reisen mehr zu unternehmen schauten zumindest die Inhaber von Super-Sparpreis-Tickets in die Röhre. Der Protest war groß, die Bahn will aber bei dieser Regel bleiben. Das Tourismusportal „Reise vor9“ zitiert heute eine Bahnsprecherin, die auf Reise vor 9 Anfrage sagte:
„Super-Sparpreis-Tickets sind leider von der Stornierung ausgeschlossen. Darauf weisen wir im Buchungsprozess explizit hin und gehen davon aus, dass sich unsere Kunden bewusst dafür entscheiden, auf die Stornierbarkeit zugunsten eines günstigen Preises zu verzichten“
Dieses aktuelle Beispiel zeigt ebenfalls in welche Richtung die finanzielle Abwicklung von gebuchten Reisen oder Tickets gehen wird. (siehe oben!)
Zudem bietet die Bahn ein neues Abstandskonzept und die Erhöhung der zur Verfügung stehenden Sitzplätze an. Bahnreisende können ab heute nur noch einen Sitzplatz pro Doppelsitz reservieren. Der Nachbarplatz sei dann für eine weitere Reservierung gesperrt. Nur noch 60 Prozent der Plätze pro Zug sind dann noch reservierbar. Für gemeinsam Reisende will man in Extra-Bereichen nebeneinanderliegende Sitzplätze zur Reservierung anbieten. – Die Diskussion mit Fahrgästen, die nicht reserviert haben, um den freien Nachbarsitz kann man aber den Bahnreisenden nicht ersparen. Dazu gibt es keine Auskünfte.
Das Fahrplanangebot soll in der Vorweihnachtszeit um etwa 10 Prozent aufgestockt werden. Fernzüge hätten zudem ohnehin nur eine Auslastung von etwa 20 bis 25 Prozent, argumentiert man bei der Bahn.
Ski-Streit geht weiter
Die Fronten verhärten sich. Italien, Frankreich und Deutschland wollen, zumindest über die Weihnachtsfeiertage eine Öffnung des Wintersportbetriebs verhindern. Österreich und die Schweiz sehen dies anders. Die Schweizer treten selbstbewusst auf und sagen: Alles sicher! – Österreich sieht den Vorschlag als Angriff auf die staatliche Autonomie und will nicht mitmachen.
Verbieten können weder die EU noch die Nachbarländer. Das wiederum könnte bedeuten, dass das Weihnachtsgeschäft in den österreichischen und schweizer Alpen regulär angeboten wird. Da beide Länder als Risikogebiete gekennzeichnet sind, müssten sich Skiurlauber nach Rückkehr den üblichen Quarantänemaßnahmen und Tests unterziehen. Nach einer ersten Stellungnahme des bayerischen Ministerpräsidenten könnte die Quarantäneregel eventuell auch bei Tagestouren in Richtung Österreich oder Schweiz greifen.
Indien bleibt dicht
Das Verbot internationaler Passagierflüge wurde von der indischen Luftfahrtbehörde von Ende November bis zum Jahresende 2020 verlängert. Sondergenehmigungen würden aber nach wie vor entgegengenommen und bearbeitet. Dies sei hauptsächlich von der Herkunft des Fluges abhängig.
USA – Einreise?
Unbestätigten Meldungen zufolge, denkt man inzwischen in Washington wieder über eine Öffnung der Grenzen für die Länder des Schengen-Raums nach. Hauptgrund wäre dabei sicher der immer mehr ins Trudeln kommende Luftverkehr, der insbesondere den US-Airlines wirtschaftlich zusetzt. Wann und unter welchen künftigen Einreisebedingungen eine Grenzöffnung erfolgen könnte ist nicht bekannt. Die Nachrichtenagentur Reuters bestätigte Äußerungen von Regierungsbeamten, die allerdings wohl nicht sicher sind, dass der noch amtierende Präsident einem solchen Vorschlag zustimmt.
Aldiana spendiert: Kostenfreier PCR-Test für Kanaren-Urlaub
Für den am 5. Dezember wieder öffnenden Aldiana-Club auf Fuerteventura bietet der Veranstalter eine besondere Regelung. Gästen, die jetzt ihren Urlaub im Club auf Fuerteventura buchen und im Zeitraum vom 05.12.2020 bis 09.01.2021 dorthin reisen erhalten den vorgeschriebenen PCR-Test für alle Reiseteilnehmer kostenfrei. Nach Erhalt der Buchungsbestätigung müsse spätestens sieben Werktage vor Abflug eine E-Mail mit den persönlichen Daten aller Reiseteilnehmer an den Veranstalter geschickt werden. Alles Weitere übernehme dann das kooperierenden Labor. Die Gäste erhielten ein Test-Kit für die Probenentnahme zuhause, die im Labor Kneißler ausgewertet würden. Die Kosten für den Einzel PCR-Test, in Höhe von 129 Euro pro Person, übernimmt Aldiana.
Der Anbieter will damit eindeutig Kunden locken. Die Einführung zur Vorlage eines negativen PCR-Tests hatte in der letzten Woche zu erheblichen Buchungseinbrüchen beim Zielgebiet Kanarische Inseln geführt.
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