Reiseradio-Kommentar: Nebel ist das Zeichen der Zeit
Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue
Vielleicht auch nur ein Kommentärchen. Denn irgendwie steht man derzeit ja im Nebel. Gleich ob in Palma auf dem Flughafen, gestern. Führte zu Verspätungen. Aber Nebel hat ja auch was. Mann und frau kann wunderbar abtauchen. Vom Nebel verschluckt ist man einfach mal weg. Das äußert sich heutzutage gerne darin, dass man in Verhandlungen erst mal gar nicht reagiert, wenn das Gegenüber etwas wissen will. Endet meist in Chaos kurz vor Fertigstellung.
In der Politik ist dann auch gerne mal, verzeiht mir den militärischen Ausdruck, von Nebelkerzen die Rede. Behauptung aufstellen, gleich ob sachlich richtig oder falsch und dann abtauchen. Sorgt für Null-Fortschritt und zeigt eher Ratlosigkeit, die – natürlich – Andere ausbaden.
Tourismusnebel
Der Nebel mündet auch in moderne touristische Ideen. Nebensaison beleben ist gut, aber wenn’s draußen nebelt, dann stößt man schnell an die Grenzen des Planbaren. Sei denn, man hat sich vorher Gedanken gemacht. Glücklicherweise ist das so in vielen touristischen Regionen. Heißt aber auch: Nur wenn man zusammenarbeitet, schnell und offen kommuniziert, kommt auch das gewünschte Ziel ans Tageslicht. Viele Destinationen hätten gerne ganzjährig Gäste und Urlauber.
Ob dabei immer die gemeinsame Rechnung aufgemacht wird, steht oft in den Sternen. Schauen wir heute und auch mit dem noch in dieser Woche erscheinenden Podcast über Nebensaison-Urlaub auf der Insel Usedom, also auf gute Beispiele. Denn – um noch einen Sponti-Spruch zu benutzen: “Das ist machbar, Frau und Herr Nachbar”. Voraussetzung ist aber, gut zu planen, an einem Strang zu ziehen und nicht im Nebel abzutauchen. Gerade in dieser Zeit nicht ganz einfach.
Versprechungen allein…
…macht die Kundschaft nicht fröhlich. In diesem Zwiespalt befindet sich derzeit die Deutsche Bahn. Eigentlich sollte ja auch klar sein, dass der sicher beherzte Schritt in der Personalpolitik auf Managementebene nicht sofort alle Probleme löst. Von daher ist die neue Bahnchefin Evelyn Palla sicher nicht zu beneiden, aber vermutlich wusste sich auch vorher schon, dass die Probleme nicht durch ihren Auftritt verschwinden. Dementsprechend war auch im November jeder zweite Fernzug zu spät.
Evelyn Palla, Vorstandsvorsitzende der DB – Foto: Deutsche Bahn AG / dpa – Christoph Soeder
Rund um Weihnachten und Jahreswechsel hat die Bahn viel versprochen. Rund um die Feiertage sollen manche Baustellen ruhen und den Weg für mehr Pünktlichkeit frei machen. Züge sollen verlängert werden, Zusatzzüge an den Hauptreisetage eingesetzt werden. Mehr Qualität, auch im Zug wird versprochen. Auch die Themen Sauberkeit und Sicherheit sind angestoßen worden. Nun bleibt die Frage, wie die Reiserealität rund um Weihnachten 2025 aussehen wird. Daran wird sicher auch die Bahnchefin gemessen werden, wohlwissend, dass sie persönlich nicht daran schuld ist.
FRA-Terminal 3
Es wird pünktlich eröffnet. Davon war das Fraport-Management schon vor fast zwei Jahren ausgegangen. Die Zeitrechnung konnte tatsächlich eingehalten werden.
