D-RR News 05.01.22 – Flugbilanz / Israel / Kuba / Camping

Abendstimmung in Fort Lauderdale Beach
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Rüdiger Edelmann

Ich bin weder Fachmann in Sachen Kreuzfahrten, noch bin ich Virologe. Das was aber aktuell auf den Meeren und Kreuzfahrtschiffen geschieht, erscheint mir lediglich symptomatisch, für all die Geschehnisse, die wir an Land noch nicht so richtig wahrhaben möchten. Die Infektionsfälle steigen atemberaubend schnell. Andere Länder haben bereits die statistische Bestätigung dafür. Wir noch nicht (auch darüber will ich derzeit lieber nicht diskutieren).

Soll uns nur sagen: Das, was auf Schiffen jetzt wieder stärker auftritt, explodiert an Land genauso und ist damit keine erneute Kreuzfahrtkrise, auch wenn es sich nach Amera, AidaNOVA, Mein Schiff 6 und MSC Grandiosa um eine derzeitige Häufung von Infektionsfällen handelt.

Vergleichbare Zahlen werden uns in nahen Alltagsumfeld ebenso einholen. Ihr Ursprung wird nicht so gut eingrenzbar sein. Letztlich spielt es beim Anstieg in dieser Größenordnung auch kaum noch eine Rolle. Umso wichtiger ist jetzt wieder die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln und natürlich der weitere Ausbau unseres Impfschutzes.



Bilanz des Luftverkehrs

Die Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol hat die Bilanz des Jahres 2021 vorgelegt. Der Einbruch im Luftverkehr ist nach wie vor hoch, trotz der vorübergehenden Erholung im Sommer des letzten Jahres. Die Statistik weist für Deutschland ein Minus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 aus. Damit liegt die Zahl von Starts und Landungen in Europa nur knapp über der Zahl der Flugbewegungen aus dem ersten Corona-Jahr 2020. Die Zahl der Fluggäste sank 2021 um knapp 1,5 Millionen. Die wirtschaftlichen Verluste liegen damit, hochgerechnet, bei 18,5 Milliarden Euro.

Theoretisch erfreulich ist dabei nur das Absinken des Kohlendioxid-Ausstoßes, der sich 2021 damit um 106 Millionen Tonnen reduzierte.

Airbus A319 von Sundair am Airport Kassel – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Streichung der Virusvarianten-Gebiete

Wie beabsichtigt hat das Robert-Koch-Institut gestern alle betroffenen südafrikanischen Länder von der Liste gestrichen. Die Staaten sind jetzt „normale“ Hochrisikogebiete. Dies ist eine theoretische Entwarnung, die sich auch anders formulieren ließe: Der Anteil der Omikron-Virusvariante ist bei uns inzwischen ähnlich hoch, bzw. übersteigt die südafrikanischen Werte. Damit ist die Warnung obsolet geworden. Dies allerdings nur, weil unsere Infektionsbelastung überproportional gestiegen ist.

Israel öffnet wieder

Gegen das Coronavirus geimpfte Touristen dürfen, nach Angabe des israelischen Gesundheitsministeriums, ab 9. Januar wieder einreisen. Die Erlaubnis gilt nur für Einreisende aus Ländern, die kein Hochrisikogebiet der „Kategorie-Rot“ nach israelischer Einstufung sind. Deutschland und Österreich sind in der Liste derzeit mit der Farbe „Orange“ gekennzeichnet. Eine Einreise aus der Schweiz (Kategorie Rot) ist derzeit nicht möglich.

Eine vollständige Impfung bleibt Grundvoraussetzung für die Einreise. Nach israelischer Definition bedeutet dies eine dreifache Impfung vor mindestens 14 Tagen oder ein zweifacher Impfschutz, der nicht länger als sechs Monate zurückliegen darf. Der Nachweis kann mit dem digitalen EU-Zertifikat erbracht werden.

Zusätzlich zum Impfnachweis müssen eine Gesundheitserklärung und ein PCR- oder Antigentest vorgelegt werden. Die Tests dürfen nicht älter als 72 Stunden (PCR) bzw. 24 Stunden (Antigen-Schnelltest) sein. Nach der Ankunft müssen alle Touristen für 24 Stunden (oder bis zum Erhalt eines negativen PCR-Tests) in Quarantäne. Zudem ist eine Einreise nur auf dem Luftweg und über den „Int. Airport Ben Gurion“ in Tel Aviv möglich.

1G+ in Kuba

Oldtimer vor dem Capitol in Havanna –
Fotocredit: oldcarshavana.com – Annie Ehringhaus

Seit heute ist die Einreise auf die Karibikinsel noch einmal verschärft worden. Einreiseberechtigt sind jetzt nur noch Personen, die einen vollständigen Impfnachweis erbringen können. Der Genesenen-Status oder die Vorlage eines negativen PCR-Tests berechtigen jetzt zur Einreise. – Die Pflicht zur Durchführung eines PCR-Tests frühestens 72 Stunden vor Einreise ist jetzt zusätzlich für geimpfte Personen vorgeschrieben.

Schriftliche Zertifikate

Alle Zertifikate müssen in schriftlicher Form vorgelegt werden. Die Verwendung von digitalen Impf-Nachweis-APPS wird nicht akzeptiert. Vorgeschrieben sind (gelber) Impfausweis oder ein entsprechendes internationales Zertifikat.

Ausnahmen

Ausnahmen von dieser Regel gibt es lediglich für kubanische Staatsbürger, die von einer Reise zurückkehren. Diese müssen einen negativen PCR-Test vorlegen, bzw. diesen bei Ankunft machen. Danach ist für diese Personengruppe eine achttägige Isolierung in einem kostenpflichtigen Quarantäne-Hotel vorgeschrieben.

Reisebüros in Sachsen bleiben geschlossen

Dresden: Frauenkirche – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Trotz erheblicher Proteste bleiben Reisebüros im Bundesland Sachsen weiterhin geschlossen. Die Entscheidung beruht auf der sächsischen Corona-Notverordnung, die jetzt bis zum 14. Januar verlängert wurde. Die Regelung gilt bereits seit dem 22. November und sorgte für extremen Unmut bei Betreibern von Reisebüros. Sie sehen sich gegenüber anderen geöffneten Handelsbetrieben im Nachteil. Eine Klage gegen die Verordnung ist vor Gericht gescheitert mit der Begründung, dass ein telefonischer oder online Verkauf von Reisen weiterhin möglich sei.

Campingtrend 2022

Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) fühlt sich mit dem Camper besser geschützt als bei Reisen mit der Bahn oder dem Flugzeug. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstitutes INSA-CONSULERE im Auftrag der ADAC Online Reisevertrieb GmbH.

Camping bleibt 2022 im Trend – Foto: PINCAMP / ADAC

Nicht nur die Anreise, sondern auch den Aufenthalt auf dem Campingplatz empfinden die Befragten als sicherer. Für annährend die Hälfte sprechen die guten Hygienemaßnahmen während des Campingurlaubs, fast 30 Prozent setzt außerdem großes Vertrauen in das verantwortungsvolle Verhalten der Mitcamper.

Rund 63 Prozent der Befragten wollen ihren Campingurlaub in Deutschland verbringen. Danach folgen Reiseziele innerhalb Europas, wie Italien (55 Prozent), Frankreich (49 Prozent) und Schweden (49 Prozent).

Die Fernreisen bekommen aber wieder mehr Zuspruch. Rund jeder Vierte würde gerne Kanada (29 Prozent), die USA (26 Prozent) oder Neuseeland (26 Prozent) mit dem Camper bereisen.

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