Tschechien & Tirol: Grenze zu
Nachdem die ausländischen Regierungen bereits vorgelegt hatten, zieht jetzt auch die Bundesregierung nach. Tschechien und Tirol in Österreich sind Virus-Mutationsgebiete. Reisende von dort dürfen nur noch in absoluten Ausnahmefällen und mit einem negativen Corona-Test nach Deutschland. Um eine Kontrolle zu gewährleisten gibt es stationäre Grenzkontrollen oder sollen sie im Lauf der nächsten beiden Tage aufgebaut werden. Betroffen davon sind auch zahlreiche tschechische Pflegekräfte, die in Sachsen arbeiten. Für sie soll es Ausnahmen gemacht werden. Ohne Negativ-Test geht aber auch hier nichts. Es soll wohl auch ein Angebot für Berufspendler geben, vorübergehend länger in Deutschland zu bleiben und nicht täglich ein- und auszureisen.
Die Diskussion um Grenzschließungen hat jetzt wieder die politische Landschaft erreicht. Gegenseitige Vorwürfe und parteiinterner Streit beherrschen diese Auseinandersetzung besonders in Bayern und Baden-Württemberg.
Die tschechische Regierung hatte bereits vor Tagen strenge Maßnahmen für drei Landkreise in Grenznähe erlassen. In den Bezirken Cheb (Eger) und Sokolov (Falkenau) sowie Trutnov (Trautenau) dürfen die Bewohner ihre Region nicht mehr verlassen. Einreisen darf ebenfalls niemand.
Auch die Slowakei hat die Einreise aus Österreich und Tschechien verschärft. Ab dem kommenden Montag gilt hier eine Pflichtquarantäne von 14 Tagen. Berufspendler dürfen, nach Vorlage eines Negativtests, weiterhin einreisen.
Großbritannien: Verschärfte Einreise
Das Land verlangt einen negativen Corona-Test bei der Einreise und eine zehntägige Quarantäne. In dieser Zeit müssen zwei weitere Tests absolviert werden. Dafür muss man sich bereits vor der Ankunft auf einem Online-Portal anmelden. Die Kosten für Quarantäne und Tests müssen von den Einreisenden bezahlt werden. Bei Verstoß gegen die Testpflicht drohen Bußgelder von 2.000 britischen Pfund. Bei Nichteinhaltung der Quarantäne sind es 10.000 Pfund. Wer verschweigt, dass er sich vor der Ankunft in einem Virus-Mutationsgebiet aufgehalten hat, muss mit einer Haftstrafe rechnen. Die neuen Regeln treten am nächsten Montag in Kraft.
Air Namibia stellt Betrieb ein
Es zeichnete sich in den letzten Monaten bereits ab. Jetzt sind die finanziellen Probleme so groß geworden, dass der Betrieb mit dem verbliebenen Maschinenpark aus 2 Lang- und sieben Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen eingestellt wurde. Dem Grounding war ein Streit um die finanzielle Lage zwischen der Airline und der Regierung von Namibia vorausgegangen.
Damit hat es den zweiten Staats-Carrier im südlichen Afrika erwischt. South African Airways ist bereits seit fast fünf Monaten am Boden.
Slots bleiben in Europa erhalten
Die Voraussetzung für die Einrichtung deiner Flugverbindung ist zunächst einmal ein sogenannter „Slot“ an den Start- und Landeflughäfen, sowie eine Genehmigung für den Flug zwischen den beiden Orten. Unter normalen Umständen verfällt ein Slot, wenn die Route von der Airline, die ihn besitzt, zu weniger als 80 Prozent genutzt wird. In Zeiten von wenigen Flügen und Streckenreduzierungen gilt nach einer Entscheidung des Europäischen Parlaments ab 28. März erst einmal eine Grenze von 25 Prozent, die dauerhaft nicht unterschritten werden darf. – In der derzeitigen akuten Krise ist die Vorschrift zur „Sloterfüllung“ komplett ausgesetzt. Die konkrete Umsetzung ist dann pure Mathematik. Die neue Regelung ermöglicht es den Fluggesellschaften für die Sommersaison, vorübergehend die Hälfte ihrer Slots zurückgeben zu können. Die verbleibende Hälfte muss dann mit einer Frequenz von 50 Prozent des normalen Flugbetriebs genutzt werden.
Airline-Verbände haben auf die Entscheidung teilweise mit Kritik reagiert. Die neue Regelung sei aufgrund der derzeitigen Pandemie und der davon ausgelösten Flugeinschränkungen unrealistisch. Weitere Lockerungen müssten folgen, so zum Beispiel die Organisation Airlines for Europe (A4E).
Frankfurter Passagierzahlen
Die Krise im Flugverkehr wird deutlich, wenn man sich die Passagierzahlen an großen Airports anschaut. Der Rhein-Main-Flughafen Frankfurt verzeichnet, als größter Airport in Deutschland, für den Januar einen Rückgang der Passagiere von knapp 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur knapp 900 Tausend Passagiere wurden befördert. Die Zahl der Flugbewegungen ging um knapp 64 Prozent zurück.
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