Zukunftsmusik Terminal 3 – Visualisierung: FRAPORT AG
Am 22. April wird das neue Terminal 3 in Betrieb gehen. Maximal 25 Millionen Passagiere könnten dort künftig abgefertigt werden. Zunächst werden es aber „nur“ maximal 19 Millionen sein. Fliegen ist also offensichtlich doch nicht so unrentabel, wie es die Branche dem geneigten Bürger unterjubeln möchte.
Zunächst wird es aber ohnehin meist ein Terminalwechsel sein. Wenn „3“ in Betrieb gegangen ist, soll anschließend Terminal 2 grundsaniert werden.
Wichtigste Servicesäule von Terminal 3 wird ohnehin die Skyline-Bahn sein, die den Transport von und zu den beiden Terminals auf der anderen Airport Seite bewältigen soll. Eine dafür neu gebaute Bahn soll künftig dafür sorgen, dass die Fahrzeit wischen 1 und 3 nur 8 Minuten beträgt.
Immerhin ist bau- und feuerpolizeilich alles abgenommen und genehmigt (Grüße nach BER) und im Januar wird der Testbetrieb beginnen. Drücken wir die Daumen, dass nichts schiefläuft.
Sauerland am Start
In der „Ferienwelt Winterberg mit Hallenberg“ hat die Wintersaison begonnen. Bereits seit dem 28. November läuft der Skibetrieb. Mit 16 geöffneten Liften startete die größte Wintersport-Destination nördlich der Alpen erfolgreich in die neue Saison.
Die kommenden Monate versprechen ein facettenreiches Programm aus sportlichen Highlights, gemütlichen Wintererlebnissen und internationalen Großveranstaltungen. Bis Anfang April 2026 erwartet Gäste ein vielseitiges Angebot, das kaum Wünsche offenlässt.
Winterdorf als stimmungsvolle Kulisse
Winterdorf lädt ein – Foto: WTW
Ein besonderes Highlight soll dabei das traditionelle Winterberger Winterdorf sein, das vom 12. Dezember bis 6. Januar das Ortszentrum in eine besinnliche Winterlandschaft verwandelt. Die offizielle Eröffnung findet am 13. Dezember um 17 Uhr in Anwesenheit des Winterberger Bürgermeisters statt. Zwischen festlich geschmückten Holzhütten, dampfenden Glühweinständen und lokalen Handwerkskunstständen können Gäste die vorweihnachtliche und winterliche Atmosphäre des Sauerlandes hautnah erleben. Live-Musik, kulinarische Spezialitäten und winterlichen Aktivitäten werden für ein abwechslungsreiches Programm sorgen.
Weltcup-Sport
Sportliche Höhepunkte liefert einmal mehr die Veltins-Eisarena. Direkt zu Jahresbeginn, vom 2. bis 4. Januar 2026, gastiert der IBSF Bob & Skeleton-Weltcup in Winterberg und bringt die weltbesten Athleten auf die anspruchsvolle Eisbahn. Die Rennen in den Disziplinen Herren- und Damen-Skeleton, Monobob sowie Zweier- und Viererbob versprechen atemberaubende Momente und Zeitmessungen im Hundertstelsekunden-Bereich.
FIS-Snowboard Weltcup in Winterberg – Foto: Stefan Peters / WTW
Weitere Highlights werden folgen, wie der VISA FIS Snowboard Alpine Weltcup im März 2026
Das Herzstück der winterlichen Ferienwelt bilden die weitläufigen Skigebiete der Region. Von leichten Familienabfahrten bis zu anspruchsvollen Steilhängen finden Skifahrer und Snowboarder vom Anfänger bis zum Profi ideale Bedingungen. Mit dem neuen Ticketsystem der Skiwelt Winterberg wurde der Zugang zu den Pisten noch komfortabler gestaltet und ermöglicht flexiblere Buchungsoptionen für alle Gäste in allen Skigebieten. Tägliche Betriebszeiten von 9 bis 16.30 Uhr sowie Flutlicht-Angebote in den Abendstunden bieten Zeit für ausgedehnte Pistenerlebnisse.
