D-RR News 02.08.23 – KI-Kommentar, Steuer, Hilfe, Bratwurst

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Reiseradio-Kommentar: KI fürs Buchen des Urlaubs

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Der erste Veranstalter will damit beginnen und das noch in diesem Monat. Es soll ein Werkzeug sein, das die Komplettbuchung einer Pauschalreise möglich macht. Technologisch ist das, wenn’s funktioniert eine Sensation. Karlheinz Kögel (u.a. Erfinder von Media Control, Last Minute Reisen, L‘tur), Pionier in allen Lebenslagen und Erfinder innovativer Geschäftsbereiche will noch in diesem Monat beim Veranstalter „Eurowings Holidays“ an den Start gehen.

Die Bedürfnisse werden von einem Chatbot abgefragt und gespeichert (die Daten meiner Bedürfnisse und Wünsche) und in 15 bis 60 Minuten wirft mir das Programm fünf Urlaubs-Realitäten aus. Klick, gebucht, bezahlt, perfekt, oder?

Flashback

Vielleicht bin ich inzwischen ja völlig aus der Zeit gefallen, aber hatte nicht genau jene Reisebranche, die sich anschickt dies Realität werden zu lassen, noch vor zwei Jahren und zu Corona-Zeiten für den Erhalt von persönlicher Beratung, individueller Gestaltung, Tipps von Mensch zu Mensch im Reisebüro gekämpft? Hatten nicht in Krisenzeiten, Menschen in Reisebüros und bei Veranstaltern dafür gesorgt, dass hunderttausende gestrandeter Urlauber sicher nach Hause kamen? Wurde nicht gejammert, dass die ganze Branche todkrank sei und nur ein Reisebüro könne, was ein Reisebüro kann?

Buche ich den Urlaub der Zukunft bei einem Chatbot? Bekomme ich alle Informationen digital, werde ich in meinem Urlaubshotel von Robotern eingecheckt? Serviert mir ein Serviceroboter meinen Drink am Pool, den ein Saugroboter jeden Morgen reinigt? Und kann ich im Club meiner Ferienanlage meinen Musikwunsch nicht mehr beim DJ, sondern nur noch per App bestellen? Urlaub ist auch die Erfahrung mit dem Kennenlernen anderer Menschen. Heißt es in ein paar Jahren eventuell: Ich habe bei XY gebucht, die haben die nettesten Chatbots und die serviceorientiertesten Roboter?

Digital ist digital ist digital…

Mal abgesehen davon, was passiert, wenn das System crasht, ich als Urlauber dringende Fragen habe, die mir der Reiseleiter-Chatbot, dann nicht mehr beantwortet, frage ich mich nach dem, was Urlaub für mich ausmacht: Neue Erfahrungen machen, andere Menschen kennenlernen, Kulturen erfahren.

Warum schicken wir künftig nicht unsere Serviceroboter in den digital organisierten Urlaub und erschießen uns einfach? – Das merkt doch keiner mehr.

Moral, welche Moral?

Was treibt die Branche und die Menschen um? Wenn’s funktioniert wird das ein Renner auf dem Weg zu noch mehr Umsatz und noch mehr Rendite. Mensch bleibt perspektivisch auf der Strecke, wirtschaftlich wie psychisch.

Okay ein paar Bosse, werden von ihren Millionengehältern in 8-Sterne Hotels Urlaub machen, nur von Menschen bedient werden und einen regelmäßigen digitalen Detox genießen. Wer hat, der hat. Wer nicht hat…    


Bettensteuer – das Zauberwort ist wieder da

Heißes Eisen – teures Eisen: Bettensteuer – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Anfang des Jahres gab es den Riesenkrach zwischen der Stadt München und dem Land Bayern. Die Landesregierung sagte: Bettensteuer nicht mit uns, die Münchner Stadtverwaltung sah das gegenteilig.

