D-RR News 03.01.22 – Zahlen / Gebiete / Risiken / Cruises

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Rüdiger Edelmann

Der Reiseradio-Jahresrückblick-Podcast mag nicht bei allen gut angekommen sein. Letztlich auch, weil so viele Mühen, so wenig gute Ergebnisse zu Tage gebracht haben. Die Erschöpfung durch den Windmühlenkampf ist allen Menschen anzumerken, die jetzt gerade ins Pandemiejahr Nummer 3 starten.

Weniger bemerkt von der Öffentlichkeit kamen neue Hochrisikogebiete hinzu und die „Omikron-Perspektiven“ schwanken zwischen der Hoffnung auf einen milden Krankheitsverlauf und Infektionsexplosionen in unseren Nachbarländern. Bei uns, weiß man das nicht so genau – die Frage nach dem warum wage ich nicht mehr zu stellen. Es ist eindeutig politische Erbmasse. Karl Lauterbach dafür verantwortlich machen zu wollen, wäre unredlich und trotzdem geschieht es. Trotzdem bot der Jahreswechsel diesen natürlichen und trotzdem unlogischen Einschnitt.

Innehalten – Neu denken – Neu starten – das Beste aus den Problemen machen. Wir können es schaffen. Besser geht’s, wenn alle mitmachen und solidarisch dabei mithelfen. Packen wir’s also an. Wir sind noch nicht gescheitert und werden es erst, wenn wir nichts tun oder Unsinniges geschehen lassen. Das ist meine Aufforderung für 2022. Vielleicht wächst dann auch die Zuversicht und die Probleme kommen in den Griff.


Die Zahlen des Tages…

…sind derzeit ungenau bei uns in Deutschland. So ungenau, dass ich sie hier nicht veröffentlichen möchte. Doch die Zahlen kommen wieder. Leider werden sie dann höher sein, als wir bisher vermuten.


Perspektiven 2022?

Viele der Veränderungen im Bereich der Hochrisikogebiete wurden erst kurz vor den Weihnachtsfeiertagen bekanntgegeben. Eine befürchtete Stornowelle ist bisher offensichtlich ausgeblieben. Allerdings schwindet die Hoffnung auf schnelle Normalisierung des Tourismus im Jahr 2022.

Das Magazin „Wirtschaftswoche“ berichtete unmittelbar vor den Feiertagen noch von einem Interview mit Ryanair-Boss Michael O’Leary, der – wie immer – kein Blatt vor den Mund nahm. Er fordert eine weitere Verschärfung der Lebensumstände für nicht geimpfte Personen, wie zum Beispiel ein generelles Flugverbot oder ein Verbot zum Betreten von Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Kernsatz reichte zur Titelschlagzeile:

Wenn Sie persönlich gegen das Impfen sind, weil es sich um eine riesige Verschwörung von Regierung und Pharmaindustrie handelt, respektieren wir natürlich ihr Recht, ein Idiot zu sein.

Eine ähnliche Prognose veröffentlichte „Spiegel-Online“ in einem quasi „Reise-Orakel“ für das gerade begonnene Jahr. Die aufgeführten fünf Thesen lauten schlicht: Der Nachholbedarf sei zwar groß, Reisen bleibe aber schwierig, kompliziert und berge Unsicherheitsfaktoren. Besonders Ungeimpfte müssten mit weiteren Einschränkungen rechnen. Die Reisetrends entsprächen denen von 2021 (Deutschland, Camping, Ferienhaus, Mittelmeer-Badeurlaub), allerdings könnte Urlaub erheblich teurer werden.

Hochrisikogebiete: Das Update

Kurz vor Weihnachten gab es noch die Hochrisikoeinstufungen Finnland, Monaco, Spanien (inklusive Balearen und Kanaren), die USA und Zypern zum ersten Weihnachtsfeiertag. Seit 1. Januar sind Italien, San Marino, Malta und Canada neue Hochrisikogebiete.

Österreich wurde zu Weihnachten von der Hochrisikogebietsliste gestrichen, Mauritius zum Jahresbeginn.

Die Virusvariantengebiete Großbritannien, Südafrika, Namibia, Botswana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik und Simbabwe sollen morgen zum Hochrisikogebiet zurückgestuft werden. Grund dafür ist die Erkenntnis, dass die Zahl der „Omikron-Infektionen“ im eigenen Land so hoch ist, dass diese Einstufung keinen Sinn mehr macht.

Kreuzfahrt-Abbrüche

Die Kreuzfahrtbranche beutelt es erneut. Nach Weihnachten gab es die erste Meldung, vom Reiseabbruch der „Amera“ von Phoenix, die eine Reise in Las Palmas de Gran Canaria beendete und auf direktem Weg, mit einigen verbleibenden Passagieren, Bremerhaven ansteuert.

Aida

(Smbolbild) – Foto: Aida-Cruises

Die „AIDA Nova“ lag, nach Corona-Fällen beim Bordpersonal, in Lissabon fest. Die Stimmung an Bord sei angespannt gewesen, nachdem die portugiesischen Behörden ein Auslaufen des Schiffs verweigerten. Reisehöhepunkte, wie das Silvesterfeuerwerk vor Madeira konnten nicht wahrgenommen werden. Der Kapitän entschied dann gestern die Kreuzfahrt, die in Richtung Madeira und Kanarische Inseln gehen sollte, abzubrechen. Alle Gäste an Bord sollen heute, von Lissabon aus, die Heimreise antreten.

Aida Cruises hat inzwischen bekanntgegeben, für alle Kreuzfahrten in Sachen Landprogramm wieder zum sogenannten „Bubble-Konzept“ (abgesicherte Landausflüge) zurückzukehren. Auch das Unterhaltungs- und Betreuungsprogramm an Bord werde eingeschränkt. Die nächste „AIDA Nova“-Kreuzfahrt könnte frühestens am 15. Januar starten. Bis dahin ist der Betrieb ausgesetzt.

TUI Cruises

Letztlich musste auch TUI Cruises eine Reise der „Mein Schiff 6“ vorzeitig in Dubai beenden und die Folgereise absagen. Zuvor war dem Schiff dein Anlegen in Doha wegen einzelner Corona-Fälle verweigert worden. Alle Gäste können nach Hause reisen. Die Fortsetzung der Reise bis 10. Januar wurde abgesagt. Passagiere, die in Dubai einsteigen wollten, wurden nicht dorthin geflogen. Die Maßnahme sei eine „Vorsichtsmaßnahme und zum Schutz von Gästen und Besatzung“ teilte die Reederei mit. Dies geschah offensichtlich trotz der großen Sicherheitsbemühungen.

An Bord galt die 2G-Regel. Zusätzlich wurden regelmäßige Tests für Passagiere wie Crew durchgeführt.

Port Everglades: In dauerhafter Konkurrenz mit „Port Miami“
Kreuzfahrten bleiben ein Risikogeschäft – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

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