Rheinland-Pfalz: Tourismuspreis 25
Privathotel
Als „Gastgeber des Jahres“ wurde das Privat-Hotel Villa Aurora in Bad Neuenahr-Ahrweiler ausgezeichnet. Die Jury begründete die Auszeichnung so:
Das Hotel steht für starke Resilienz, Heimatliebe und Unternehmergeist – mit einer klaren Ausrichtung auf die Zukunft und einer tiefen Verbundenheit mit der Region. In vierter Generation geführt, verbindet es gelebte Tradition mit modernem Komfort und Nachhaltigkeit. Besonders bewundernswert ist, mit welchem Durchhaltevermögen die Familie nach der Flutkatastrophe von 2021 ein neues Kapitel aufgeschlagen hat.
Familienteam der Villa Autora – Foto: RPT
Ahrtal-Projekt
Ebenfalls im Ahrtal beheimatet ist der Preisträger „Projekt des Jahres“. Ausgezeichnet wurde der „Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e. V.“.
Die Jurybegründung:
Das Projekt mit 45 Ahrtaler Restaurants und Weingütern lockt Genussliebhaber – Einheimische wie Touristen- mit besonderen 3-Gänge-Menüs zum attraktiven Preis in das Ahrtal. Es verbindet regionale Produzenten, Genussmomente und Gastfreundschaft zu einer einladenden Erlebniswelt. Außerdem schafft es Sichtbarkeit und fördert das Gastgewerbe in der auslastungsschwachen Jahreszeit von Januar bis März. In einer Region mit starker Vergangenheit setzt man so ein Zeichen für Aufbruch, Vielfalt und genussvolle Erlebnisse.
Touristische Wohn-Innovation
Minimalus – Projekt Tinyhouse in Lahnstein – Foto: RPT
Als Innovation des Jahres wurde die Tiny-House-Siedlung „Minimalus“ in Lahnstein prämiert. Die Begründung sagt:
Minimaler Fußabdruck, maximaler Erlebniswert – mit Design, Naturverbundenheit und bewusstem Lebensstil. Diese Tiny-Häuser und Apartments zeigen, wie reduzierte Architektur mit hohem Komfort und nachhaltiger Bauweise kombiniert werden kann. Dabei hat der Gründer nach dem Vorbild des “Greenbuildings” Wert auf den Einsatz bereits genutzter Baumaterialien gelegt. So entsteht ein Gastgeberformat der Zukunft, das Wohnraum bewusst neu denkt und gleichzeitig Reisenden eine unverwechselbare Auszeit schenkt – ein Zuhause auf Zeit.
Mecklenburg-Vorpommern: Stararchitekt baut
Auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern entsteht in Plüschow in der Nähe der Welterbestadt Wismar ein neues Museum für Fotografie und zeitgenössische Kunst. Initiiert wird das Projekt von Dr. Jens Ehrhardt, dem Sohn des Künstlers Alfred Ehrhardt, und Elke Weicht-Ehrhardt. Alfred Ehrhardt (1901–1984) war einer der bedeutendsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit.
Museum Ehrhardt bei Wismar – Foto: KereArchitecture
Als Maler, Fotograf und Filmemacher prägte Ehrhardt das Kunstverständnis des 20. Jahrhunderts in Deutschland nachhaltig. Das Museum Ehrhardt ist das erste Museumsgebäude, das sein in Berlin ansässiges Architekturbüro in Europa umsetzt. Die Gestaltung des Museums Ehrhardt steht im Einklang mit der Philosophie von Kéré Architecture, eine einfache, aber hochwertige Architektur zu schaffen, die auf regionale Bautechniken Bezug nimmt und lokale Ressourcen nutzt.
Niedersachsen: Wangerooge sucht engagierte Menschen
Als die Ostfriesische Insel Wangerooge im letzten Jahr einen neuen Leuchtturmwärter per Stellenanzeige suchte, war der Rücklauf überwältigend. Über 1.100 Bewerbungen gingen ein. Während diese Stelle vergeben ist, hat die Insel jetzt weitere Stellen für die Kurverwaltung zu besetzen und hat dafür eine Fachkräftekampagne gestartet. Gesucht werden unter anderem eine Veranstaltungsleitung, Mitarbeiter im Bereich Kinderanimation oder Physiotherapeuten für die Oase. Der Arbeitsort verspricht Sonne, Strand und Meer satt.
