Die Zahlen des Tages (RKI)
261,3 (steigend)
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)
42.693
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
91
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
139.313
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Kommentar: “9 Euro – läuft?”
Der Start war offensichtlich gar nicht holprig. Millionen von 9 Euro-Tickets wurden verkauft. Am Mittwoch schien alles normal zu laufen: Es waren eben Pendler unterwegs, die eifrig von Fernsehteams interviewt wurden. Die Mutprobe steht aber erst bevor. Heute ab Nachmittag und insbesondere über die Pfingstfeiertage könnte es in den Regionalzügen anders aussehen. Regionale Verkehrsbetriebe haben sich auf die „Freizeit-Fahrer“ eingestellt. Es sollen längere U-Bahnen und größere Busse fahren. Von DB-Regio hört man derzeit noch wenig. Die Züge fahren halt und ein wichtiger Hinweis kam: Nicht alle Regionalzüge sind Regionalzüge. Das hat was mit der Struktur der Bahn zu tun, denn auch DB-Fernverkehr betreibt einige Regionalbahnen und die dürfen dann nicht benutzt werden. Nachschauen heißt Devise, möglichst vorher.
Letztlich wissen wir aber alle erst am nächsten Dienstag Bescheid. Dann sind die Feiertage rum und die Bilanz steht fest. Wird sie entspannt oder angespannt sein? Wird es Tumulte in übervollen Regio-Zügen gegeben haben oder nicht? Werden IC und ICE-Nutzer im Regionalexpress verdursten oder verhungern (gibt ja keinen Bordservice)? Wird es TV-Bilder geben von biertrinkenden Menschen auf Campingstühlen im RE nach Sylt oder Rügen? Werden Ticketnutzer gestrandet sein, irgendwo zwischen Bahnsteigkante und Bushaltestelle?
Wir werden sehen und hören und dann reden wir weiter. Die ersten Meldungen des Pfingstverkehrs deuten auf, sagen wir es höflich, eine angespannte Situation hin.
Portugal: Corona-Zahlen steigen
Nicht nur bei uns gibt es eine steigende Tendenz. Ein Wert von 261,5 ist noch lange keine Grund von kompletter Entwarnung zu reden. Jetzt gibt es auch Meldungen über steigende Infektionszahlen in Portugal. Schuld ist dort die Omikron-Subvariante BA.5. Sie hat dafür gesorgt, dass die portugiesischen Inzidenzen inzwischen wieder bei 2.014,4 (heute, 3. Juni) liegen. Dies trotz einer Impfquote von 87,2% (vollständig geimpft / 2 Impfungen).
Inzwischen wird auch die Medizin wiederhellhörig. Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebunds, warnt vor Leichtfertigkeit. Die Pandemie sei noch nicht zu Ende, sagte er angesichts der Infektionen in Portugal. Er forderte in diesem Zusammenhang auch die deutsche Gesundheitspolitik auf, sich jetzt Gedanken zu machen, was im Herbst passieren müsse. Auch wenn sich geimpfte Personen infizieren könnten, sei deren Risiko schwer zu erkranken gering.
Das Robert-Koch-Institut spricht von einer derzeit leicht steigenden Zahl der Varianten BA.4 und BA.5 auch bei uns. Immerhin ist es ein Anstieg von 2,7 auf 15,3 Prozent innerhalb von 4 Wochen.
Spanien hebt Corona-Einschränkungen auf
Vor der Hochsaison gibt es die offizielle Aufhebung der letzten Einschränkungen beim Besuch in Spanien. Alle EU-Bürger können seit dem 1. Juni ohne Gesundheitsnachweise in Spanien einreisen. Weder Impfnachweise noch Tests müssen vorgelegt werden, 3G ist Geschichte. Auch ungeimpfte Personen können damit wieder ungehindert einreisen. Die spanischen Behörden begründen die Abschaffung der letzten Maßnahmen mit der hohen Impfquote im Land. Sie liegt bei 86 Prozent (Personen mit zwei Impfungen). Für Besucher außerhalb Europas bleiben die Maßnahmen allerdings bestehen.
