D-RR News 06.02.23 – Umsatz & Urlauber / Erdbeben / Klima

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

90,1

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

?

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

?

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

166.128

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Reiseradio-Kommentar: Je reicher desto Urlaub?

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Der Veranstaltersparte sind Flügel gewachsen. Die Buchungsumsätze sind im Januar regelrecht explodiert und liegen über der Vergleichszahl 2028/2019. Na also, geht doch, oder?

Mehr Umsatz – weniger Urlauber

Wer genauer hinschaut, liest aus den Zahlen des „Midoco Travel Index“ zwar deutlich mehr Umsatz, aber auch deutlich weniger Buchungen heraus. Reisebüros machen zwar 51 Prozent mehr Umsatz. Die Zahl der Buchungen liegt aber immer noch 25 Prozent unter den Zahlen des Niveaus vor Beginn der Pandemie.

Das deckt sich im Übrigen auch mit Finanzberichten, die aus einem unserer Lieblingsurlaubsziele kommen. Spanische Anbieter verzeichneten im letzten Jahr immer noch ein Buchungsminus von 13 Prozent aus dem deutschen Quellmarkt. Das Minus beim Umsatz liegt aber nur bei zwei Prozent. Statt der Deutschen seien verstärkt Urlauber aus Frankreich und Großbritannien an. Die Bilanz stimmt dann trotzdem. Ob es nach Kostensteigerungen so bleibt? – Zumindest die spanischen Hoteliers sind skeptisch.

Teuer anfangen und dann langsam billiger werden?

Das Branchenblatt fvw/Travel Talk schreibt zur Buchungssituation, dass längst noch nicht so viele Bundesbürger ihren Urlaub gebucht hätten wie im Reisejahr 2018/19, könne auch als Ansporn für Vertrieb und Veranstalter verstanden werden, mit passenden Reiseangeboten nachzulegen.

Daraus ergibt sich die Frage, ob denn die gegenwärtigen Reisen auf dem deutschen Markt zu teuer sind, um flächenmäßig gebucht zu werden oder ob es attraktiver ist, erst einmal den teuren Rahm abzuschöpfen, um dann mit Magerquark nachzulegen. Es geht ja letztlich um Umsatz.

Die Frage, ob 25 Prozent weniger Buchungen, eventuell damit zu tun haben, dass sich ein Viertel der Vorpandemiebuchungen schlicht keinen Urlaub leisten können, hat bisher niemand erforscht. Warum auch, es geht doch um Umsatz und Gewinn. 

Der Klima-Teufelskreis

Die Klimaentwicklung hingegen dürfte für den deutschen Markt damit erfreulicher sein. Weniger Touris, die mehr Geld ausgeben, machen unseren Öko-Fußabdruck kleiner. Das spielt aber unterm Strich keine Rolle, denn unsere Nachbarn sorgen ja für den Ausgleich. Klimatechnisch ist es ein Teufelskreis, die Bilanz der Reiseindustrie hingegen stimmt.  


Erdbeben in der Türkei und Syrien

Das Zentrum des Erdbebens mit einer Stärke zwischen 7,4 und 6,6 liegt im Südosten des Landes sowie in Nordsyrien. Das Zentrum des Bebens liegt in der Nähe der türkischen Stadt Gaziantep. Die Zahl der Opfer ist inzwischen auf über 1200 gestiegen.

Am späten Vormittag gab es ein heftiges Nachbeben der Stärke 7,5. Die internationale Gemeinschaft wurde von der türkischen Regierung inzwischen um Hilfe gebeten.

Internationale Hilfe

Die EU, ganz besonders die Länder Finnland und Schweden haben bereits Hilfe versprochen. Bergungstrupps aus Rumänien und den Niederlanden sind bereits unterwegs, berichtet die ARD-Tagesschau. Auch Russland will Bergungsteams in die Region entsenden. Die USA haben ebenfalls Hilfe angeboten.

Auch in Syrien ist die Lage angespannt. Dort ist insbesondere  die Umgebung der Stadt Aleppo stark betroffen. Aufgrund des Bürgerkriegs ist die Lage allerdings unübersichtlich und koordinierte Rettungsaktionen gibt es dort bisher nicht.


Umdenken: Geht doch

Naturziel Azoren – Foto: Olimar-Reisen

Olimar Reisen bietet seinen Kunden jetzt auch klimabewusste Ferien: Der Reiseanbieter hat eine Zusammenarbeit mit FairWeg, dem Onlineportal für nachhaltiges Reisen gestartet. Als erster Reiseanbieter nutzt OLIMAR Reisen den „FAIRWEG-Score“, ein Bewertungsschema, das Auskunft über die Nachhaltigkeit von Hotels gibt.