Die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte ist für uns entscheidend, um die Zukunft des Tourismus aktiv zu gestalten und Wangerooge als attraktiven Lebens- und Arbeitsort zu positionieren. In der Kurverwaltung stehen wir vor einem großen Wandel, was die Digitalisierung, die Revitalisierung der Oase und auch die Erschließung neuer Zielgruppen angeht, darum wollen wir Menschen ansprechen, die Lust haben, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam mit uns neue Wege zu gehen.
Wer einen Job auf Wangerooge antritt, bekommt auf alle Fälle einem traumhaften Arbeitsort, mit der Nordsee und dem Strand vor der Tür. Der Wohnraum auf der knapp 5 Quadratkilometer großen Insel ist zwar knapp, aber die Kurverwaltung unterstützt bei der Wohnungssuche.
Als der neue Leuchtturmwärter Daniel Jochheim 2024 seine neue Stelle antrat, gab er gleich ein Versprechen ab:
Ich habe meiner Chefin versprochen, dass ich die nächsten 30 Jahre bleibe.
Das wäre bis zur Rente.
Deutsche Märchenstraße: Winterzeit ist Märchenzeit
Märchenhafte Weihnachtsmärkte, Märchenlesungen und Begegnungen mit echten Märchenfiguren laden entlang der Deutschen Märchenstraße zu Erlebnissen in der Adventszeit ein. Zwischen Main und Meer, von Hanau bis Bremen duftet es nach gebrannten Mandeln.
In Kassel, der Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße, dreht sich dieses Jahr alles um Frau Holle – inklusive Bettenschütteln, Schneegestöber, Märchendorf und fliegendem Weihnachtsmann.
Besonders romantisch wird es in Hanau auf dem Wintergold-Markt am Schlossplatz, Rotkäppchen persönlich kommt zum Schwälmer Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende. Ein verzaubertes Mikrofon als Wunschverstärker hilft in der Rattenfänger-Stadt Hameln, dass Wünsche wahr werden.
Die historische Kulisse rund um Rathaus und Roland (UNESCO-Welterbe), die romantische Beleuchtung und über 170 weihnachtlich geschmückte Stände laden zu einem ausgedehnten Bummel über den Bremer Weihnachtsmarkt ein. Weihnachtliche Konzerte und Weihnachtsausstellungen bieten ein stimmungsvolles Rahmenprogramm. Lebensgroße Märchenfiguren und zahlreiche Tannenbäume verzaubern die Buxtehuder Innenstadt noch bis zum 28. Dezember. Noch mehr märchenhafte Weihnachtsmärkte gibt es hier!
Deutscher Tourismusverband: Haftungsrisiken bei Wanderwegen
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) und der Deutsche Wanderverband (DWV) begrüßen ausdrücklich, dass Bund und Länder im Rahmen der am 4. Dezember 2025 stattgefundenen Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin einen entscheidenden Schritt zur Reduzierung von Haftungsrisiken in Wäldern und anderen öffentlich zugänglichen Erholungsräumen vereinbart haben.
Beide Verbände hatten sich in den vergangenen Wochen intensiv dafür eingesetzt, dass diese Reform endlich umgesetzt wird – und sehen in der nun geplanten gesetzlichen Klarstellung einen längst überfälligen Durchbruch.
Die Anpassungen sollen zu mehr Rechtssicherheit führen, bürokratische Lasten verringern und den Zugang zur Natur weiterhin niedrigschwellig ermöglichen. Aus Sicht der Verbände ist es von zentraler Bedeutung, dass die angekündigten Gesetzesänderungen nun zügig und wie vorgesehen bis spätestens 31. Dezember in Kraft treten.
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