Betten knapp? Profi warnt
Bisher wars ja oft umgekehrt. Jetzt warnt Karlheinz Kögel, Chef von HLX-Touristik in Baden-Baden vor Bettenknappheit in beliebten Urlaubsregionen. Flugangebote gibt es derzeit reichlich. Die Airlines wollen und müssen Geld verdienen und werfen reichlich Kapazitäten auf den Markt. Aber wie sieht es mit der Unterkunft aus? Kögel warnt vor Knappheit in der Hochsaison (Juli/August). Offensichtlich wird gut gebucht und Hotels, die derzeit unter Personalknappheit leiden, können nicht alle Kapazitäten anbieten.
Das schreit für den Familienurlauber nach Buchung eines Pauschalpakets, könnten die Veranstalter bald sagen. Bleibt zu hoffen, dass diese dann in der Hochsaison von Überbuchungen verschont bleiben. Das wird dann teuer, imageschädlich und ärgerlich für alle Beteiligten. Besonders betroffen sein könnten die Türkei, Griechenland und unsere Lieblingsinsel Mallorca. Dort werden selbst die Rekordzahlen aus dem Sommer 2019 um ein Vielfaches überschritten.
Wartezeiten unvermeidbar
Wie schon mehrfach berichtet, droht im Sommer 2022 Chaos an deutschen und europäischen Flughäfen. Lange Wartezeiten, ausfallende Flüge und erhebliche Verspätungen sind offensichtlich vorprogrammiert. Der Grund: Zu wenig Personal an allen Stellen.
Es fehlen nicht nur Bodenpersonal bei Check-In, Abfertigung auf Vorfeld und Sicherheitskontrolle, auch die Zahl der Flugbegleiter stößt offensichtlich an ihre Grenzen, da immer mehr Flüge aufgelegt werden. Die Betriebsräte der Flughäfen sprechen von einem zusätzlichen Personalbedarf von mindestens 5.500 Personen.
Winterberg: Urlaub barrierefrei
Die einfache Benutzung von Schwimmbädern oder der Besuch von Hotels und Gastronomie ist für Menschen mit körperlichen Einschränkungen kompliziert. Sie stehen oft vor unüberwindlichen Hürden im Alltag.
Im Mai wurde nun das Winterberger Schwimmbad im „Oversum“ erfolgreich für drei Jahre zertifiziert. Bereits seit dem Frühjahr 2020 ist die Tourist-Information in Winterberg als erster Betrieb „Reisen für Alle“ zertifiziert worden, es folgte das Hotel Brabander. In Kürze sollen auch der Rundweg um den Hillebachsee sowie der Schmantelrundweg jeweils als Produkt zertifiziert werden.
Die Ferienregion Winterberg und Hallenberg im Sauerland arbeitet kontinuierlich daran, die heimische Infrastruktur so barrierefrei wie möglich zu gestalten. Ein Baustein dafür ist die Zertifizierung von Betrieben, Angeboten und Einrichtungen nach dem Kennzeichnungs-System „Reisen für Alle“.
„Reisen für Alle“ ist die bundesweit gültige Kennzeichnung im Bereich Barrierefreiheit, die mit Hilfe des Bundeswirtschaftsministeriums entwickelt wurde und wesentliche Informationen zum barrierefreien Reisen gibt. Dabei werden für die Gäste notwendige Informationen durch ausgebildete „Erheber“ erfasst und mit klaren Qualitätskriterien bewertet. Diese wurden in mehrjähriger Zusammenarbeit und Abstimmung mit Betroffenenverbänden sowie touristischen Akteuren entwickelt. Die detaillierten und geprüften Informationen zur Barrierefreiheit des Angebotes, Betriebs oder Objektes können von den Gästen eingesehen werden und schaffen so mehr Transparenz und Verlässlichkeit.
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