Die Landesregierung siegte. Das Bundesverfassungsgericht entschied im März, dass eine Übernachtungssteuer mit dem Grundgesetz vereinbar sei.

Im Norden hat man das erkannt. In Mecklenburg-Vorpommern wird jetzt nach Greifswald, Schwerin und Wismar jetzt auch Stralsund ein Bettensteuer erheben. Starten wird sie am 1. September. Alle Besucher müssen bezahlen, gleich ob sie in Hotels, Hostels, Pensionen, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen übernachten. Die Höhe liegt bei 5 Prozent des Übernachtungspreises pro Einheit, heißt Zimmer, Wohnung, Haus oder Stellplatz. Bei 100 Euro Übernachtungspreis wären das 5 Euro pro Nacht.

Reiseveranstalter helfen Rhodos

Strand unterhalb von Lindos / Rhodos – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die DER Touristik Foundation e.V. hat eine Spendenaktion für Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen auf Rhodos gestartet.

Zur Unterstützung der Partner vor Ort und auch der betroffenen Bevölkerung, werden die Spenden direkt in die Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen auf der Insel fließen. Jede Spende wird von der DER Touristik verdoppelt. Darüber wird die DER Touristik weitere 50.000 EUR für die Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen auf der zur Verfügung stellen.

DER-Chef Ingo Burmester ruft die Branche zu Spenden auf und betont, dass man als touristische Gemeinschaft zusammenstehen müsse:

Durch diese Aktion können wir Betroffenen der Waldbrände auf Rhodos unsere Unterstützung zukommen lassen. Unser herzlicher Dank gilt den Hilfskräften und auch unseren Partnern auf Rhodos, die mit ihrer Unterstützung maßgeblich dazu beigetragen haben, dass den Betroffenen und unseren Gästen geholfen werden konnte.

Die Waldbrände im Süden von Rhodos haben großen Schaden angerichtet. Tausende Urlauber mussten von der Insel evakuiert werden.

Jamaica online – Einreisen ohne Zettelwirtschaft

Bisher musste in der Regel im Flugzeug auf der Reise nach Jamaica von den Fluggästen ein Einreiseformular ausgefüllt und bei der Einreise vorgelegt werden. Dieser bürokratische Akt soll jetzt digitalisiert werden. Jetzt ist es möglich, die abgefragten Daten bereits vor dem Urlaub online auf dem Portal „EnterJamaica“ einzugeben.

Sonstigen Einreiseverpflichtungen, wie zum Beispiel ein Reisepass, der noch sechs Monate Gültigkeit hat, bleiben. Ein Importverbot gilt zum Beispiel auch für Waffen, tierische Lebensmittelprodukte, illegale Drogen, sowie alle Gegenstände, die gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen verstoßen.

Verboten sind auch die Einfuhr der Landeswährung (Jamaica-Dollar), sowie Kaffee, ausländischer Rum und Streichhölzer.

Thüringen: Bratwurstmuseum

Foto: Martin Kircher / Thueringer Tourismus GmbH

Bis 2019 gab es bereits ein Bratwurstmuseum in Holzhausen im Ilm-Kreis. Jetzt gibt es eine größere, prachtvollere Nachfolge in Mühlhausen. Am 17. August ist die Eröffnung angesetzt.

Auf der Website des Museums holpert es zwar noch kräftig, aber die großen Attraktionen, wie die 26 Meter lange „begehbare Bratwurst“ und die Skulptur des Bratwurstsauriers Tambachia trogallas (=Bratwurstmampfer) sollen pünktlich fertiggestellt sein.

Das Museum ist durch eine Privatinitiative entstanden und erhält keine öffentliche Finanzunterstützung. Das war auch ein Grund dafür, dass die Eröffnung nicht, wie geplant, schon vor zwei Jahren stattfinden konnte.

Am Eröffnungswochenende sollen zahlreiche Veranstaltungen über die Bühne gehen, wie z.B. die Thüringer Grillmeisterschaften.

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