Der Score des Reise-Startups ermöglicht es, anhand von zwölf Kriterien Unterkünfte schnell und übersichtlich bewerten und vergleichen zu können. Zu den Kriterien zählen Punkte wie Umwelt- und Wassermanagement, Abfallstrategie, Plastikvermeidung, soziales Engagement und regionaler Einkauf. Die Gesamtbewertung gibt schnell Auskunft über das Engagement der Unterkünfte. Zusätzlich werden auch die jeweiligen Zertifizierungen genannt.

Kunden können so die nachhaltigen Angebote einfacher einsehen und vergleichen. Bereits 360 von FairWeg bewertete Hotels können bei Olimar gebucht werden.

Pascal Zahn, Geschäftsführer von Olimar Reisen zum neuen Angebot:

Die Zusammenarbeit mit FairWeg ist ein konsequenter Schritt Richtung Zukunft. Sie ermöglicht uns, pro-aktiv zu handeln und nicht nur ökologische, sondern auch die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit sichtbar werden zu lassen.

Ralf Hieke und Mark Schumacher, Gründer von FairWeg, ergänzen:

Mit Olimar haben wir einen Partner auf Augenhöhe gefunden, mit dem wir gemeinsam nachhaltiges Reisen voranbringen. Wir schaffen echte Auswahlalternativen und setzen neue Standards in der Kennzeichnung nachhaltiger Angebote. Wir führen dieses wichtige Thema aus der Nische heraus und etablieren es nun im deutschen Reisevertrieb.

DB: Auf’n „Online Hund“ gekommen

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Hundebesitzer können bei der Bahn die Fahrkarte für ihren Hund jetzt auch online kaufen. Bisher gab es die ICE-Fahrscheine für Hunde, die nicht in eine Transportbox passen, bereits eine Buchungsmöglichkeit. Allerdings musste das rechtzeitig passieren, da die Hunde-Fahrkarte nicht ausgedruckt werden konnte, sondern Tage später per Post ins Haus geschickt wurde. Wer traditionell im DB-Reisezentrum oder am Automaten Hundetickets kaufte, bekam das Billett schon immer sofort.

Kleine Hunde fahren weiterhin kostenfrei, wenn sie in einer Transportbox untergebracht werden. Für den größeren Hund gibt es Tickets zum halben Preis einer Normalfahrkarte.

Hahn-Verkauf, die nächste Runde

Foto: Frankfurt-Hahn Airport

Wir berichteten am Freitag über die nicht bezahlte Investitionssumme des potentiellen Verkäufers „Swift Conjoy“.

In der Zwischenzeit ist es offensichtlich gelungen gleich zwei neue Kandidaten zur finanziellen Rettung des Hunsrück-Airports zu akquirieren. Wie diverse Medien bereits am Freitagabend berichteten hat die Besitzergesellschaft des Nürburgrings „NR Holding“ den Hut in den Ring geworfen. Die Firma ist im Besitz eines russischen Investors, der zwar nicht auf der Sanktionsliste der Bundesregierung steht, gleichwohl, müsste im Fall der Fälle, der Einstieg von Victor Charitonin erst vom Bundeswirtschaftsministerium genehmigt werden.

Der zweite Interessent ist, so der SWR, die Mainzer WR Holding, die sich über eine Tochterfirma engagieren will. Normaler arbeitet WR in Sachen Immobilien.

Obwohl offensichtlich schon notariell abgeschlossene Verträge existieren, redet der Insolvenzverwalter nach wie vor von einem nicht abgeschlossenen Geschäft. Mehr Information soll es in der bereits angekündigten Gläubigerversammlung geben.

Bettensteuer: Politisches Gerangel in Bayern

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Was in vielen Bundesländern und Großstädten üblich ist, sorgt derzeit in Bayern für politische Auseinandersetzungen. Bisher gab es die Tourismusabgabe flächendeckend dort noch nicht. Die SPD-Fraktion im bayerischen Landtag hatte dies jedoch angeregt und stößt auf Widerstand bei der Landesregierung aus CSU und Freien Wählern.

Vorangegangen waren Pläne der Landeshauptstadt München, eine solche Abgabe einzuführen. Davor hatte bereits das Bundesverfassungsgericht die Steuer für rechtens und verfassungskonform erklärt.

Die Landesregierung will den Planungen einen gesetzlichen Riegel vorschieben. Das Kommunalabgaben-Gesetz soll geändert werden. Die Fortsetzung der Diskussion soll jetzt im Bayerischen Landtag erfolgen.

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