
Stürmische See
Gestern war es in Sachen Schifffahrt eher ungemütlich auf der Nordsee. Der Sommersturm „Floris“ sorgte über den britischen Inseln für Wind bis 145 km/h. Die Folge: Weitreichende Behinderungen und Störungen im öffentlichen Verkehr bei Zügen, Flügen und insbesondere Fähren.
Die stürmischen Böen ließen erst ab etwa 22 Uhr etwas nach. Im Norden der Britischen Inseln (Nordengland, Nordirland und Schottland kehrte erst nach Mitternacht eine gewisse Normalisierung ein. Ein solcher Sturm ist eine absolute Seltenheit in den Sommermonaten.
Helgoland abgeschnitten
Auch für die Deutsche Bucht gab es eine entsprechende Sturm- und Windwarnung. Der Fährverkehr nach Helgoland musste vollständig eingestellt werden. Wellen bis zu einer Höhe von 4 Metern sorgten dafür.

Selbst für die große AIDAsol musste die Kreuzfahrtroute geändert werden. Die Stopps in Aberdeen und auf den Shetland-Inseln entfielen und das Schiff startete früher in Richtung Norwegen, um nicht durch den Sturm zu müssen.
Moin: Konsequente Ostfriesen auf Juist
So kann man der potentiell größer werdenden Zahl an Touristen auch vorbeugen: Fahrzeuge für den Personentransport, gleich ob Verbrenner oder Elektrobetrieb, wird es auf der ostfriesischen Insel Juist auch in Zukunft nicht geben.
Nachdem der kleine Flughafen der Insel jetzt wieder regelmäßig angeflogen wird, gab es Überlegungen dazu, eine Elektro-Inselbahn zwischen Dorf und Flugplatz zu bauen. Eine Bürgerinitiative war dagegen und erzielte in einem Bürgerentscheid eine Mehrheit. Der Antrag lautete, dass, wie bisher, auch weiterhin keinem Antrag auf KFZ-betriebenen Personentransport zugestimmt werden soll. Für den Antrag gab es 368 Stimmen. Dagegen stimmten 209 Wahlberechtigte.

Der Gemeinderat musste damit eine herbe Niederlage einstecken. Die Idee mit der Elektrobahn zum Flughafen war nämlich dort entstanden und wurde befürwortet.
Wie kommt der Flugtourist jetzt ins Dorf oder zum Flughafen: Wie bisher mit einer Fahrrad-Rikscha oder zu Fuß. Immerhin ist das eine Gesamtstrecke von gut 4 Kilometern. Ein eigenes Fahrrad kann man natürlich auch mieten. Die Laufzeit wird von Google Maps mit 55 Minuten angegeben. Die Webrecherche ergab, dass es wohl mal ein Pferdekutschentaxi zum Flugplatz gegeben haben muss. Jetzt gibt es das Angebot wohl nicht mehr.
Dann vielleicht doch lieber die Fähre? Dann kommt man wenigstens fast im Dorf an.
“Booking” vor Gericht

Immer mehr Hotels schließen sich einer Sammelklage auf Schadenersatz gegen das Buchungsportal an. Der Vorwurf: Booking habe Hotels rund 20 Jahre lang zu einem Minimalfestpreis gezwungen. In der Regel haben dies die meisten Hoteliers, aufgrund der marktbeherrschenden Position von Booking.com zähneknirschend akzeptiert.
Im letzten Herbst hatte der Europäische Gerichtshof diese Preisbindung aus kartellrechtlicher Sicht für illegal erklärt.
Jetzt streben fast 10.000 Hotels eine Entschädigung für entgangene Einnahmen an, zumal das Unternehmen zusätzlich eine hohe Vermittlungsgebühr verlangte.
Das Buchungsportal hat zur Sammelklage Stellung genommen. Dort heißt es:
Wir werden weiterhin vor Gericht – falls dies erforderlich sein sollte – unsere Position darlegen, dass Paritätsklauseln keine wettbewerbswidrige Wirkung haben
Verhandelt wird vor einem Gericht in den Niederlanden, da das Buchungsportal seinen Geschäftssitz in Amsterdam hat. Da Booking.com inzwischen fast eine Monopolstellung in Europa hat, wird der Ausgang des Zivilprozesses mit Spannung erwartet. Booking.com macht einen Jahresumsatz von 6,9 Milliarden Dollar.
Reiseradio Tipp
Seit ich vor Jahren mal eine extrem schlechte Erfahrung mit dem Portal gemacht habe, nutze ich Booking inzwischen nur um mir einen Überblick über das Hotelangebot und die Preisspanne zu machen. Wenn ich meine Favoriten gefunden habe, buche ich direkt beim ausgewählten Hotel. Für „Geiz ist geil“-Anhänger ganz am Rande: In der Regel ist die Direktbuchung beim Hotel nicht oder nur unwesentlich teurer.

Wassermangel im „Paradies“
Im touristischen Geschäft, erst recht in der Hauptsaison, geht das gerne unter, bis es aus dem Wasserhahn allenfalls noch tropft. Mallorca, Top-Reiseziel gerade deutscher Urlauber, geht das Wasser aus.

