D-RR160 – „Coronahart“: Von Hotels, Restaurants und Feriendörfern

Ferienhausboom - Mittelgebirge holen auf - Foto: Feriendorf-Wasserkuppe

Diesmal geht es um den Quasi-Lockdown im Bereich von Hotels, Ferienwohnungen, Gastronomie und Freizeitaktivitäten.

“Nicht wissen, wie das weitergehen soll”

Im Reiseradio-Tourismustalk haben wir Boris Kjauka zu Gast. Er ist als geschäftsführender Gesellschafter verantwortlich für ein Hotel, das dazugehörige Restaurant, ein Feriendorf mit Wohnungen und jede Menge sportlichen Freizeitspaß auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe in der Rhön.

Höchster hessischer Berg: Die Wasserkuppe in der Rhön – Foto: Feriendorf Wasserkuppe

Das, was im Normalleben als sogenannter „softer Lockdown“ bezeichnet wird, ist für ihn, seinen Mitgesellschafter und ein Team von 120 Mitarbeitern alles andere als „soft“. Im Gegenteil es ist ganz schön hart, was es da auf der Wasserkuppe zu stemmen gilt, weil es nichts zum Arbeiten gibt.

  • Lockdown für Hotelunterkünfte.
  • Das Hotel-Restaurant von „Peterchens Mondfahrt“ geschlossen.
  • Die sportlichen Freizeit-Angebote (Gleitschirmfliegen, Paragliding, im Winter Skiverleih, Skischule, Kite-Surfing-Verleih, Kite-Surfing-Schule auf null gefahren.
Der Blick aus dem Himmel – Foto: Feriendorf-Wasserkuppe

Die 6 Millionen Euro Investition in ein Feriendorf, die im letzten Jahr getätigt wurde, bringt weitere Probleme. Das Feriendorf mit derzeit 14 Ferienhäusern mit 23. Wohneinheiten gilt als Beherbergungsbetrieb und muss geschlossen bleiben. Die Auslastung ging von einem Tag auf den anderen von 90 Prozent auf null. Über die Weihnachtsfeiertage war das Feriendorf ausgebucht, denn das Konzept überzeugt und wurde 2019 mit dem Hessischen Tourismuspreis ausgezeichnet.

Hessischer Tourismuspreis: Feriendorf Team mit Boris Kjauka (ganz links) – Foto: Feriendorf-Wasserkuppe

Kampf gegen Windmühlen

Wir haben mit ihm über die aktuellen Probleme geredet, über das versprochene Novembergeld, das jetzt zu einem Dezembergeld erweitert wurde. Versprochen wurde viel. Finanzielle Hilfe ist bisher nicht angekommen.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Feriendorf erst im Mai in Gänze eröffnet wurde. 75 Prozent Ausgleich eines Projekts, das im letzten Jahr gerade zu einem Viertel fertiggestellt war, sind logischerweise ein Nichts.

Rhön: Land der weiten Fernen. Boris Kjauka mahnt fehlende Weitsicht an.

“Verordnete Perspektivlosigkeit”

Im Reiseradio-Touismus-Talk  geht es auch um seine Forderung nach einer Differenzierung in Sachen Unterkunft. Hotels und Ferienhäuser seien, besonders in seinem Betrieb nicht vergleichbar. Die Häuser des Feriendorfs Wasserkuppe seien, so Boris, streng genommen sogar als Quarantäneort geeignet, da sie völlige Versorgungsunabhängigkeit und den geforderten Abstand böten. Anträge auf Überprüfung einer Betriebserlaubnis wurden bisher immer abgelehnt.

  • Wie begründet er seine Forderung nach Öffnung des Feriendorfs?
  • Wie groß ist sein Vertrauen und das der Kolleginnen und Kollegen im Bereich Hotel, Gastronomie und Ferienunterkünfte in die Vorgaben und verordneten Maßnahmen?
  • Was läuft da seiner Meinung nach gehörig schief?
  • Woran liegt das?
  • Wie schaut er in die nicht planbare Zukunft?
  • Wie geht er mit dem Druck um die Verantwortung für zahlreiche Mitarbeiter*innen um?

Der Reiseradio-Tourismustalk mit Boris Kjauka liefert erstaunliche Einsichten und einen Blick hinter die Kulissen von Betrieben, die unverschuldet in Not geraten, trotzdem eigene Ideen entwickeln und diese dann nicht umsetzen dürfen.

Innenansicht: Feriendorf Wasserkuppe

Die Corona-Folgen

Corona wird nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche Schäden verursachen. Wie sagt Boris Kjauka im Gespräch so richtig:

Es nutzt wenig, wenn wir in einigen Wochen oder Monaten gesund in die Insolvenz gehen


Zum Vormerken, wenn wieder etwas geht:

Information:

www.feriendorf-wasserkuppe.de

www.wasserkuppe.com

www.peterchens-mondfahrt.de

Berg der Flieger: Wasserkuppe

 

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