D-RR News 27.05.22 – Flug / Klima / Chaos / Rad

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)

211,2

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

1852

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

2

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

138.781

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Luftverkehr im Auf- und Gegenwind

Eigentlich geht es ja so richtig los, zumindest in Deutschland. Allerdings gibt es auch Einschränkungen.

Easyjet und Eurowings

Foto: Easyjet

Easyjet wird die Zahl der stationierten Maschinen am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) von 18 auf 11 Flugzeuge reduzieren und wird gleichzeitig vermutlich 275 Personen beim fliegenden Personal freisetzen. Die könnten fast ohne Unterbrechung bei Eurowings anheuern, denn der Billigflieger der Lufthansa sucht dringend Personal. Man sieht sich gut gebucht und plant den Ausbau. 140 Ziele stehen im Sommerflugplan. Insbesondere Palma de Mallorca wird wohl zur Rennstrecke. Im Angebot sind 380 Flüge pro Woche, die an 22 europäischen Flughäfen in Richtung Balearen starten sollen.

Eurowings-Maschine am Flughafen Düsseldorf – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das Management sieht das mit einem breiten Grinsen, denn sowohl bei Easyjet als auch bei Wizz und Ryanair läuft es wohl derzeit bei weitem nicht so rund. Einziges Problem von EW: Zu wenig Personal. Das sollte eine gute Ausgangslage für gut bezahlte Neueinstellungen sein. Insbesondere den freigesetzten Easyjet-Crews will man attraktive Angebote machen. Logo, die Zeit drängt. Und dann sind da ja auch noch die freiwerdenden Strecken und Slots der Briten. Darauf dürfte Eurowings besonders heiß sein.

Sun Express

Foto: SunExpress

Auch dem türkischen Charterer mit deutscher LH-Beteiligung geht es gut. Nach einem satten Marketingerfolg mit dem „Eintracht Frankfurt-Flieger“ läufts auch im normalen Geschäft ziemlich rund. Zwei dauergeleaste Boeing 737 kommen zur Flotte. Für die Hochsaison hat man zusätzlich sechs Airbus A320 bei der litauischen „Avion Express“ gemietet. Maschine und Cockpitpersonal stellt der litauische Eigentümer. Die Flugbegleitenden kommen von Sun Express. Die Gesellschaft hat damit im Sommer über 60 Maschinen im Dauereinsatz.

Lufthansa

Foto: Lufthansa

Man sieht sich im Billigmarkt gut aufgestellt und baut dies weiter aus. Die nach dem Tarifkonflikt angedrohte weitere Airline Gründung ist seit Mittwoch Tatsache. LH hat beim Amtsgericht München eine „zweite City Line“ im Handelsregister zunächst unter dem Namen „Flugverkehrsbetrieb München GmbH“ eintragen lassen. 2023 soll damit eine weitere LH-Gesellschaft für Zubringerflüge in Dienst gehen. Zusätzlich steht, gemeinsam mit der Kreuzfahrtreederei MSC den italienischen Alitalia-Nachfolger „ITA“ übernehmen. Dieser Deal soll bis Ende Juni in „trockenen Tüchern“ sein. Obs wirklich klappt, ist noch nicht zu 100 Prozent klar, denn es gibt wohl noch ein zweites Finanzangebot.

Chaos in Amsterdam-Schiphol

Seit Tagen kämpft der wichtigste Flughafen der Niederlande mit der Abfertigung seiner Passagiere. Das Personal ist dem Andrang der Fluggäste nicht mehr gewachsen. KLM hat jetzt gestern einen Ticket-Verkaufsstopp bis zum Beginn der nächsten Woche erlassen. Bereits gebuchte Passagiere sollen auf andere Flüge umgebucht werden. Grund für stundenlange Wartezeiten und dadurch verpasste Flüge ist der akute Personalmangel am Airport. KLM macht den Organisatoren in Schiphol schwere Vorwürfe. Diese wiederum argumentierten mit dem Zwang, während der Corona Pandemie Entlassungen durchgeführt haben zu müssen. Jetzt sei es eine Frage der Zeit, dies wieder auszugleichen. Die Schulung von neuen Mitarbeitenden dauere bis zu vier Monaten.

Die große Frage ist jetzt, ob uns eine ähnliche Situation an den großen deutschen Airports für die gut gebuchte Sommersaison ebenfalls droht. Erste Anzeichen von langen Wartezeiten gab es auch in Deutschland während des Osterreiseverkehrs.

Droht im Sommer auch an deutschen Airports das Abfertigungschaos? Foto: Fraport (Archivbild)

MyClimate mit Rekordergebnis

Die Klimaschutzorganisation aus Zürich hat am Mittwoch ihren Jahresbericht und die Geschäftsbilanz für 2021 veröffentlicht. Der Gesamtertrag der Klimaschutzstiftung myclimate ist deutlich gestiegen. Das Jahresergebnis zeigt einen Gesamtumsatz von rund 45 Millionen Schweizer Franken. Vor allem der Geschäftsbereich der Kompensation für freiwillige und verpflichtende Märkte trug mit mehr als 3,7 Millionen kompensierter Tonnen CO2 maßgeblich zu dem Rekordergebnis bei.