Im Inselzentrum soll für 14 Gemeinden der Notstand ausgerufen werden, damit die Versorgung durch Tankwagen von der Regionalregierung der Balearen bezahlt wird. Auch an der Westküste wird in der Gemeinde Deià derzeit Montag, Mittwoch und Freitag das Wasser abgedreht. Dort befindet sich auch ein Luxushotel. Die Hoteldirektion gab sofort Entwarnung. Man habe einen privaten, hoteleigenen Wasserspeicher, der auf Kosten des Hauses täglich durch Tankfahrzeuge aufgefüllt wird.
Fest steht, die Speicher und aufgestauten Reservoire in den Bergen reichen nicht mehr aus, um die Insel zu versorgen. Eine Besserung wird es vermutlich frühestens im Herbst geben, falls genügend Regen fällt.
Mallorca nur noch für Urlauber hoch im Kurs

Für die Inselbewohner wird die Situation immer belastender. In Kombination mit immer weiter steigenden Mieten und Preisen und dem Verschwinden von Wohnraum zugunsten von touristischen Unterkünften, können sich inzwischen eine große Zahl der Mallorquiner sogar vorstellen, ihre Insel zu verlassen. Das ergab die Umfrage des spanischen Wohnungsbarometers „Planeta Propietario“.
Nach dieser Untersuchung sagen nur noch 29 Prozent der Bewohner, dass sie Mallorca auf keinen Fall verlassen möchten. Eine entsprechend größere Zahl hat zumindest schon einmal über einen Umzug aufs Festland nachgedacht. Wundert sich jetzt noch jemand über Proteste der Menschen gegen ausufernden Massentourismus?
Klage gegen Handgepäckgebühren
Verbraucherzentralen haben die Vorgehensweise von Billig-Airlines dicke. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hat gegen drei Airlines (Easyjet, Vueling, Wizz Air) Klage eingereicht. Der VZBV argumentiert mit Täuschung des Verbrauchers durch günstige Tickets, die sich durch zusätzliche Gepäckgebühren und andere Aufpreise relativierten. Außerdem fordert der Verband eine klare Erklärung der EU. Handgepäckregeln und auch die zugelassenen Maße müssten einheitlich festgelegt werden.

Generell gelte auch, dass Fluggesellschaften verpflichtet werden müssen, angemessenes Handgepäck ohne Extrakosten zu befördern. Der kürzlich verabschiedete europäische Gesetzentwurf hilft hier übrigens keinen Millimeter weiter.
Katze, Schwanz und Zentimeter
Ein wenig beißt sich dabei die Katze in den Schwanz, wenn Easyjet daraufhin mitteilt, man müsse für größeres Handgepäck Geld verklagen, da in den Maschinen nur etwa 90 Stücke Handgepäck untergebracht werden könnten, was bei 189 Passagieren zu wenig sei.

Letztlich (wir erinnern uns vielleicht) hat alles damit begonnen, dass die Airlines Gebühren für aufgegebenes Gepäck eingeführt hatten und Fluggäste daraufhin versucht haben ihr Reiseutensilien kostenfrei als Handgepäck zu transportieren.
Am Gesamtproblem noch etwas ändern zu wollen, dürfte schwierig werden. Inzwischen haben ja auch Linien-Carrier extra Light-Tarife eingeführt, die absehbar das gleiche Problem erzeugen. Fazit: Billigst fliegen zum Normalservice rechnet sich nicht. Das haben die Billig-Airlines zuerst erkannt.
Geduld benötigt: Die Bahn baut zwischen Hamburg und Berlin

Die Uhren gehen anders und das mindestens neun Monate lang. Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg wird grundsaniert. Dementsprechend geht, insbesondere in der Region dazwischen, sehr viel weniger.
Der Regionalverkehr soll größtenteils per Ersatzbus abgedeckt werden. Das Unternehmen „Eco Vista“ hat zu diesem Zweck 170 Busse in die Region geschafft. 28 Linien sollen damit abgedeckt werden.
Die Fernzüge verkehren auf einer großräumigen Umleitung über Uelzen und Stendal. Immerhin gibt es täglich 35 direkte ICE-Verbindungen zwischen Elbe und Spree. Die Fahrzeiten verlängern sich aber erheblich.
Die Generalsanierung umfasst eine Strecke von 270 Kilometern. Sie soll am 1. Mai 2026 wieder eröffnet werden.
Offene Fernen: Die Rhön für Wanderfreaks

Vielfalt, der Charme von Hilders und der Rhön steht im Veranstaltungsmittelpunkt des 15. Rhöner Wandertags am kommenden Sonntag, dem 10. August 2025.
Die Zahl und Vielfalt der abwechslungsreiche Wanderungen ist groß. Erfahren sollen die Teilnehmenden viel Natur, Ausblicke und Rhöner Gastfreundschaft. Die vorhandenen Tourenvorschläge lassen sich teils eigenständig oder als geführte Wanderungen erleben.
Der Wandertag ist Teil des großen Heimatfests in Hilders – vier Tage voller Musik, Genuss und Begegnung vom 8. bis 11. August 2025.
Am Sonntag lädt dort insbesondere der Heimatmarkt mit regionalen Produkten und einem „stehenden Festzug“ zum Entdecken ein.

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