Die Sonne scheint heute Morgen vor dem Bürofenster und so schön, wie der Raureif die Landschaft überzieht, es weht ein kalter Wind. Die Sonne kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir auf ein besch…eidenes Jahr zurückblicken und die Energie schwindet. Das, was allen auf die Nerven geht, bedeutet für viele Branchen schlicht eine wirtschaftliche Katastrophe. Am Freitag hat erneut eine Reisebürokette mit insgesamt 32 Büros in Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen einen Insolvenzantrag gestellt. Der Betrieb läuft zwar weiter, aber das sind keine guten Zeichen für Jahresende.
Derweil streiten sich die Bundesländer darüber, ob Hotels über die Weihnachtsfeiertage für Menschen öffnen dürfen, die ihre Verwandten irgendwo in Deutschland besuchen möchten. Wie immer gibt es keine einheitliche Linie, wie immer wird wohl bis zum Schluss offenbleiben, was nun geht oder auch nicht.
Derweil steigt die Zahl der Hotels, die in Spanien zum Verkauf stehen. Sie liegt bei rund 500.
Das sind die Reiseradio-News von heute:
Österreich verteidigt den Skiwinter
Ganz offensichtlich will man sich den Forderungen nach einer Startverschiebung der Saison auf den 10. Januar nicht beugen. Im Interview mit dem „Spiegel“ sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger:
“Das Virus holt man sich nicht auf der Piste, sondern beim Feiern danach. Deshalb wird es heuer auch kein Après-Ski geben.”
Man darf gespannt sein, wie Österreich genau das realisieren und vor allem auch kontrollieren will. In Skigebieten mit bis 70 verstreuten Hütten dürfte es schwerfallen, ein Feiergebot durchzusetzen. Merke: Après-Ski beginnt meist schon am frühen Nachmittag, hoch oben aufm Berg. Das aber dürfte eine österreichische Tourismusministerin wissen.
Wie schon am Freitag geschrieben, unterliegen Heimkehrer vom Skiurlaub in Österreich und der Schweiz den deutschen Quarantäneregeln zur Einreise aus einem Risikogebiet.
Veränderungen bei Risikogebieten
Von Freitagnachmittag bis heute Morgen gab es wieder einige Veränderungen in der Auflistung des Robert-Koch-Instituts.
In Portugal mussten jetzt die Azoren in die Liste der Risikogebiete aufgenommen werden. Damit sind nur noch Madeira und Porto Santo nicht von der damit einhergehenden Reisewarnung betroffen.
In Griechenland wurde die Region Westgriechenland neu in die Risikogebietsliste aufgenommen. Der Peloponnes gilt seit Freitag nicht mehr als Risikogebiet.
Aus Irland gibt es gute Nachrichten. Die Regionen Midlands, South-West und West sind keine Risikogebiete mehr.
In Estland wurde die Region Tartu neu in der Risikoliste verzeichnet.
Zweckoptimismus in der Kreuzfahrt
In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung von Princess-Cruises heißt es:
Während Corona-bedingt aktuell nur wenige Kreuzfahrtschiffe unterwegs sind, wird bei den Hochsee-Reedereien mit größter Energie am erfolgreichen Restart gearbeitet. So plant Princess Cruises die Wiederaufnahme von Kreuzfahrten für den kommenden April. Bis Ende 2021 stehen immerhin rund 270 Abfahrten zur Auswahl. Ein umfassendes Hygienekonzept soll dafür sorgen, dass Passagiere ebenso sichere wie erholsame Tage an Bord verbringen können. Zudem hat Princess das Programm für 2022 veröffentlicht. Es ist ab 2. Dezember buchbar.
TUI-Cruises hält an seiner Kanaren-Kreuzfahrt mit der „Mein Schiff 6“ über die Weihnachtsfeiertage fest. Die dreiwöchige Kreuzfahrt soll am 17. Dezember planmäßig ab Gran Canaria starten. Für Dezember und Januar sind weitere Kanaren-Cruises mit der „Mein Schiff 2“ im Angebot.
Auch AIDA startet am 5. Dezember mit einer ersten Kanaren-Kreuzfahrt. Nach Diese Cruise, ebenfalls ab Gran Canaria, dauert eine Woche und hat Häfen auf Teneriffa, La Palma, Lanzarote und Fuerteventura auf dem Programm. Weitere Cruises sollen im Januar angeboten werden. Im Einsatz sind die AIDAperla und die AIDAmar.
Optimismus bei Condor
Deutschlands Ferienflieger Condor verlässt Morgen das Schutzschirmverfahren und kündigt neue Fernstrecken an. In die Dominikanische Republik soll’s gehen. Dort will man gleich alle drei großen Airports (Puerto Plata, Punta Cana, Santo Domingo) anfliegen. Die Malediven stehen ebenfalls wieder auf dem Flugplan. Gleichzeitig sollen über Weihnachten die Flugkapazitäten in Richtung Kanarische Inseln erhöht werden.
Die Airline versucht auf der Langstrecke erst einmal einen zaghaften Start. 4 der 16 Langstreckenmaschinen vom Typ Boeing 767-300ER sind zu dem aktuell im Frachtgeschäft unterwegs. Sie wurden bereits vor Monaten zu sogenannten „Prachtern“ umgebaut. Ein Ausbau des Frachtgeschäfts kann sich Condor gut vorstellen und hat bereits zwei weitere Maschinen dafür in Planung.
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