Stephen Neff, CEO von myclimate, sagte zum Ergebnis:

Die Entwicklung der letzten Jahre und speziell aus 2021 zeigt, dass Klimaschutzdienstleistungen und auch das Instrument der Kompensation flächendeckend in der Wirtschaft angekommen sind. Wurden früher hauptsächlich Flugreisen berechnet und kompensiert, betrachten unsere Partner die Aufgabe Klimaschutz nun ganzheitlich.

Das Engagement geht inzwischen weit über den Luftverkehr hinaus. Mit Hilfe des „myclimate Klimafonds Davos“ unterstützt myclimate jetzt zum ersten Mal eine ganze Destination inklusive des Gewerbes und der touristischen Leistungsträger. Davos hat es sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2030 die erste klimaneutrale Destination der Schweiz zu sein. Gäste und Betriebe speisen gemeinsam den gegründeten Klimafonds und unterstützen so auch den lokalen Klimaschutz. Zusätzlich wird das Thema Nachhaltigkeit bei den teilnehmenden Betrieben gefördert.

Venedig bleibt kostenfrei

Venedig: Schiffe raus – Eintrittspreis gestrichen Foto: MSC Cruises

Damit ist nicht gemeint, dass der Espresso auf dem Markusplatz billiger würde, aber das ursprünglich geplante „Eintrittsgeld“ für Tagestouristen wird überraschenderweise auf das nächste Jahr verschoben. Es ist die Bremse in letzter Minute, denn eigentlich hätte die Aktion Eintrittsgeld am 1. Juni starten sollen. Die Stadtverwaltung hat sich jetzt anders entschieden. Es ist im Übrigen nicht die erste Verschiebung, denn bereits in den Vorjahren wurde eine Gebühr mehrfach beschlossen und dann nicht umgesetzt.

Auch wenn seit letztem Jahr die Kreuzfahrtschiffe an den Rand der Lagune verbannt wurden, macht sich „Bella Venezia“ auch ein wenig unglaubwürdig mit dem ständigen Hin und Her in Sachen Umweltauflagen. Die Zahl der Tagesbesucher in den letzten Jahren lag mitunter bei über 100.000 pro Tag.

22.4. – News

ADFC zertifiziert Baden-Württembergs erste Rad-Reise-Region

ADFC zertifiziert: RadReiseRegion in Württemberg – Foto: Stefan Kuhn / TWA

Die 13 Radrouten, die seit 2021 unter dem Titel „Naturschatzkammern“ als Rundtouren durch das Hügelland des Württembergischen Allgäus führen, heißen etwa Alpenvorfreude, Landschmecker, Himmelwiesen oder Schwarzes Gold. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat das Radwegenetz mit den klingenden Namen jetzt aufgrund seiner hohen Qualitätsstandards als erste „RadReiseRegion“ Baden-Württembergs zertifiziert.

Die „RadReiseRegion Naturschatzkammern“ umfasst die Regionen um Wangen im Allgäu, Isny, Leutkirch im Allgäu und Bad Wurzach. Mit Längen zwischen 33 und 61 Kilometern eignen sich die Routen bestens für Tagestouren. Gleichzeitig machen sie mit den Besonderheiten, Geschichten und Gesichtern der Region bekannt. Die 13 Routen sind durchgehend beschildert, ihre Beschreibungen, Höhenprofile und GPS-Daten stehen im Internet bereit. Infotafeln entlang der Strecke schaffen Anlässe für Rast und geben Einblick in den Themenfokus der jeweiligen Route.

Eine Radkarte mit Übersichts- und Einzeltourenkarten, Kurzbeschreibung der Touren und Daten wie Länge und Höhenprofil, ist in den Tourist-Informationen des Württembergischen Allgäus erhältlich, außerdem sind alle 13 Touren auf auch auf einer speziellen Website abrufbar.

Weltkindertag

Kinderführung mit Burgdame – Foto: Peine Marketing

Der findet in er nächsten Woche, am 1. Juni wieder statt. Die Stadt Peine hat sich deshalb aufs Mittelalter kapriziert und will Kindern den damaligen Tagesablauf oder auch das Leben auf einer Burg näher bringen. Am nächsten Mittwoch um 16 Uhr gibt es deshalb eine Zeitreise für Kinder, in der eine „Burgdame“ aus Peine von ihrem Leben im Mittelalter erzählt. Die ursprüngliche „Burg Peine“ stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Die Führung ist kostenlos für alle Teilnehmer. Allerdings bitten die Organisierenden um eine Spende für den Kinderschutzbund. Eine Anmeldung ist erforderlich bei Peine Marketing in der Tourist-Information (E-Mail an stadtfuehrung@peinemarketing.de. ) Weitere Angebote finden sich auf der Website der Tourismusorganisation. Peine ist ein gutes Beispiel dafür, dass es Orte und Regionen gibt, die völlig unterschätzt werden.

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